#1

Dozent

in Philosophisches und Grübeleien 25.10.2015 16:38
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

"Das " Stammliche" ist sinnlich.
Das Abstammliche,
Sich langsam Weitergebende,
Sich zögernd Hingebende.

Das Tempo, in dem wir teilhaben
In einem Prozeß,
In dem wir an einem
Mißverständlichen, unlösbaren Geheimnis

Unseren Teil suchen,
Der uns aufhebt.
Hier erkenne ich
Das Romantische in der Einlassung

An das Salvador Dalische
Bei den brennenden Giraffen.
Wenn wir uns bei aller Größe
Übergeben, so wissen wir, allein, nicht weiter

Das kann Gefährdung sein,
Auslieferung
An das, das uns treibt,
Aufgehen in der erotisierenden Romantik."

" Pardon oder ohne, das schläfert mich ein,
Wie es bei Dir vermutlich die " Gutenachtlieder" bewirkten.
Ja, jetzt ist mir zum Einschlafen.
Ach könntest Du nur die Verse der Ella hören,
Wie sie in der Psychiatrie die Therapeuten
Zum Einschlafen brachte.
Aber um sie zu verstehen solltest Du
Sie fragen, bevor ich zu träumen beginne."


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#2

RE: Dozent

in Philosophisches und Grübeleien 26.10.2015 09:47
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
"Das " Stammliche" ist sinnlich. Das Abstammliche, sich langsam Weitergebende, sich zögernd Hingebende. Das Tempo, in dem wir teilhaben in einem Prozeß, in dem wir an einem Mißverständlichen, unlösbaren Geheimnis unseren Teil suchen, der uns aufhebt. Hier erkenne ich das Romantische in der Einlassung an das Salvador Dalische bei den brennenden Giraffen. Wenn wir uns bei aller Größe übergeben, so wissen wir, allein, nicht weiter. Das kann Gefährdung sein. Auslieferung an das, das uns treibt, aufgehen in der erotisierenden Romantik."

" Pardon oder ohne, das schläfert mich ein, wie es bei Dir vermutlich die " Gutenachtlieder" bewirkten. Ja, jetzt ist mir zum Einschlafen. Ach könntest Du nur die Verse der Ella hören, wie sie in der Psychiatrie die Therapeuten zum Einschlafen brachte. Aber um sie zu verstehen solltest Du sie fragen, bevor ich zu träumen beginne."


Hi Otto,

die Zeilen gefallen mir als Prosa mit surrealistischem Touch viel besser. Von todessehnsüchtigem Überdruss
beflügelt, liefert sich eine kotzende Romantik, überfüllt von ehemaliger Größe, der literaturmüden Leserschaft aus.
Texte, die Psychiater einschläfern, wären ein super Sujet für ein Buch. Entzückte Grüße - mcberry

zuletzt bearbeitet 26.10.2015 09:48 | nach oben

#3

RE: Dozent

in Philosophisches und Grübeleien 26.10.2015 11:48
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Lieber Mc!

Wenn Du es willst, so kannst Du die Ella fragen. Sie gibt eine Lesung in der psychiatrischen Abteilung des
" Schlosses" von K.
Zu Ella:

Sie ist eine fiktive Patientin, die sich versucht auf ihre Art gegen die " Weißkittel" zu wehren. Sie kann nur in
einfachen Reimen sprechen. Dabei kommt es zu einem Diskurs zwischen ihr und den Psychiatern, in dem sie über sich und die Verhältnisse in der Psychiatrie ausführt. Bei einer zweiten Lesung kommt zu einer dramatischen Zuspitzung.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Beiträge einstellen sollte. Ich habe die Texte vor einem offenbar betroffenen Publikum in Berlin Kreuzberg gelesen. Einige aus dem Publikum berichteten von ihren Erfahrungen,
die sie in einer Psychiatrie machten. Das hatte eine nachhaltige Diskussion zur Folge.

Liebe Grüße,

otto

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