#1

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 02.05.2007 22:47
von Maya (gelöscht)
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Ursprung


Ich atme. Die Entscheidung ist gefallen
und alles vorbereitet, um zu gehen,
nun wird mir niemand mehr im Wege stehen.
Ich laufe nicht auf Fersen, sondern Ballen.

Und schweige. Denn nur diese Art ist sicher,
ich horche intensiv auf eure Stimmen,
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
Ich wünschte, Paps, ich wär dir unähnlicher.

Doch treibt’s mich fort, ich möchte mich befreien
und selbst bestimmen über meinen Lauf.
Ich hoffe nur, ihr möget mir verzeihen.

Ein Schritt zurück, dann klappt der Sprungablauf,
ich tue, was die Gene prophezeien.
Und falle. Doch du fängst mich wieder auf.

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#2

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 03.05.2007 14:09
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Liebe Maya

Obwohl der Text im Düsteren steht, und zugegeben ein paar Wendungen enthält, die negativ gelesen werden können, schwingt – bei mir – ein gewisser Ton des Aufbruchs, des Vorwärtsschauens, des Abnabelns mit und das sehe ich eher positiv. Die letzte Zeile drückt das stark aus: Trotz allem ist da wer, der mich auffängt.
Beim ersten Lesen musste ich spontan an eine Geburt denken. Lach … halt mich für verrückt, aber das war mein erster Eindruck. Beim zweiten Lesen sah ich dann mich selbst, als ich meinem Vater mit 19 vor den Latz knallte, dass ich ausziehen werde.
Es war genau so, wie Du hier beschreibst. Ich wollte weg, unbedingt und hatte doch Angst vor dem Neuen und ob ich der Herausforderung gewachsen sein würde. Ich spukte grosse Töne und versuchte damit doch bloss mich selbst zu überzeugen. Auch dieses ‚unähnlich’ passt wie die Faust aufs Auge. Die Reibereien entstanden und entstehen (*g) dann, wenn der eine sich im anderen spiegelt, mit all seinen Fehlern.

Mir gefällt das Sonnet, weil ich mich damit identifizieren und mir die Aussage aneignen kann. Zeile 4 in der 2. Strophe sperrt sich ein wenig (Lesefluss). Vielleicht hätte ich persönlich auch das ‚Paps’ weggelassen, damit das Gedicht – sagen wir mal – eine Spur allgemeingültiger wird und für weitere Interpretationen offen bleibt. Es könnte sich ja auch um ein Ausbrechen aus einer Liebesbeziehung handeln, nicht? Das ist aber keine Kritik und evtl. war Dir ja gerade der Bezug zur Familie wichtig.

Gruss
Margot

Die Frau in Rot

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#3

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 03.05.2007 15:48
von Maya (gelöscht)
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Liebe Margot,

danke für dein Feedback. Freut mich, dass dir das Sonett gefällt und du dich damit identifizieren kannst. Vielleicht hätte ich den Text wirklich woanders posten sollen, um die Gedanken des Lesers nicht in die negative Richtung zu lenken.

Ich denke, als Teenager dürften wir uns nicht ganz unähnlich gewesen sein, ich habe zu dieser Zeit eine Menge Konflikte ausgetragen und wollte stets mit dem Dickkopp durch die Wand. Das hat sich zum Glück geändert (Wo ist mein Pastor? ), aber insgesamt bin ich doch ruhiger geworden.

Im Grunde ist es schon komisch, wenn man bestimmte Eigenarten der Eltern an sich selbst wiedererkennt, man kann seinen Ursprung nicht verleugnen und fällt in dessen Schoß zurück.
Kannst du mir die Stelle in S2, Z4 konkret benennen, warum liest sich das nicht flüssig (Metrum?)?

Der Bezug zum Vater ist mir schon sehr wichtig, das möchte ich nicht ändern. Ich habe genug Liebesgedichte geschrieben, nun gönne mir mal ein Familiengedicht . Ich überlegte diesbezüglich bloß, ob ein ‚Dad’ nicht weniger kitschig geklungen hätte. Andererseits hört sich ,Paps’ liebevoller an, was mir auch wichtig ist. Ach, ich weiß auch nicht so recht.

Grüßli, Maya
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#4

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 03.05.2007 16:04
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ja, das Metrum. Ich hab’s Dir schnell aufgezeichnet.

Und schweige. Denn nur diese Art ist sicher,
xXxXxXxXxXx
ich horche intensiv auf eure Stimmen,
xXxXxXxXxXx
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
xXxXxXxXxXx
Ich wünschte, Paps, ich wär dir unähnlicher.
xXxXxXxXxxx

Spontaner Vorschlag:

Ich wünschte, Paps, wir wären unterschiedlich.
xXxXxXxXxXx

Tja, so gälte es jetzt einen Reim auf ‚iedlich’ zu finden. Friedlich? Niedlich? Du bist der Boss!

Gruss
Margot

Die Frau in Rot

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#5

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 03.05.2007 16:25
von Maya (gelöscht)
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Ach herrje, das ging wohl in die Hose. Na dann halt mit niedlich:

Und schweige. Denn nur diese Art ist niedlich,
ich horche intensiv auf eure Stimmen,
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
Ich wünschte, Paps, wir wären unterschiedlich.

Jupp, das haut voll rein .

Ich werde mal sehen, wie ich das überarbeiten kann. Danke für den (Vor-)Schlag.

Und noch einen Gruß (Zählst du noch? )
Maya
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#6

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 03.05.2007 22:07
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Hi Maya,

Dein Sonett finde ich gut. Die Einsteiger sogar sehr gut. Ich atme - Und schweige. Da habe ich eine Leinwand im Kopf, ein starres Bild und höre dann eine Stimme: ich atme. Und eine Strophe später: schweige. Das sind für mich allein schon starke Bilder.

Prophezeiung finde ich als Titel zu dick. Sprung würde ich schöner finden. Sprung zurück nach vorn, leider zu lang. Rücksprung auch nicht so toll.

Nun hast Du ja mit Margot um Paps, Papa oder Pa gerungen und manches anderes, unterschiedliches mehr. Ich würde da auch noch dran rumschrauben, aber habe leider kein Gehör. Deine Aufbereitung des Themas, dass man der Soße der man oder frau entsprungen ist, nicht wirklich entfliehen kann, gefällt mir.

S4Z1 finde ich sehr gelungen, weil ich dann an die Hochspringer und Springerin denken muß, die so ihre Wadenmuskeln dehnen und zum Sprung aufziehen.

Gruß Brot
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#7

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 03.05.2007 22:39
von Maya (gelöscht)
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Hallöli Brot,

welch’ Freude , ich fürchtete schon, du wärest erfroren .

Die Auswahl vernünftiger Titel war nie meine Stärke, ich fahre mit dem Zeigefinger meist blind über den Bildschirm, wo das fertig gewordene Gedicht angezeigt wird, kreise etwas und stoppe. Das Wort, auf das der Finger zeigt, wird zum Titel verarbeitet *g. Würde dir „Absprung“ besser gefallen oder „Synchronsprung“? Das Letzte ist doch nicht schlecht, oder? Aber ich muss eh nochmal ran, vielleicht fällt mir noch was Passenderes ein.

Auf jeden Fall gefällt es dir ja schon in den Grundzügen und das freut mich.
Ich danke für den Kommentar und v.a. für die Kritik.

Grüße von Maya
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#8

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 04.05.2007 09:34
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Ursprung? Ich glaube der Titel gefällt mir. Ohne das Fragezeichen natürlich.
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#9

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 04.05.2007 15:44
von Maya (gelöscht)
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Gekauft. Danke .
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#10

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 05.05.2007 13:54
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Maya

das erste Gedicht seit langem. es scheint dir wichtig zu sein. leider keine Naturlyrik (will heißen ich hab Schwierigkeiten).
habe es mindestens vier mal gelesen und nichts begriffen. dann nahm ich die Kommentare zu Hilfe und langsam bekam es Kontur. es ärgert mich dass ich selbst die athletische Pose (den Schritt zurück vor dem Anlauf zum Sprung) nicht erfasst hatte. Brot führte ja treffend aus, dass es sich um ein Strecken der Wadenmuskulatur handelt, wobei die Ferse am Boden aufliegt. gleichzeitig ist es aber auch ein Massnehmen, eine Abwägung der richtigen Entfernung, ein Sammeln und die Einstimmung zum Anlauf, zum Absprung. dabei dämmert mir allmählich was mir mit meinen zwei fast erwachsenen Töchtern auch bald blühen könnte und ich hab plötzlich keine Lust mehr zur inhaltlichen Auseinandersetzung. ehrlich. das wird mir regelrecht unangenehm.

ich widme mich lieber dem Formalen.
das unreine Gereime bei sicher/unähnlicher war mir auch sofort aufgefallen. das sollte wirklich geändert werden. die Alternative mit "niedlich" gefällt m i r persönlich nicht. es bringt vielleicht unerwünschte Kindchenschemas auf den Plan.

mein Vorschlag für S2Z4:
Ich wünschte, Paps, ich würde dir nicht gleichen.
xXxXxXxXxXx


sollte nach "gehen" in Z2 kein Punkt gesetzt werden?
ausserdem begann mir der Jambus in Z3 nicht ganz eindeutig. ich wollte auf "nun" betonen.
das doppelt "mehr" in Z3/Z4 würde ich versuchen zu vermeiden.
vielleicht so:
Ich laufe nicht auf Fersen, sondern Ballen.

Gruß
Alcedo

e-Gut
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#11

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 06.05.2007 10:50
von Maya (gelöscht)
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Guten Morgen, Alcedo!

Schön, dass du vorbeigeschaut hast.


Zitat:

das unreine Gereime bei sicher/unähnlicher war mir auch sofort aufgefallen. das sollte wirklich geändert werden. die Alternative mit "niedlich" gefällt m i r persönlich nicht.



Das war doch nur ein Joke von mir, weil Margot diesen Begriff ins Spiel brachte, als sie eine Alternative zu „unähnlich“ vorschlug, nämlich „unterschiedlich“. Doch lässt sich darauf schwerlich ein passender Reim finden – sie nannte ein paar Begriffe, die sich auf „unterschiedlich“ reimen, wobei sie wohl nicht davon ausging, dass ich „niedlich“ verdichte (Stimmt doch, oder?).


Zitat:

sollte nach "gehen" in Z2 kein Punkt gesetzt werden?



Im Grunde hast du Recht; es wäre wohl konsequenter, hier einen Punkt zu setzen, doch sind es mir in dieser Strophe dann derer zu viel. Mir ist auch daran gelegen, v.a. den letzten Vers der S1 zu betonen, weshalb er von den anderen abgekoppelt dastehen soll.


Zitat:

ausserdem begann mir der Jambus in Z3 nicht ganz eindeutig. ich wollte auf "nun" betonen.



Jib dir ma ä bissel Mühe beim Lesen, ja? Quetsch dir das Ding als Jambus zurecht, ich habe schon mit S2 zu kämpfen und jetzt kommst du noch damit!

Das doppelte „mehr“ ist mir gar nicht aufgefallen, dabei habe ich das Gedicht nun mehr als einmal gelesen. Betriebsblindheit. Allerdings möchte ich es in Z4 beibehalten, weil der Leser sonst davon ausgehen könnte, dass das lyrI stets herumgeschlichen ist, denn meine Intention an dieser Stelle war folgende: Die Fersen stehen für einen forschen Schritt, für ein selbstbewusstes Auftreten mit der Hacke, dem ganzen Fuß. Die Ballen einerseits für ein Davonschleichen (auf Zehenspitzen/ Ballen), aber auch für ein Fortlaufen (-rennen). Ich werde das überdenken.

Grüße, Maya
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#12

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 06.05.2007 11:34
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
merde, Jokes unter Frauen hab ich noch nie begriffen.

stimmt. S2 lässt sich zum Teil noch mühseliger in den Jambus quetschen. jetzt wo du das sagst, merk ichs auch.

kannste mal sehen dass auch Alienaugen nicht "mehr" alles auffällt, aber hey, um mit dem Neugier-Finger wunde Punkte zu treffen, dafür reichts allemal.

Gruß
Alcedo


e-Gut
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#13

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 06.05.2007 13:25
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Der Titel ist gekauft? Fein. Der Betrag darf in flüssigem Brot ausgeschenkt werden.
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#14

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 08.05.2007 11:10
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hi Maya,

jetzt doch noch mein Senf. Ich bewundere ja immer Leute, die so feine Sonette schreiben, weil ich das bislang noch nicht fertig brachte. Das Gedicht gefällt mir aber auch sonst gut. Paps ist für mein Dafürhalten gut gewählt, aber auch ich stolpere über den letzten Vers der zweiten Strophe, konnte mich mit den alternativvorschlägen auch nicht so recht anfreunden. Daher hier nun mein Vorschlag inkl. Idee für die erste Zeile und ich bin zugegebenermaßen recht stolz eine doch zu Deiner erstversion recht sinnnahen Variante gekommen zu sein, auch wenn der Reim nicht 100%ig rein sein mag.
Aber die Metrik lacht. Schau nur: <-- Metrik

Und schweige. Denn so ist es sicherer.
Ich horche intensiv auf eure Stimmen,
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
Ich wünschte, Paps, wir wär'n verschiedener.

Besser reimende Alternativen für den ersten Vers:

Und schweige - wie ein scheuer Liebender.
Und schweige. Leiste keine Gegenwehr.
Und schweige. Mehr wär bei mir weniger.
Und schweige. Fahre stumm im Wortverkehr.
Und schweige. Voller Kopf, der Mund ist leer.
...
nur zur Inspiration. Aber die 4. Zeile ist vom Metrum her so auf jeden Fall besser.

In der letzten Terzine müsste es meiner Meinung nach übrigens "Sprunganlauf" heißen, denn man läuft doch an bevor man springt, oder Du meinst hier was anderes.

Wie auch immer, schönes Ding.

Lieben Gruß,
GW

_____________________________________
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#15

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 08.05.2007 15:39
von Maya (gelöscht)
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Lieber GW,

vielen Dank für die Beschäftigung mit dem Gedicht und für den Alternativvorschlag, mit dem ich mich leider nicht so recht anfreunden kann, denn der Reim ist mir zu unsauber .

Zudem würde doch auch das Versmaß durchbrochen werden, oder? Denn „sicherer/ verschiedener“ sind in meinen Augen Daktylen und keine Jamben, wenn ich mich nicht irre, was sich mit der Form des klassischen Sonetts, die ich hier anstrebte, nicht vereinbaren ließe.

Nun habe ich gestern selbst nach Alternativen gesucht und folgende Versionen anzubieten:

Und schweige. Die Gefahr wird so vermieden. /Denn Gefahr wird so...
Ich horche intensiv auf eure Stimmen,
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
Ich wünschte, Paps, wir wären grundverschieden.

Und schweige. Der Erfolg ist mir beschieden.
Ich horche intensiv auf eure Stimmen,
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
Ich wünschte, Paps, wir wären grundverschieden.

Und was den Sprunganlauf/-ablauf/-verlauf betrifft: Für mich sind all diese Versionen stimmig, denn das Zurücktreten, um Anlauf zu holen, gehört ja auch zum gesamten Ablauf des Sprunges. Übrigens schön, dass du mich nochmal hinsichtlich des „Paps“ bestärkt hast, das bleibt nun bestehen.

Nun habe ich noch einmal über Alcedos Vorschlag (S1, Z4 „Ich laufe nicht auf Fersen, sondern Ballen.“) nachgedacht und glaube, dass ich ihn übernehmen werde, weil aus dem Kontext eigentlich klar hervorgeht, dass das lyrI sich anders verhält, als sonst. Außerdem würde man auf diese Art gleich die Elision „lauf“ umgehen, die mir sowieso ein Dorn im Auge ist.

Was meint Ihr dazu?

Grüße in die Runde,
Maya
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#16

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 09.05.2007 11:18
von Fabian Probst (gelöscht)
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Gefällt mir gut.

Ich würde es so lassen, denn ich habe ja schon oft gesagt, dass ab und zu solche Ausbrüche aus dem Schema erfrischend sind. Solange man am Rest deutlich erkennt, dass man das Handwerk der Metrik beherrscht, kann es sogar sehr überzeugend wirken.

Die Abnabelung soll erfolgen und man spürt Entschlossenheit und Unsicherheit gleichermaßen. Am Ende wird fast auf eine ironische Weise deutlich gemacht, dass es eben ohne OPaps doch nicht geht, denn er verhindert den Aufprall auf den Boden der Tatsachen. Fast ein wenig schade, denn für den Lernprozess der Tochter hätte es mir besser gefallen, wenn dort stünde: "doch du hilfst mir wieder auf", oder "doch du baust mich wieder auf.", oder Ähnliches. Dann wäre ein wenig mehr Selbstständigkeit dabei gewesen.

Nicht so gut gefällt mir das doppelte "lauf" als Reim. Da zieht sich bei mir immer alles zusammen.
Aber das ist nur eine #Kleinigkeit im Gesamteindruck.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Sonett.

Gruß, Fabian
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#17

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 09.05.2007 22:56
von Maya (gelöscht)
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Ich glaube, Du hast Recht. Die Alternativen überzeugen mich auch nicht richtig, ich behalte es - bis auf S1, Z4 (Alcedos Vorschlag) - so bei, zumal sich dieser Bruch bei "unähnlicher" auch inhaltlich begründen ließe. An dieser Stelle zeichnet sich das Ausbrechen ab, der Wunsch, mit dem Vater nicht mehr konform zu gehen. Ja, das war von Beginn an so von mir intendiert, ich hatte nur vergessen, warum ich den Patzer dort einbaute .

Danke für's Statement.
Gruß, Maya

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#18

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 11.05.2007 12:49
von Albert Lau (gelöscht)
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Ich finde das ganz nett. Nur den Paps und die Metrik der 3. und 4. Zeile der 2. Strophe nicht, nie nicht. Und den Schluss nicht. Wer fängt da auf? Und wieso?

Ansonsten schön düster.
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#19

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 11.05.2007 13:08
von Maya (gelöscht)
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Der Paps bleibt jetzt so und auch der Schluss, weil hier noch eine weitere Sinnebene mitspielt. Es ist der Vater, der das lyrI auffängt. Nun moserst du noch an der dritten Zeile der S2 rum, die bis dato noch gar nicht bekrittelt wurde. Ich nehme an, dass du die Betonung auf "schaut" legen würdest, ja? Oder was passt da nicht?
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#20

Ursprung

in Düsteres und Trübsinniges 11.05.2007 13:28
von Albert Lau (gelöscht)
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Der blöde Paps schreibt das so fest, wenn du auf ihn verzichtetest, bliebe er möglich, aber anderes eben auch. Außerdem haben Verniedlichungen hier nichts zu suchen, wenn du es metrisch benötigt hättest, wäre vielleicht sogar Papi oder Vati daraus geworden?

Mosern? Wenn es dich stört, sag das doch. Was kümmert mich, was andere schrieben. Bei Brot geht das Kopfkino schon an, wenn schweigend geatmet wird, der hat zu viele Filme gesehen oder zu viel Bestechungsbier gesoffen oder beides, dieser Euphoriker.

Also krittele ich jetzt noch schnell:

Und schweige. Denn nur diese Art ist sicher,
ich horche intensiv auf eure Stimmen,
schaut ihr mich an, gilt es, das Licht zu dimmen.
Ich wünschte, Paps, ich wär dir unähnlicher.

Wie woanders so schön falsch geschrieben wurde: Es gibt keine "schön fließenden" Gedichte mit unrundem Metrum. Es gibt auch keine wohlklingende Kakophonie.

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