Der Steinpilz


Es roch nach frischem Myzel
zwischen Bäumen, erdigfeucht,
vermischt mit Moosduft, Moder.
Damals wie heute treibt die Lust,
den Prinzipal unter den Pilzen
im Dickicht früher Zeit zu finden.

Irgendwo ein Knacken. Deinen
Schritt zu hören gab mir Sicherheit,
Orientierung im Stangenlabyrinth.
Dann der unvergessliche Moment,
als ich ihn fand, er vor mir stand,
so bauchigweiß mit braunem Hut.

Heute streife ich allein durchs Holz,
vergeblich der suchende Blick nach
dem Schatten zwischen Bäumen.
Der Platz des Königs ist verwaist,
du nahmst ihn mit ins dunkle Reich.
Mir bleibt der Geruch ferner Tage.

Guten Tag, Perry!

Diesen von Dir beschriebenen Geruch mag ich. Besonders in den Morgenstunden oder nach einem Regen steig dieser Humusgeruch auf, den ich schätze. Ein wunderbarer Kontrast zur Stadtluft. Dann der Steinpilz mit seinem einmaligen Ausströmung, fast zu schade, um ihn zu verspeisen. An nächster Stelle meiner Lieblingsgerüche ist der von Tomatenpflanzen. Mit ihrer Herbe haben sie etwas Tröstendes an sich, verschaffen ein harmonisches Gefühl.
Zur Zeile: du nahmst in mit ins dunkle Reich
bin ich versucht zu fragen, wer?

Gruß
Joame

Hallo Joame,
ja Gerüche haben einen hohen Erinerungsfaktor. Der Text ist eine Erinnerung an meinen Vater, mit dem ich in jungen Jahren oft zum "Schwammerl suchen" gegangen bin. Heute bin ich nur noch als stiller Genießer der Gerüche und Bilder im Wald unterwegs.
Danke für dein Interesse und LG
Perry

Ich vergaß auf das vegessene H in der vorletzten Zeile hinzuweisen.
Gruß
Joame

Hallo Joame,
danke fürs genaue Hinschauen und LG
Perry