|
|
#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 30.10.2005 12:20von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
staccato
Feucht und heiss im Atemgleichklang,
Stoff an Stoff und Haut auf Haut.
Fordernd klagt der fremde Singsang -
falsche Schwüre leis und laut.
Stampfen, Schleifen, wildes Zucken;
rotbeglänzt und schwarzdrapiert.
Fliehen, Ziehen, Niederducken -
Geste nach Erfüllung giert.
Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an.
Letzlich wird der Hass versöhnen,
was die Liebe angetan.
(c) Margot S. Baumann
Audioversion
#2
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 30.10.2005 12:38von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
"Fliehen, Ziehen, Niederducken -
Geste nach Erfüllung giert.
Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an."
Ich frag mich da immer: Widerstrebt es nur mir intuitiv wenn die deutschen Satzbauregeln so misshandelt werden?
Sind das Notlösungen des Reims wegen, oder aus welchen Gründen, die ich übersehe, setzt du (und setzt man oft) das Prädikat nicht an zweite Stelle?
Noja, zum Inhalt fällt mir nix Gescheites ein. Mögen ihn andere genießen...
Gruß,
M.B.B.
Geste nach Erfüllung giert.
Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an."
Ich frag mich da immer: Widerstrebt es nur mir intuitiv wenn die deutschen Satzbauregeln so misshandelt werden?
Sind das Notlösungen des Reims wegen, oder aus welchen Gründen, die ich übersehe, setzt du (und setzt man oft) das Prädikat nicht an zweite Stelle?
Noja, zum Inhalt fällt mir nix Gescheites ein. Mögen ihn andere genießen...
Gruß,
M.B.B.
#6
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 15.11.2005 20:12von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
So ein Schwizer Dialektli
Vielleicht ist deine Stimme der Schlüssel zum Verständnis des Gedichts. Kam mir zuerst mal wieder der abgedroschene Vergewaltiger in den Sinn, brachte mich der träumerische Klang deiner Stimme von diesem Gedanken ab. (Sehr schön gelesen übrigens, man merkt, du bist mit Herz bei der Sache ) Aber ich komme im Endeffekt doch wieder auf Mord und Vergewaltigung, obwohl ich es unbedingt vermeiden wollte, denn:
Feucht und heiss im Atemgleichklang,
Stoff an Stoff und Haut auf Haut.
Fordernd klagt der fremde Singsang -
falsche Schwüre leis und laut.
Die Szene wird aus der Perspektive eines Dritten beobachtet. Man denkt natürlich an 2 Personen beim Liebesspiel, sollte aber nicht übersehen dass die Perspektive in Z3 kurzzeitig schwenkt.
Aus dem Atemgleichklang beider wird der fremde Singsang des Anderen, der aus der Sicht des (bitte nicht Vergewaltigers) klagt und falsche Schwüre von sich gibt. Der Mörder? ringt also entweder gleich zu Beginn mit dem Opfer oder lässt die Kopulation direkt in Exekution übergehen
Der Mörder empfindet den Atem seines Opfers als fremden Singsang, nun bleibt offen ob das Opfer immer schon fremd war oder ihm fremd geworden ist, spielt aber für den Akt des Mordes keine Rolle.
Ungewöhnlich ist das "fremde Klagen" des Opfers. Lässt auf die obligatorische psychische Störung des Mörders schliessen. Die "falschen Schwüre" unterstützen diese These, das Opfer hat den Täter möglicherweise verärgert und sagt nun alles um dem Tod zu entgehen, was ihm allerdings nicht viel hilft...
Stampfen, Schleifen, wildes Zucken;
rotbeglänzt und schwarzdrapiert.
Fliehen, Ziehen, Niederducken -
Geste nach Erfüllung giert.
Jetzt schauen wir wieder als Beobachter zu. Vers 1 verbildlicht den Überlebenskampf des Opfers. Das Rot in folgenderm Vers lässt an Blut denken, aber Blut glänzt nicht. Trotzdem stell ich mir den Täter in schwarzer Kluft vor der sich über das blutende Opfer beugt (er drapiert, verdeckt es.) (Also wars wohl nix mit Liebesspiel, wenn er angezogen war)
Ich bin zwar mit dieser Deutung nicht zufrieden aber mir kommt nüscht besseres An dieser Stelle wäre Schützenhilfe gut
In Zeile 3 scheint beschrieben zu werden, wie das Opfer zu fliehen, verletzt davonzukriechen versucht. Für den Täter ist das eine geste der unterwerfung die nach dem Gnadenstoß schreit ("Geste nach Erfüllung giert")
Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an.
Letzlich wird der Hass versöhnen,
was die Liebe angetan.
Spätestens hier geht meiner Deutung die Luft aus, retten wir was zu retten ist
Schweissgetränktes Wolluststöhnen -> bezieht sich auf den Mörder, er sticht auf das Opfer ein.
rhythmisch treibt Verlangen an. -> Er stößt wieder, und wieder, und wieder, und wieder zu (Mit dem Messer natürlich... )
Letzlich wird der Hass versöhnen,
was die Liebe angetan.
Und die Conclusio, der Hass gleicht aus, was die Liebe angetan hat.
Das Gedicht ist makellos umgesetzt, und klingt, nicht zuletzt wegen deiner eigenen Stimme, hübsch. Trotzdem kann ich deinen träumerischen Singsang nicht mit einem Mord vereinbaren wie bereits oben erwähnt, und muss deshalb davon ausgehen dass Interpretation und Intention sich nicht decken. Dein Gedicht hat aber auch wegen der medialen Unterlegung zur Beschäftigung gereizt
Liebe Grüße in die Schwiz,
Willi
Vielleicht ist deine Stimme der Schlüssel zum Verständnis des Gedichts. Kam mir zuerst mal wieder der abgedroschene Vergewaltiger in den Sinn, brachte mich der träumerische Klang deiner Stimme von diesem Gedanken ab. (Sehr schön gelesen übrigens, man merkt, du bist mit Herz bei der Sache ) Aber ich komme im Endeffekt doch wieder auf Mord und Vergewaltigung, obwohl ich es unbedingt vermeiden wollte, denn:
Feucht und heiss im Atemgleichklang,
Stoff an Stoff und Haut auf Haut.
Fordernd klagt der fremde Singsang -
falsche Schwüre leis und laut.
Die Szene wird aus der Perspektive eines Dritten beobachtet. Man denkt natürlich an 2 Personen beim Liebesspiel, sollte aber nicht übersehen dass die Perspektive in Z3 kurzzeitig schwenkt.
Aus dem Atemgleichklang beider wird der fremde Singsang des Anderen, der aus der Sicht des (bitte nicht Vergewaltigers) klagt und falsche Schwüre von sich gibt. Der Mörder? ringt also entweder gleich zu Beginn mit dem Opfer oder lässt die Kopulation direkt in Exekution übergehen
Der Mörder empfindet den Atem seines Opfers als fremden Singsang, nun bleibt offen ob das Opfer immer schon fremd war oder ihm fremd geworden ist, spielt aber für den Akt des Mordes keine Rolle.
Ungewöhnlich ist das "fremde Klagen" des Opfers. Lässt auf die obligatorische psychische Störung des Mörders schliessen. Die "falschen Schwüre" unterstützen diese These, das Opfer hat den Täter möglicherweise verärgert und sagt nun alles um dem Tod zu entgehen, was ihm allerdings nicht viel hilft...
Stampfen, Schleifen, wildes Zucken;
rotbeglänzt und schwarzdrapiert.
Fliehen, Ziehen, Niederducken -
Geste nach Erfüllung giert.
Jetzt schauen wir wieder als Beobachter zu. Vers 1 verbildlicht den Überlebenskampf des Opfers. Das Rot in folgenderm Vers lässt an Blut denken, aber Blut glänzt nicht. Trotzdem stell ich mir den Täter in schwarzer Kluft vor der sich über das blutende Opfer beugt (er drapiert, verdeckt es.) (Also wars wohl nix mit Liebesspiel, wenn er angezogen war)
Ich bin zwar mit dieser Deutung nicht zufrieden aber mir kommt nüscht besseres An dieser Stelle wäre Schützenhilfe gut
In Zeile 3 scheint beschrieben zu werden, wie das Opfer zu fliehen, verletzt davonzukriechen versucht. Für den Täter ist das eine geste der unterwerfung die nach dem Gnadenstoß schreit ("Geste nach Erfüllung giert")
Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an.
Letzlich wird der Hass versöhnen,
was die Liebe angetan.
Spätestens hier geht meiner Deutung die Luft aus, retten wir was zu retten ist
Schweissgetränktes Wolluststöhnen -> bezieht sich auf den Mörder, er sticht auf das Opfer ein.
rhythmisch treibt Verlangen an. -> Er stößt wieder, und wieder, und wieder, und wieder zu (Mit dem Messer natürlich... )
Letzlich wird der Hass versöhnen,
was die Liebe angetan.
Und die Conclusio, der Hass gleicht aus, was die Liebe angetan hat.
Das Gedicht ist makellos umgesetzt, und klingt, nicht zuletzt wegen deiner eigenen Stimme, hübsch. Trotzdem kann ich deinen träumerischen Singsang nicht mit einem Mord vereinbaren wie bereits oben erwähnt, und muss deshalb davon ausgehen dass Interpretation und Intention sich nicht decken. Dein Gedicht hat aber auch wegen der medialen Unterlegung zur Beschäftigung gereizt
Liebe Grüße in die Schwiz,
Willi
#7
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 15.11.2005 20:55von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Willie
Vielen Dank für die Zeit, die du in meine Zeilen investiert hast. Ja, ich weiss, ich bin keine gute Vorleserin (*g), und mein Dialekt wirkt für euch wohl etwas drollig – aber schliesslich kann ich nicht ständig dem Boldt meine Texte zum Sprechen geben, sonst verlangt der womöglich bald noch eine Bezahlung.
Zur deiner Interpretation. Bis jetzt habe ich „lediglich“ von Männern eine Rückmeldung zu diesen Zeilen erhalten (sollte mir das zu denken geben? ) und alle interpretierten es als eine geschlechtliche Vereinigung. Vielleicht ist das wirklich der naheliegendste Gedanke – aber ob man dabei stampft, schleift und sich nieder duckt? Nun ja, die Praktiken sind ja verschieden.... *g An eine Vergewaltigung hat bis jetzt noch keiner gedacht. (Sollte dir das zu denken geben? )
Wie gesagt, wollte ich Erotik vermitteln aber auf einem anderen Gebiet. Infolge des Titels, den Bewegungen, dem Singsang und letztendlich auch dem Foto, hatte ich angenommen, man würde erkennen, dass ich hier vom Tanzen – explizit von einem Tango – schreibe. Wies aussieht, ist das wohl zu verschlossen und nur mir ersichtlich, tja. Ist ja auch nicht weiter schlimm, ne ? ; schliesslich gibts (m.E.) keine falschen und richtigen Interpretationen.
Nochmals, merci fürs Kommentieren.
Lieben Gruss zurück
Margot
Vielen Dank für die Zeit, die du in meine Zeilen investiert hast. Ja, ich weiss, ich bin keine gute Vorleserin (*g), und mein Dialekt wirkt für euch wohl etwas drollig – aber schliesslich kann ich nicht ständig dem Boldt meine Texte zum Sprechen geben, sonst verlangt der womöglich bald noch eine Bezahlung.
Zur deiner Interpretation. Bis jetzt habe ich „lediglich“ von Männern eine Rückmeldung zu diesen Zeilen erhalten (sollte mir das zu denken geben? ) und alle interpretierten es als eine geschlechtliche Vereinigung. Vielleicht ist das wirklich der naheliegendste Gedanke – aber ob man dabei stampft, schleift und sich nieder duckt? Nun ja, die Praktiken sind ja verschieden.... *g An eine Vergewaltigung hat bis jetzt noch keiner gedacht. (Sollte dir das zu denken geben? )
Wie gesagt, wollte ich Erotik vermitteln aber auf einem anderen Gebiet. Infolge des Titels, den Bewegungen, dem Singsang und letztendlich auch dem Foto, hatte ich angenommen, man würde erkennen, dass ich hier vom Tanzen – explizit von einem Tango – schreibe. Wies aussieht, ist das wohl zu verschlossen und nur mir ersichtlich, tja. Ist ja auch nicht weiter schlimm, ne ? ; schliesslich gibts (m.E.) keine falschen und richtigen Interpretationen.
Nochmals, merci fürs Kommentieren.
Lieben Gruss zurück
Margot
#8
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 15.11.2005 22:46von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Ich kann nichts dafür, Don ist schuld das ich immer an Vergewaltigungen denken muss
Tja und wieder darf ich so einen Moment erleben wo ich mich davon abhalten muss mir auf die Stirn zu klatschen. "Stampfen" z.B. ist doch ganz offensichtlich...
Aber bevor ich jetzt den Tango mit mit dem Hass verbinde muss ich die Waffen strecken Ich glaube heute ist nicht mein Tag.
In tiefster Scham,
Willi
Tja und wieder darf ich so einen Moment erleben wo ich mich davon abhalten muss mir auf die Stirn zu klatschen. "Stampfen" z.B. ist doch ganz offensichtlich...
Aber bevor ich jetzt den Tango mit mit dem Hass verbinde muss ich die Waffen strecken Ich glaube heute ist nicht mein Tag.
In tiefster Scham,
Willi
Weil es dir gefällt? Nungut...
(btw: Hab ich eine "'gute' Kritik" angekündigt? Eigentlich wollte ich nur diese Frage gestellt haben, und eben dem Vorwurf, keine wortreichere Kritik geschrieben zu haben, vorbeugen, indem ich hinzufügte, dass mir das Gedicht nichts sagt...
Ich schlage übrigens vor, dieses leidige Kritikgestreite zu beenden, weil man mich entweder zu ernst oder zu wenig ernst nimmt, und weil's ohnehin zu nichts führt.)
M. B.,
Schöngeist und Ehrenmann
(btw: Hab ich eine "'gute' Kritik" angekündigt? Eigentlich wollte ich nur diese Frage gestellt haben, und eben dem Vorwurf, keine wortreichere Kritik geschrieben zu haben, vorbeugen, indem ich hinzufügte, dass mir das Gedicht nichts sagt...
Ich schlage übrigens vor, dieses leidige Kritikgestreite zu beenden, weil man mich entweder zu ernst oder zu wenig ernst nimmt, und weil's ohnehin zu nichts führt.)
M. B.,
Schöngeist und Ehrenmann
Hallo Max
der Syntax wiederfährt nichts schlimmes, außer ein paar Auslassungen.
Ergänze bspw.
"(wie die) Geste nach Erfüllung giert"
"rhythmisch treibt(es)Verlangen an."
Diese Auslassungen nehmen dem Satz nichts Bedeutendes weg, geben aber dem Reim eine Chance und setzen Wörter zur betonung an den versanfang. Außerdem passen Auslassungen zum Titel "staccato".
Was anderes wäre es, wenn hier Wörter abgeschnitten würden, damit sie ins Metrum reinpassen - das finde ich Verhunzung. Sprachschlamperei finde ich auch zum kotzen. Eine solche liegt meines Erachtens hier aber nicht vor.
Falls du Gegenteiliges zeigen kannst, bin ich gespannt.
Grüße, Tom
der Syntax wiederfährt nichts schlimmes, außer ein paar Auslassungen.
Ergänze bspw.
"(wie die) Geste nach Erfüllung giert"
"rhythmisch treibt(es)Verlangen an."
Diese Auslassungen nehmen dem Satz nichts Bedeutendes weg, geben aber dem Reim eine Chance und setzen Wörter zur betonung an den versanfang. Außerdem passen Auslassungen zum Titel "staccato".
Was anderes wäre es, wenn hier Wörter abgeschnitten würden, damit sie ins Metrum reinpassen - das finde ich Verhunzung. Sprachschlamperei finde ich auch zum kotzen. Eine solche liegt meines Erachtens hier aber nicht vor.
Falls du Gegenteiliges zeigen kannst, bin ich gespannt.
Grüße, Tom
Nein, das ist jetzt völlig absurd, die Syntax über nicht vorhande Worte zu retten. Die Auslassungen nehmen dem Satz nichts Bedeutendes weg? - Ja doch, seine grammatische Struktur. (wenn es denn welche sind? @ Margot)
"Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an."
Ist doch dieser Satz:
"Schweißgetränktes Wolluststöhnen treibt rhythmisch Verlangen an."
oder?
Muss ich meine musikalische Bildung jetzt auch revidieren, oder seh ich schon richtig, dass "staccato" nichts mit "Auslassung" zu tun hat?
Aber womöglich ist wieder etwas ganz anderes gemeint - in den Inhalt wollt ich mich nun nicht einmischen...
M.B.B.
Dichter und Demokrat
"Schweissgetränktes Wolluststöhnen,
rhythmisch treibt Verlangen an."
Ist doch dieser Satz:
"Schweißgetränktes Wolluststöhnen treibt rhythmisch Verlangen an."
oder?
Muss ich meine musikalische Bildung jetzt auch revidieren, oder seh ich schon richtig, dass "staccato" nichts mit "Auslassung" zu tun hat?
Aber womöglich ist wieder etwas ganz anderes gemeint - in den Inhalt wollt ich mich nun nicht einmischen...
M.B.B.
Dichter und Demokrat
#12
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 16.11.2005 11:32von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Max, hi Ked
Ich habe hier bewusst im Trochäus gedichtet. Harte Auftakte, die die Leidenschaft, die schnellen Bewegungen, das Atemlose eines getanzten Liebesspiel (Tango) verdeutlichen sollten. Staccato kommt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt: Getrennt. Ich fand diesen Titel auf zwei Arten passend, nämlich zum Einen für den Schlusssatz und zum Anderen bedeutet es in der Musik, dass eine Note kürzer gespielt wird, als normalerweise. Sie wirkt dadurch abgehakt, wie die Bewegungen beim Tanz.
Definition nach Wikipedia: Der typische Tangocharakter äußert sich ein langen, schreitend- schleichenden Gehschritten mit sehr abrupten Geschwindigkeitswechseln und einem behutsamen Wechsel aus schnellen und langsamen, wie aus zackigen und fließenden Bewegungen. Häufig wird der Tanz ruckartig interpretiert, was zu einem Stakkatoeffekt führt. Ein besonderes Merkmal des Tangos ist seine gleichmäßige Schrittstruktur. Die Oberkörper müssen während des gesamten Tanzes ruhig bleiben, alle Effekte werden nur aus der Körperhaltung des Paares zueinander erzeugt.
Dass dir, Max, mein Text, wegen den aufgeführten Argumenten nicht gefällt, das muss ich akzeptieren, jedoch kann man ein Gedicht nicht „bloss“ anhand der Grammatik bewerten, oder an den Reimen, oder allg. an der Form. Es ist nun mal ein Zusammenspiel von Inhalt und Form. Beide Seiten sollten miteinander harmonieren, nicht? Natürlich gibt es Texte, deren Inhalt einem absolut nichts sagen, da spielen persönliche Vorlieben halt eine Rolle. Es ist aber auch möglich Texte zu kritisieren, die einem a.A. vorbeigehen und wenn einem das zu mühsam ist, dann muss oder kann man ja auch einfach schweigen. (.... das ist jetzt einfach ein Joke und sollte nicht pers. genommen werden)
Grüsse
Margot
Ich habe hier bewusst im Trochäus gedichtet. Harte Auftakte, die die Leidenschaft, die schnellen Bewegungen, das Atemlose eines getanzten Liebesspiel (Tango) verdeutlichen sollten. Staccato kommt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt: Getrennt. Ich fand diesen Titel auf zwei Arten passend, nämlich zum Einen für den Schlusssatz und zum Anderen bedeutet es in der Musik, dass eine Note kürzer gespielt wird, als normalerweise. Sie wirkt dadurch abgehakt, wie die Bewegungen beim Tanz.
Definition nach Wikipedia: Der typische Tangocharakter äußert sich ein langen, schreitend- schleichenden Gehschritten mit sehr abrupten Geschwindigkeitswechseln und einem behutsamen Wechsel aus schnellen und langsamen, wie aus zackigen und fließenden Bewegungen. Häufig wird der Tanz ruckartig interpretiert, was zu einem Stakkatoeffekt führt. Ein besonderes Merkmal des Tangos ist seine gleichmäßige Schrittstruktur. Die Oberkörper müssen während des gesamten Tanzes ruhig bleiben, alle Effekte werden nur aus der Körperhaltung des Paares zueinander erzeugt.
Dass dir, Max, mein Text, wegen den aufgeführten Argumenten nicht gefällt, das muss ich akzeptieren, jedoch kann man ein Gedicht nicht „bloss“ anhand der Grammatik bewerten, oder an den Reimen, oder allg. an der Form. Es ist nun mal ein Zusammenspiel von Inhalt und Form. Beide Seiten sollten miteinander harmonieren, nicht? Natürlich gibt es Texte, deren Inhalt einem absolut nichts sagen, da spielen persönliche Vorlieben halt eine Rolle. Es ist aber auch möglich Texte zu kritisieren, die einem a.A. vorbeigehen und wenn einem das zu mühsam ist, dann muss oder kann man ja auch einfach schweigen. (.... das ist jetzt einfach ein Joke und sollte nicht pers. genommen werden)
Grüsse
Margot
Lieber Max,
Man darf die Struktur der Sprache in der Lyrik verändern, vorausgesetzt, man kann das begründen.
Das nennt sich dann Stilmittel.
Und ich wüßte nicht, was an einem Stilmittel absurd sein soll, nur weil es dir nicht gefällt.
Staccato bedeutet, dass Töne "scharf" angespielt wreden, quasi schnell geschlagen. Als Ergebnis erscheinen sie kurz und abgehackt.
Das sprachliche Ponton dazu ist wohl ein Stammeln, eine gebrochene Verwendung der Sprache, wie sie beispielsweise durch das Auslassen von Personalpronomen u.a. bewirkt wird.
Dass das Ausgelassene unwichtig ist, erkennt man doch schon daran, dass man den Sinnzusammenhang versteht.
Oder etwa nicht?
Meiner Meinung nach sollen Gedichte möglichst wenig schwafeln, sondern die sache auf den Punkt bringen. und wenn dabei ein paar Füllwörter über Bord gehen - na was solls...
Man darf die Struktur der Sprache in der Lyrik verändern, vorausgesetzt, man kann das begründen.
Das nennt sich dann Stilmittel.
Und ich wüßte nicht, was an einem Stilmittel absurd sein soll, nur weil es dir nicht gefällt.
Staccato bedeutet, dass Töne "scharf" angespielt wreden, quasi schnell geschlagen. Als Ergebnis erscheinen sie kurz und abgehackt.
Das sprachliche Ponton dazu ist wohl ein Stammeln, eine gebrochene Verwendung der Sprache, wie sie beispielsweise durch das Auslassen von Personalpronomen u.a. bewirkt wird.
Dass das Ausgelassene unwichtig ist, erkennt man doch schon daran, dass man den Sinnzusammenhang versteht.
Oder etwa nicht?
Meiner Meinung nach sollen Gedichte möglichst wenig schwafeln, sondern die sache auf den Punkt bringen. und wenn dabei ein paar Füllwörter über Bord gehen - na was solls...
#14
von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 16.11.2005 11:50von Ulli Nois • | 554 Beiträge | 554 Punkte
Liebe Margot:
bei meinen bescheidenen Tangoversuchen habe ich es nie zum Wolluststöhnen gebracht, dennoch finde ich deine Darstellung bildlich und akustisch überzeugend. Die Syntaxverdrehungen nehmen allerdings etwas von der tänzerischen Eleganz (sie klingen immer etwas hausbacken), aber dein (tangoübergreifender) Schlussvers hat mich mit allem versöhnt.
Olé! (was sagt der Argentinier?)
Ulli Nois.
bei meinen bescheidenen Tangoversuchen habe ich es nie zum Wolluststöhnen gebracht, dennoch finde ich deine Darstellung bildlich und akustisch überzeugend. Die Syntaxverdrehungen nehmen allerdings etwas von der tänzerischen Eleganz (sie klingen immer etwas hausbacken), aber dein (tangoübergreifender) Schlussvers hat mich mit allem versöhnt.
Olé! (was sagt der Argentinier?)
Ulli Nois.
#15
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 16.11.2005 19:35von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Ulli
Wie Ked schon sagt, ist das ein Stilmittel, das ich auch häufig anwende. Gut möglich, dass es hausbacken wirkt, es gehört jedoch zu meinem Schreiben dazu. Natürlich weiss ich, dass diese Art der Dichtung nicht allen gefällt und was ich mir - im Laufe meiner "Karriere" - schon alles anhören musste, würde glatt ein Buch füllen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es auch einige gibt, denen genau DAS gefällt. Was tut also die "kluge Hausfrau"? Ändert sie ihren Stil, damit sie moderner und gefälliger rüberkommt oder bleibt sie sich und ihrer Art treu und geht das "Risiko" ein, als altmodisch zu gelten? Tja, das ist die Frage, nicht?
Ich danke dir für den Kommentar und den Denkanstoss. Er verpufft nicht im Nirwana.
Gruss
Margot
Wie Ked schon sagt, ist das ein Stilmittel, das ich auch häufig anwende. Gut möglich, dass es hausbacken wirkt, es gehört jedoch zu meinem Schreiben dazu. Natürlich weiss ich, dass diese Art der Dichtung nicht allen gefällt und was ich mir - im Laufe meiner "Karriere" - schon alles anhören musste, würde glatt ein Buch füllen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es auch einige gibt, denen genau DAS gefällt. Was tut also die "kluge Hausfrau"? Ändert sie ihren Stil, damit sie moderner und gefälliger rüberkommt oder bleibt sie sich und ihrer Art treu und geht das "Risiko" ein, als altmodisch zu gelten? Tja, das ist die Frage, nicht?
Ich danke dir für den Kommentar und den Denkanstoss. Er verpufft nicht im Nirwana.
Gruss
Margot
#16
von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 15.12.2005 19:31von Mattes • | 1.141 Beiträge | 1141 Punkte
Hi Marge!
Dein Gedicht beschreibt das Geschehen gut und auch mir gefallen die Mittelstrophe und die Schlußsequenz am besten. Nun bin ich überhaupt kein Tänzer, so dass es vielleicht daran liegt, aber ich halte das Gedicht für unaufführbar, jedenfalls erinnert mich weder dein Vortrag, noch irgendein für mich vorstellbarer an den Tango als Tanz. Das wäre mal einen Wettbewerb wert: Wer dieses Gedicht am tangoähnlichsten vortragen kann. Ich jedenfalls wäre in der Vorrunde ausgeschieden.
Viel und großes Drama in wenigen Zeilen, der Tango als solcher ist gut eingefangen.
Grüezi
Mattes
Dein Gedicht beschreibt das Geschehen gut und auch mir gefallen die Mittelstrophe und die Schlußsequenz am besten. Nun bin ich überhaupt kein Tänzer, so dass es vielleicht daran liegt, aber ich halte das Gedicht für unaufführbar, jedenfalls erinnert mich weder dein Vortrag, noch irgendein für mich vorstellbarer an den Tango als Tanz. Das wäre mal einen Wettbewerb wert: Wer dieses Gedicht am tangoähnlichsten vortragen kann. Ich jedenfalls wäre in der Vorrunde ausgeschieden.
Viel und großes Drama in wenigen Zeilen, der Tango als solcher ist gut eingefangen.
Grüezi
Mattes
#17
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
staccato (inkl. Ton)
in Liebe und Leidenschaft 15.12.2005 22:07von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Mattes
Zuerst mal, man sagt nur grüezi, wenn man kommt (geografisch gesehen *g), wenn man sich verabschiedet, sagt man tschüss, adie, tschou etc.
Ich weiss, ich weiss, ich bin keine gute Vorleserin - und manchmal denke ich, man sollte seine eigenen Texte gar nicht selber sprechen, aber ich finde es eben auch recht witzig, mich darin zu versuchen. Ich wollte mit dem Text auch gar keinen Tanz an sich vermitteln, also, dass man denkt, es würden jetzt Zwei da rumhüpfen, sondern vielmehr ist es auch der Sicht des Zuschauers gesehen. Und als selbiger kommt einem ein Tango doch manchmal auch recht überzogen, theatralisch und affektiert vor. Also mir geht das so. *g ...... und gleichwohl wollte ich dieses Knistern, das Gespielte, dieses Locken und wieder Wegstossen beschreiben. Blieb's beim Wollen?
Danke für den Kommentar.
Tschou
Margot
Zuerst mal, man sagt nur grüezi, wenn man kommt (geografisch gesehen *g), wenn man sich verabschiedet, sagt man tschüss, adie, tschou etc.
Ich weiss, ich weiss, ich bin keine gute Vorleserin - und manchmal denke ich, man sollte seine eigenen Texte gar nicht selber sprechen, aber ich finde es eben auch recht witzig, mich darin zu versuchen. Ich wollte mit dem Text auch gar keinen Tanz an sich vermitteln, also, dass man denkt, es würden jetzt Zwei da rumhüpfen, sondern vielmehr ist es auch der Sicht des Zuschauers gesehen. Und als selbiger kommt einem ein Tango doch manchmal auch recht überzogen, theatralisch und affektiert vor. Also mir geht das so. *g ...... und gleichwohl wollte ich dieses Knistern, das Gespielte, dieses Locken und wieder Wegstossen beschreiben. Blieb's beim Wollen?
Danke für den Kommentar.
Tschou
Margot
|
Forum Statistiken
Das Forum hat 8220
Themen
und
61619
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: Besucherrekord: 420 Benutzer (07.01.2011 19:53). |
Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen |