#1

W.B.Yeats / The Madness of King Goll

in Übersetzungen/Übertragungen/Lyrics 28.07.2019 13:08
von Sneaker | 86 Beiträge | 171 Punkte

The Madness of King Goll

I SAT on cushioned otter-skin:
My word was law from Ith to Emain,
And shook at Inver Amergin
The hearts of the world-troubling seamen,
And drove tumult and war away
From girl and boy and man and beast;
The fields grew fatter day by day,
The wild fowl of the air increased;
And every ancient Ollave said,
While he bent down his fading head.
“He drives away the Northern cold.”

They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.

I sat and mused and drank sweet wine;
A herdsman came from inland valleys,
Crying, the pirates drove his swine
To fill their dark-beaked hollow galleys.
I called my battle-breaking men
And my loud brazen battle-cars
From rolling vale and rivery glen;
And under the blinking of the stars
Fell on the pirates by the deep,
And hurled them in the gulph of sleep:
These hands won many a torque of gold.

They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.

But slowly, as I shouting slew
And trampled in the bubbling mire,
In my most secret spirit grew
A whirling and a wandering fire:
I stood: keen stars above me shone,
Around me shone keen eyes of men:
I laughed aloud and hurried on
By rocky shore and rushy fen;
I laughed because birds fluttered by,
And starlight gleamed, and clouds flew high,
And rushes waved and waters rolled.

They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.

And now I wander in the woods
When summer gluts the golden bees,
Or in autumnal solitudes
Arise the leopard-coloured trees;
Or when along the wintry strands
The cormorants shiver on their rocks;
I wander on, and wave my hands,
And sing, and shake my heavy locks.
The grey wolf knows me; by one ear
I lead along the woodland deer;
The hares run by me growing bold.

They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.

I came upon a little town
That slumbered in the harvest moon,
And passed a-tiptoe up and down,
Murmuring, to a fitful tune,
How I have followed, night and day,
A tramping of tremendous feet,
And saw where this old tympan lay
Deserted on a doorway seat,
And bore it to the woods with me;
Of some inhuman misery
Our married voices wildly trolled.

They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old.

I sang how, when day’s toil is done,
Orchil shakes out her long dark hair
That hides away the dying sun
And sheds faint odours through the air:
When my hand passed from wire to wire
It quenched, with sound like falling dew
The whirling and the wandering fire;
But lift a mournful ulalu,
For the kind wires are torn and still,
And I must wander wood and hill
Through summer’s heat and winter’s cold.

They will not hush, the leaves a-flutter round me, the beech leaves old

Ich ruhte auf Kissen aus Otterfell,
mein Wort war Gesetz von Ith bis Emain
und trieb selbst in Inver Amergin stahlhell,
Furcht den Herzen der Seeräuber ein.
Es schirmte vor Krieg und Gefahr,
Jungen wie Mädchen, Männer wie Vieh,
die Ernte war reicher von Jahr zu Jahr
die Vögel des Himmels zahlreich wie nie.
Die alten Knechte, sie beugten
grausilberne Häupter, bezeugten:
Er schirmt uns vor nördlicher Kälte.

Es schweigt nicht, das tanzende Laub um mich,
das welkende Birkenlaub.

Sinnend trank ich von süßem Wein,
als ein Hirt aus dem Kernland beklagt,
es hätten in Drachenkopfschiffe hinein
Seewölfe seine Herden gejagt.
Ich rief die Huskarls, Männer der Schlacht,
auf grollenden Bronzestreitwagen
aus Tälern und Bergen und fiel in der Nacht,
als sie schlafend im Sternenlicht lagen,
am Strand über die Seeräuber her,
und keiner entkam dem rächenden Speer.
Viel goldene Spangen errang meine Hand.

Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich,
das welkende Birkenlaub.

Doch mählich, während ich brüllend kämpfte
auf blutigem Boden stand,
erfasste ein Etwas mein innerstes Ich,
ein tanzender, lodernder Brand.
Am Himmel flammten grelle Sterne,
die Augen der Männer glommen fahl,
da lachte ich auf und lief in die Ferne
quer über Kliffe, Heide und Tal.
Ich jauchzte auf zum Vogelflug,
im Sternenlicht, zum Wolkenzug,
dem Rascheln im Schilf, dem Wellengesang.

Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich,
das welkende Birkenlaub.

Nun bin ich im Wald zu jeder Zeit,
ob Sommer die Bienen trunken macht,
ob Herbst in stiller Einsamkeit,
im Laub leopardene Lohe entfacht,
ob im Winter an eisigen Stränden
der Kormoran auf den Klippen friert.
Ich wandere weiter, rede mit Händen,
schüttle mein Lockenhaar ungerührt.
Der Grauwolf kennt mich. Ich höre ihn gut,
der Herzschlag des Hirsches durchpulst mein Blut.
Die Hasen kommen mir furchtlos nah.

Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich,
das welkende Birkenlaub.

Ich fand eine Siedlung, schlafend, stumm.
Erntemond. Und wie Wind durch Ried
ging ich lautlos hinein und sah mich um,
murmelnd zu einem seltsamen Lied,
„ ich folgte ihm durch Nacht und Tag
dem Schall von gewaltigen Schritten“,
und sah eine alte Harfe, sie lag
auf der Bank, dem Sänger entglitten.
Die nahm ich mit in die Einsamkeit
des Waldes, und von seltsamem Leid
sangen wir mit vermählten Stimmen.

Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich,
das welkende Birkenlaub..

Ich sang wie nach dem langen Tag
Orchil ihr dunkles Haar enthüllt,
wie es den Sonnentod verdeckt
den Wind mit leisem Duft erfüllt.
Wenn meine Hand die Harfe rief,
stillten die Töne frisch wie Tau
den Durst in mir, der sonst nie schlief.
Doch nun stimmt in die Klage ein,
der Klang verging, die Saite sprang,
mich ziehts durch Wald und Hügel
bei Winterkälte, Sommersglut.

Es schweigt nicht, das wispernde Laub um mich,
das welkende Birkenlaub.

zuletzt bearbeitet 28.07.2019 13:14 | nach oben


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