#1

Souvenirs

in Liebe und Leidenschaft 11.03.2007 12:52
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Souvenirs

Für einsame, melancholische Stunden,
da trag ich Erinnerung in mir,
versteckt und in Leinen gebunden,
das „Tränen von einst Souvenir.“

Ich lese in schwarzgoldnen Seiten,
lass fallen mich oft bis zum Grund,
dann bin ich sehr sanft, will nicht streiten,
und immer ein ganz armer Hund.

Die Menschen die kamen und gingen,
ich liebte sie und litt auch schwer,
fern hör ich dann Amor noch singen,
und wünsche die Zeit wieder her.

Dann wecken mich warm Sonnenstrahlen,
sie holen mich ins Hier und auch Jetzt,
bunt kann ich das Leben nun malen,
doch tief in mir bin ich verletzt.

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#2

Souvenirs

in Liebe und Leidenschaft 11.03.2007 15:43
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Hi Knud,

so wie Dein Text zwischen glücklichen und schmerzhaften Erinnerungen schwankt; zwischen süß und sauer, so schwankt meine Zu- wie Abneigung für und gegen Dein Gedicht. Einerseits finde ich die letzte Strophe gut, weil sie in einer, der letzten Zeile, dramatisch – vielleicht dem ein oder anderen zu dramatisch – den Lebensfrohsinn der vorhergehenden drei Zeilen gut konterkariert. Das vorhergehende Bild der wärmenden Sonne ist gerade heute an einem so frühlingshaften - zumindest hier in Berlin - Sonntag gut getimt.

Problematisch finde ich den Auftakt. Ich hatte automatisch In gelesen. Was es nicht sehr viel besser macht. Das wir in einsamen Stunden von Erinnerungen überwältigt, aufgesogen werden können, das ist bekannt. Aber Irgendwie musst Du es ja einleiten. Aber es ist weder eine Einleitung die mich verstimmt, noch eine die mich vom Sessel haut.

Mir fällt spontan ein, dass die Einleitung wie der Schluss funktionieren könnte. Die letzte Strophe ist unmittelbar dem Erlebnis geschuldet. Warme Sonnenstrahlen wecken mich Das ist unmittelbar. Das LI erlebt das gerade. Aber die erste Strophe ist schon Ergebnis einer Reflexion Für oder In einsamen Stunden blabla, da hat sich das LI was zurechtgelegt. Aber ich als Leser erfahre nicht - im Gegensatz zur letzten Strophe - was der Auslöser war bzw. ist. Das könnte ein LI sein, dass vorurteilslos dem Frühlingstreiben zuschaut und durch irgendein Bild, Geräusch, Geruch in seine bittersüßen Erinnerungen getunkt wird, bzw. diese in ihm zwangsläufig emporsteigen. Ich glaube, das würde mir besser gefallen, weil es das Wiedererwachen des LIs in der letzten Strophe besser einrahmen würde.

Die ersten drei Strophen sind in schwarzgüldnen Farben gemalt und ein ganz ein sensibler Hund spricht da zu mir, aber ich zweifle automatisch an der Wahrhaftigkeit des schon Erlebten.
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#3

Souvenirs

in Liebe und Leidenschaft 11.03.2007 17:21
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
hi Brot,
danke für Deine ausführliche Hilfe. Ja man kann es auch anders einleiten, danke. Meine Intention war, leider habe ich das wohl nicht richtig ausgearbeitet, eine Kreisdarstellung. Nicht ein bestimmtes Ereignis hat beim lyr.I etwas ausgelöst, sondern es ist ein quasi permanenter Prozess. "Für einsame, melancholische Stunden", die immer wieder zum lyr.I kommen, da beginnt der Kreis. Sich Fallenlassen in seine düstere Stimmung, es auskosten und dann von den Sonnenstrahlen des Jetzt, wieder zurückgeholt werden. Was Deinen Zweifel an der Aufrichtigkeit des Autors anbelangt. Gut, ich bin nicht das lyr.I und die diversen lyr.D, hier ist vielleicht auch etwas Ironie.
Danke
Gruss
Knud
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