#1

Panta rhei.

in Philosophisches und Grübeleien 10.02.2011 11:02
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Alt, beim Zeus, bin ich, und gerne
sitz ich Ouzo trinkend, dösend,
schläfrig sinnend, gar nichts lösend,
freundumringt in der Taverne.

Wir schweigen.

Keine Göttin läßt sich blicken,
dem Olymp sind sie versprochen,
Eleni weiß gut zu kochen,
höre Nahendes verticken.

Wir trinken.

Meine Uhr, sie bleibt bald stehen,
Tavla, Tavla, klick die Steine,
müde schieben wir - alleine,
den Meltemi lass ich wehen.

Wir warten.

Schieben, schieben, und wir starren
auf das Meer. Ein fernes Zittern
gelb wie Schwefel von Gewittern
in den Bergen, Eselkarren.

Wir gehen.

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#2

RE: Panta rhei.

in Philosophisches und Grübeleien 16.02.2011 22:52
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

N' Abend Otto,

je öfter gelesen - desto mehr Gefallen.
Der Ton macht die Musik, manchmal auch die Stimmung.

Ich wollt's nur gesagt haben, um der bisherigen Wortlosigkeit.

Gruß
Gb.


_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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#3

RE: Panta rhei.

in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2011 09:52
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Otto,

Dein Gedicht beschreibt einen Abend unter Freunden allein.

Da hängt man über Spielsteinen, unter dem geistesabwesenden Blick der Götter, mit Ausblick auf das westliche Meer des Sonnenuntergangs. Hinter sich gelassen die Berge, wo den Tag lang die Karren geschoben bzw. gezogen werden.

Mir gefallen Inhalt, die eigenwillige Form, die thematische Geschlossenheit. Sehr gerne gelesen. - mcberry

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