#1

Gevatter

in Mythologisches und Religiöses 17.08.2011 22:44
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Und einer kam war unbekannt,
bekannt war allen das er kam,
als jener aus dem niemandsland,
er schritt wie einer der sich nahm,

was alle glaubten fest zu halten,
versteckten für die kurze zeit,
mit der das leben sich gefreit,
um etwas neues festzuhalten.

Doch nichts war neu und hielt dagegen,
dem fremden bittend, doch verlegen,
ein leeres unbeschrieben blatt,
das jungfräulich unschuldig glatt,
ein eingeständnis dafür war,
das leben wiederholung zwar,
nur selbstbehauptung für sich wollte,
und keinen einspruch jenem zollte.

Da nahm der fremde sich zur seite
den einen, das er ihn begleite.

zuletzt bearbeitet 15.08.2012 06:58 | nach oben

#2

RE: Gevatter

in Mythologisches und Religiöses 30.04.2012 14:20
von stray (gelöscht)
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guten tag otto,

wenn ich dein gedicht verstehe, bzw die inszenierung richtig lse, mischt sich der tod wie ein fremder
zwischen die lebenden. was er sich nimmt fällt ihm anheim. der text enthält einige interessante wendungen;
s2 mein favorit:

Zitat
was alle glaubten fest zu halten /versteckten für die kurze zeit
mit der das leben sich gefreit /um etwas neues festzuhalten



andere formulierungen wirken reimgeschuldet konstruiert: "er schritt wie einer der sich nahm"
soll das heißen, dass er sich zuviel heraus nahm? anmaßenderweise?
oder wollte er höchst bürokratisch die blätter aus s3 einsammeln, was ja auch mal eine idee wäre?

s3z7 geht grammatisch nicht: keinem (n?) einspruch jenem zollte
einspruch wird geduldet oder nicht, gezollt ggf. respekt.
natürlich darf sprache neu geschichtet werden. an hintergründigem sinn kann ich aber keinen ausmachen.

die schlussverse laufen insofern ins leere, dass der leser "den einen" nicht kennt.
wäre das auserkorene opfer in irgendeiner weise vorher bezeichnet worden, käme das gedicht besser aus.
vllt sein blatt falsch beschrieben oder was.

gutes thema, lückenhafte umsetzung und formale flüchtigkeitsfehler.

sorry otto, du hast ein kritisches publikum. man liest sich stray

zuletzt bearbeitet 30.04.2012 14:21 | nach oben

#3

RE: Gevatter

in Mythologisches und Religiöses 02.05.2012 22:49
von Auschra (gelöscht)
avatar

da nahm der fremde sich zur seite
den einen, das er ihn begleite.


Das ist eine sehr schöne Kurzfassung der Thematik..

wer kennt ihn schon, den Gevatter Tod, der uns alle einmal " zur Seite nehmen "wird.

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