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#1
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Terminale Sedierung
in Düsteres und Trübsinniges 28.10.2005 15:17von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Terminale Sedierung
Sachte säuseln Stimmen mir ins Ohr,
mein Atem ist entspannt und erstmals friedlich.
Könnt ich lachen nähm ichs mit Humor,
doch wäre das den Umständen nicht würdig.
Hände streicheln mich in tiefen Schlaf,
der mich noch schreckt, ist er doch so endgültig.
Keine Angst, ich wehr mich nicht, bin brav,
entrücke diesem Sein...unwiederbringlich...
(c) Don Carvalho
- Oktober 2005
edit: einiges geändert Dank Vel
Sachte säuseln Stimmen mir ins Ohr,
mein Atem ist entspannt und erstmals friedlich.
Könnt ich lachen nähm ichs mit Humor,
doch wäre das den Umständen nicht würdig.
Hände streicheln mich in tiefen Schlaf,
der mich noch schreckt, ist er doch so endgültig.
Keine Angst, ich wehr mich nicht, bin brav,
entrücke diesem Sein...unwiederbringlich...
(c) Don Carvalho
- Oktober 2005
edit: einiges geändert Dank Vel
#2
von Velazquez • | 315 Beiträge | 315 Punkte
Terminale Sedierung
in Düsteres und Trübsinniges 29.10.2005 12:48von Velazquez • | 315 Beiträge | 315 Punkte
Hi Don.
Hmmm, terminale Sedierung klingt nach Übertritt ins Jenseits.
Ich schwanke hier noch zwischen Euthanasie oder selbstgewähltem Entschweben durch Drogen/Sedativa etwa. Ist jedenfalls sehr doppeldeutig, denn vom unterdrückten Lachen bis zur Angst vorm Ende des Seins erlebt man mit dem lyr. Ich diese Reise durch die Zwischenwelt. Dass man erstmals entspannt und friedlich atmet, deutet für mich darauf hin, dass das lyr. Ich von unruhiger Qual und/oder Krankheit nun doch endlich erlöst zu werden scheint.
Du schaffst es jedenfalls mit wenigen Zeilen, mich ganz schläfrig zu machen... Zudem hab' ich gerne gegrübelt, was denn nun eigentlich da passiert, denn ich habe mich sogleich gefragt, wen oder was das lyr. Ich denn in der zweiten Strophe anspricht ('Keine Angst, ich wehr' mich nicht [...]').
Also doch durch Fremdeinwirkung? Hmm...
Gefällt mir jedenfalls, diese Grenzerfahrung ist nachvollziehbar und nimmt mich mit und lässt gleichzeitig doch einiges offen. Das doppelte Säuseln ist dabei allerdings nicht so glücklich, wie ich finde, genauso wie die letzte Zeile der ersten Strophe.
Besser (sprachlich gesehen) würde mir etwa 'doch wäre das den Umständen nicht würdig' gefallen. Was meinst du?
Hab' ich gerne gelesen, gefällt mir gut,
Vel
edit: Die Zeile 'Keine Angst, ich wehr' mich nicht [...]') bezieht sich wohl auf den Schlaf den endgültigen, also den eintretenden Tod, den man hier anspricht? Fiel mir gerade noch dazu ein. Wäre jedenfalls stimmig und vervollständigte mein Bild...
Hmmm, terminale Sedierung klingt nach Übertritt ins Jenseits.
Ich schwanke hier noch zwischen Euthanasie oder selbstgewähltem Entschweben durch Drogen/Sedativa etwa. Ist jedenfalls sehr doppeldeutig, denn vom unterdrückten Lachen bis zur Angst vorm Ende des Seins erlebt man mit dem lyr. Ich diese Reise durch die Zwischenwelt. Dass man erstmals entspannt und friedlich atmet, deutet für mich darauf hin, dass das lyr. Ich von unruhiger Qual und/oder Krankheit nun doch endlich erlöst zu werden scheint.
Du schaffst es jedenfalls mit wenigen Zeilen, mich ganz schläfrig zu machen... Zudem hab' ich gerne gegrübelt, was denn nun eigentlich da passiert, denn ich habe mich sogleich gefragt, wen oder was das lyr. Ich denn in der zweiten Strophe anspricht ('Keine Angst, ich wehr' mich nicht [...]').
Also doch durch Fremdeinwirkung? Hmm...
Gefällt mir jedenfalls, diese Grenzerfahrung ist nachvollziehbar und nimmt mich mit und lässt gleichzeitig doch einiges offen. Das doppelte Säuseln ist dabei allerdings nicht so glücklich, wie ich finde, genauso wie die letzte Zeile der ersten Strophe.
Besser (sprachlich gesehen) würde mir etwa 'doch wäre das den Umständen nicht würdig' gefallen. Was meinst du?
Hab' ich gerne gelesen, gefällt mir gut,
Vel
edit: Die Zeile 'Keine Angst, ich wehr' mich nicht [...]') bezieht sich wohl auf den Schlaf den endgültigen, also den eintretenden Tod, den man hier anspricht? Fiel mir gerade noch dazu ein. Wäre jedenfalls stimmig und vervollständigte mein Bild...
#3
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Terminale Sedierung
in Düsteres und Trübsinniges 31.10.2005 14:05von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi vel,
als terminale Sedierung versteht man die völlige Ruhigstellung eines gegen Schmerzmitteln resistenten Patienten, wobei der Tod als mögliche Nebenfolge gilt. Im Rahmen von Sterbehilfe wird auch über terminale Sedierung diskutiert, ich meine u.a. in Holland ist sie erlaubt.
Inhaltlich liegst Du folglich im Rahmen meiner eigenen Gedanken bei diesen Zeilen...
Ja, das doppelte Säuseln ist vielleicht nicht so glücklich, vielleicht ändere ich diese Stelle nochmal. Durch diese Wiederholung wollte ich diese zeilen noch ruhiger gestalten, schließlich sollen sie ja auch dieses Hinwegschlummern wiederspiegeln. Aber was hilfts, wenns sprachlich nicht so schön ist^^.
An der letzten Zeile der 1. Strophe habe ich eine Weile herumgedoktort auch Deine Version hatte ich auf dem Zettel (na, genaugenommen im PC: D ). Aber ist es denn sprachlich ohne das "nach" korrekt? Irgendwie habe ich das nicht sortiert bekommen, dachte immer, es müsste "den Umständen nach" heißen... oder denke ich zu umständlich? Sofern keine Grammatikregeln dagegensprechen, würde ich nämlich Deine Version ohne weiteres vorziehen.
Es freut mich auf jeden Fall, dass es Dir dennoch gefallen konnte, ich selbst muss gestehen, dass ich irgendwie noch ein wenig zwiespältig bin - vielleicht genau wegen der von Dir angesprochenen Punkte.
Vielen Dank für Deine Kritik,
Don
als terminale Sedierung versteht man die völlige Ruhigstellung eines gegen Schmerzmitteln resistenten Patienten, wobei der Tod als mögliche Nebenfolge gilt. Im Rahmen von Sterbehilfe wird auch über terminale Sedierung diskutiert, ich meine u.a. in Holland ist sie erlaubt.
Inhaltlich liegst Du folglich im Rahmen meiner eigenen Gedanken bei diesen Zeilen...
Ja, das doppelte Säuseln ist vielleicht nicht so glücklich, vielleicht ändere ich diese Stelle nochmal. Durch diese Wiederholung wollte ich diese zeilen noch ruhiger gestalten, schließlich sollen sie ja auch dieses Hinwegschlummern wiederspiegeln. Aber was hilfts, wenns sprachlich nicht so schön ist^^.
An der letzten Zeile der 1. Strophe habe ich eine Weile herumgedoktort auch Deine Version hatte ich auf dem Zettel (na, genaugenommen im PC: D ). Aber ist es denn sprachlich ohne das "nach" korrekt? Irgendwie habe ich das nicht sortiert bekommen, dachte immer, es müsste "den Umständen nach" heißen... oder denke ich zu umständlich? Sofern keine Grammatikregeln dagegensprechen, würde ich nämlich Deine Version ohne weiteres vorziehen.
Es freut mich auf jeden Fall, dass es Dir dennoch gefallen konnte, ich selbst muss gestehen, dass ich irgendwie noch ein wenig zwiespältig bin - vielleicht genau wegen der von Dir angesprochenen Punkte.
Vielen Dank für Deine Kritik,
Don
#4
von Velazquez • | 315 Beiträge | 315 Punkte
Terminale Sedierung
in Düsteres und Trübsinniges 31.10.2005 15:03von Velazquez • | 315 Beiträge | 315 Punkte
Hi Don,
dass terminale Sedierung ein feststehender Begriff ist im Zusammenhang mit der Resistenz gegen Schmerzmittel, wusste ich gar nicht. Umso interessanter…
Zu den angesprochenen Zeilen:
Ich hielte ’den Umständen nicht würdig’ für die bessere Lösung, denn es heisst doch ’wem oder was gegenüber nicht würdig’ sein, oder? Dementsprechend löst du diesen Bezug zum ’Umstand’ doch auf, wenn Du schreibst ’dem Umstand nach nicht würdig’. Man fragt sich doch dann: ja dem Umstand nach, aber wessen Person oder welchen Sachverhaltes nicht würdig? Ausser du meintest nicht würdig sein, im Sinne eines Verlustes der Würde…
Grammatisch zweifle da zudem selber bisweilen – deshalb Germanisten vor:
Heisst es denn korrekt ’ich bin Deiner nicht würdig’ oder doch etwa ’ich bin Dir nicht würdig’?
Herrje…
dass terminale Sedierung ein feststehender Begriff ist im Zusammenhang mit der Resistenz gegen Schmerzmittel, wusste ich gar nicht. Umso interessanter…
Zu den angesprochenen Zeilen:
Ich hielte ’den Umständen nicht würdig’ für die bessere Lösung, denn es heisst doch ’wem oder was gegenüber nicht würdig’ sein, oder? Dementsprechend löst du diesen Bezug zum ’Umstand’ doch auf, wenn Du schreibst ’dem Umstand nach nicht würdig’. Man fragt sich doch dann: ja dem Umstand nach, aber wessen Person oder welchen Sachverhaltes nicht würdig? Ausser du meintest nicht würdig sein, im Sinne eines Verlustes der Würde…
Grammatisch zweifle da zudem selber bisweilen – deshalb Germanisten vor:
Heisst es denn korrekt ’ich bin Deiner nicht würdig’ oder doch etwa ’ich bin Dir nicht würdig’?
Herrje…
#5
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Terminale Sedierung
in Düsteres und Trübsinniges 01.11.2005 11:43von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Ich glaube, dass es eigentlich "Deiner nicht würdig" heißt, sich das andere aber umgangssprachlich durchgesetzt hat. Demnach müsste man wohl: doch wäre das der Umstände nicht würdig sagen, oder? Klingt aber seltsam... Oh Gott, ich verkomme sprachlich!
Ich gehe nochmal drüber und überlege mir auch noch was mit Str2/ Z1. Danke auf jeden Fall, Vel,
Ich gehe nochmal drüber und überlege mir auch noch was mit Str2/ Z1. Danke auf jeden Fall, Vel,
#6
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Terminale Sedierung
in Düsteres und Trübsinniges 02.11.2005 17:18von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Habe nun die bemängelten Zeilen geändert. Hoffe, es mundet nun mehr, Danke nochmal Velazquez...
Don
P.S.: Hier nochmal die alte Version:
Sachte säuseln Stimmen mir ins Ohr,
mein Atem ist entspannt und erstmals friedlich.
Könnt ich lachen nähm ichs mit Humor,
doch wär das wohl dem Umstand nach nicht würdig.
Sanftes Säuseln führt mich in den Schlaf,
der mich noch schreckt, ist er doch so endgültig.
Keine Angst, ich wehr mich nicht, bin brav,
entrücke diesem Sein...unwiederbringlich...
Don
P.S.: Hier nochmal die alte Version:
Sachte säuseln Stimmen mir ins Ohr,
mein Atem ist entspannt und erstmals friedlich.
Könnt ich lachen nähm ichs mit Humor,
doch wär das wohl dem Umstand nach nicht würdig.
Sanftes Säuseln führt mich in den Schlaf,
der mich noch schreckt, ist er doch so endgültig.
Keine Angst, ich wehr mich nicht, bin brav,
entrücke diesem Sein...unwiederbringlich...
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