#1

Das Recht des Stärkeren

in Natur 08.01.2016 07:02
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

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Das Recht des Stärkeren


Der Terzel packt sich schnell den Sprinz
und walkt ihn ganz beträchtlich,
er rupft ihm ein paar Federn aus,
schaut still zum Blattwerk weit hinaus
und wirft ihn dann verächtlich

vom Baum. Da liegt er nun verlassen,
Gewölle, Knöchel, Federn säumen
sein letztes Blinzeln, letztes Bäumen
und sein erschöpft vom Leben lassen.

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e-Gut
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#2

RE: Das Recht des Stärkeren

in Natur 08.01.2016 13:18
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Guten Morgen Alcedo:

Der Text beschreibt eine Naturgesetz: Das Recht des Stärkeren, der sich durchzusetzt.
Unterlegene haben grundsätzlich nicht viel zu sagen. Da eilt auch keiner dem Schwachen zu Hilfe.
Wieso wird er eigentlich nicht gefressen? Und was ist ein Sprinz?
Gut finde ich, daß der moralische Zeigefinger fehlt. Lieber Jäger als Gejagter. Waidmannsheil - mcberry

Guhgel: Bei Sprinz gibt es Glasduschen. Link: Terzel

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#3

RE: Das Recht des Stärkeren

in Natur 08.01.2016 13:28
von yaya (gelöscht)
avatar

Hallo Alcedo,

mir gefällt der geschickte sprachliche Übergang zwischen den Strophen:
S1 endet aktiv mit verächtlich. S2 führt den Satz jenseits des Baumes weiter, da endet das Leben.
Leser werden schrittweise in eine Identifikation mit Gewalkten und Gerupften geführt. Erschöpftes
Blinzel läßt ein Zuzwinkern assoziieren. Da endet auch ein Terzel dereinst.
Ein gut gewirkter Text. Einzige Schwäche scheint mir die Dopplung des "lassen" Reimes.
Aber dafür habe ich auch keine Lösung. Grüße von yaya

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#4

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in Natur 09.01.2016 02:52
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 15.01.2019 17:25 | nach oben

#5

RE: Das Recht des Stärkeren

in Natur 10.01.2016 08:20
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

hallo mc

auch Wölfe fressen Schakale und Hunde meist nicht, sondern murksen sie zumeist bloss ab. es geht wohl um die Ausschaltung von Revierrivalen. die ursprüngliche Überschrift in meinem Manuskript von 2014 lautete: Habicht Wolf und Sperber Schakal.
ein Sprinz ist ein männlicher Sperber bei Falknern und Jägern. etymologisch kommts wahrscheinlich vom gesprenkelten Brustgefieder, von Sprenkel oder Sprossen (Sommersprossen). danke fürs Naturgesetz.

freut mich dass du Guhgel übernahmst.

Gruß
Alcedo




hallo yaya

das doppelte „lassen“ war mir gar nicht bewusst gewesen. merci für den Hinweis. puh, soll ich jetzt unbewusst passiertes verteidigen? die letzte Zeile könnte man vielleicht auch optisch und klanglich (durch die Zäsur zwischen den letzten zwei Worten) als loslassen vom Leben sehen/hören. in S2Z1 war er zwar verlassen, der Sprinz, aber immerhin noch am Leben.

nun, ich werde es so belassen.

Gruß
Alcedo




Joame, ein „gefällt mir“ ohne Angabe eines Grundes reicht nicht. damit kann niemand was anfangen. besser gar kein Kommentar als sowas.

der Hinweis auf Terzel und Sprinz ist richtig. aber die Hinterfotzigkeit mit welcher du mir im gleichen Satz unterstellst, es wäre vielleicht angebracht meine Texte mit Fussnoten zu versehen, macht mich wütend: mir reichts jetzt mit dir! halte dich zukünftig aus meinen Fäden fern!

aufs Nimmerwiedersehn
Alcedo


Zitat von Joame Plebis im Beitrag #4
Guten Tag, Alcedo!

Mir gefällt es auch, sowohl Aussage und Verpackung.

(Ein Hinweis auf Terzel und Sprinz wären angebracht, da nicht alle mit der Jägersprache vertraut sind.
Wenn ich es richtig deute, ist Sprinz ein männlicher Sperber. Terzel werden alle männlichen Greifvögel genannt.)

Mit Gruß
Joame


e-Gut
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#6

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in Natur 11.01.2016 02:27
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 15.01.2019 17:25 | nach oben


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