#1

Urlaub

in Liebe und Leidenschaft 14.08.2007 09:30
von Waldameise (gelöscht)
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zwischen zwei zigaretten sage
ich dir, dass ich dich liebe und
du hörst es, sagst aber nichts.
es herrscht stille danach und
nur der tonlose fernseher
bringt licht zwischen uns.

ein kopfschütteln über einem
kanaldeckel, während des
spaziergangs, bringt ernüchterung.
du sagst, du verlässt mich,
weil dein herz einer anderen
gehört.
auf der karlsbrücke bleibe ich
stehen und sehe in die moldau.
sie zieht mich magisch an.
noch kann ich widerstehen.
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#2

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in Liebe und Leidenschaft 14.08.2007 13:29
von bipontina (gelöscht)
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ja, das weckt Gefühle. So oder so ähnlich habe ich das alles auch erlebt (aber kleiner Fluß, kleine Brücke ).Das "noch kann ich widerstehen" ist das Allerschlimmste, was ein LyrI, das liebt, empfinden kann. JA, das weckt Gefühle - nicht zuletzt tiefes Mitleid!
(Strophe 2 vers 1: mir gefiele besser ein "über", statt eines "auf", das "auf" klingt so sehr nach dem Kopf am Boden, dem Kanaldeckel das Ohr angelegt)
über dem, wenns besser in die Melodie paßt

nichts für ungut und lieben Gruß von bipontina

I c h konnte das damals noch nicht in Verse fassen!//////

Verzeih, wenn ich noch mal auf den Titel zurückkomme:
Das LyrI war letzten Endes zum Glück nicht zerstört. Alles rundum in Scherben gegangen , v.a. das fragile Glück: aber LyrI überlebt. Das fast-nicht-mehr-können beruht doch auf einer (in meinen Augen) großen inneren Verstörung. Ich fände diesen Titel (knapp, ohne das "Eine") profunder, (das, was sie heut so gern "erratisch" nennen), gewichtiger und sehr einprägsam. Fettnäpfchen? LG bipontina
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#3

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in Liebe und Leidenschaft 16.08.2007 07:51
von Waldameise (gelöscht)
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hallo bipontina,
ich habe das erlebt, aber das ist jetzt 15 jahre her. die zeit vergeht. somit habe ich es emotionslos geschrieben. der titel... lassen wir ihn so, aber ich habe mir überlegt, dass du recht hast. ich bessere das "über" aus. danke dir vielmals, al waldameise
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#4

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in Liebe und Leidenschaft 17.08.2007 09:08
von Alexa (gelöscht)
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Hallo Waldameise


irgendwie will dein Text nicht so bei mir ankommen wie es vielleicht von dir beabsichtigt war.
bei diesem Satz;


Zitat:

zwischen zwei zigaretten sage
ich dir, dass ich dich liebe und


eröffnet sich mir ein Bild das eigentlich wenig mit Liebe zu tun hat. Da kommt Gleichgültigkeit bei mir an.
So wie..."ja, ja, ich liebe dich, aber jetzt lass mich in Ruhe"
Durch diese Zeilen zu denen sich noch der tonlose Fernseher gesellt, kommen die letzten vier Zeilen nur noch müde und nicht wirklich ehrlich gefühlt, bei mir an.

Gruß
Alexa
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#5

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in Liebe und Leidenschaft 17.08.2007 09:49
von Waldameise (gelöscht)
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Hallo Alexa,
jeder hat einen anderen Geschmack und das ist doch gut so. Aber, was die Zigarettenszene angeht... das muss nicht immer gefühllos sein. Sicher nicht. al waldameise
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#6

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in Liebe und Leidenschaft 17.08.2007 10:54
von roux (gelöscht)
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Dieses "zwischen zwei Zigaretten" liest sich ein wenig "zwischendurch und nebenher", könnte aber ebenso gut zwischen der nervösen, überlegenden, aufgeregten Zigarette davor und der Herzklopfen beruhigenden Zigarette danach sein.

Es könnte aber auch so interpretiert werden, dass jemand sehr lange braucht, bis er sich traut etwas auszusprechen und sich danach sofort wieder zurückzieht, in Deckung geht, etwas lässig klingen lassen will, das gar nicht so gemeint ist, sofort wieder Schutz hinter dem Rauch sucht, um seine Verletzlichkeit nicht zu zeigen, seine zittrigen Finger mit dem weißen Stäbchen beschäftigen muss.

Liebe Grüße,
Roux
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#7

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in Liebe und Leidenschaft 17.08.2007 11:12
von bipontina (gelöscht)
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Ja, Waldameise: das hatte ich nicht bedacht, daß man hinter dem wahrhaft flüchtigen Zigarettenrauch Schutz suchen könnte. (der Rauch meiner Zigaretten is so dünn, daß ich gar nix dahinter verstecken könnte). Zittrige Finger? STÄBCHEN!!! Habe ich in Deinem Gedicht nicht gesehen, sondern Ruhe und überlegene Gelassenheit -ohne Nervosität. Denn genau das lese ich in das Wort "Ernüchterung" hinein.
Habe nämlich Dein Gedicht noch ein paar mal gelesen. LG bipontina
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