#1

Vertraue mir

in Zwischenwelten 07.10.2011 15:46
von Ringelroth | 213 Beiträge | 213 Punkte

Er kam in der Nacht.
Und mit den Worten: „Vertraue mir. Ich bin dein Schutzengel“
kroch er zu ihr ins Bett.
Nie wieder konnte sie an Engel glauben.
Sie war doch erst neun......

Version 2:
Er kam in der Nacht.
Er flüsterte: "Vetrau mir. Ich bin dein Schutzengel."
Lächelnd kroch er zu ihr ins Bett.
Nie wieder konnte sie an Engel glauben.
Sie war doch erst neun


Mein neues ebook: "Himmelthor und Hondo" - ISBN 978-3-7368-5196-2
bei vielen ebook-Händlern erhältlich
zuletzt bearbeitet 08.10.2011 16:46 | nach oben

#2

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 07.10.2011 18:11
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
Er kam in der Nacht:
„Vertraue deinem Schutzengel“
und kroch zu ihr ins Bett.

Seitdem sucht sie das Wesen
der Engel zu ergründen.
Sie war damals erst neun......



Dufte ich das mal, Erdbeermund?

Die Zeilen, die weitere Kürzungen zulassen, sind mir etwas zu flach, die Absicht zu offensichtlich. HG - mcberry

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#3

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 07.10.2011 18:23
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Schönen Tag, Erdbeermund!

So sehe ich es auch, ein bisschen geraffter, mcberry gab ein Beispiel.
Auch so kleine unscheinbare Zeilen können einen großen Denkanstoß geben.

Mir kam die Idee auf eine Fortsetzung als ich die Zahl las: 'neun....'
81 Jahre später wiederholt sich das Ereignis; sie wollte Ruhe mit ihren 90 Jahren.

Eine andere Variante wäre nach 81 Jahren im Altenheim:
.... sie kreischte laut "Nein, ich weiß Du bist der Gärtner!"

Gruß
Joame

zuletzt bearbeitet 07.10.2011 18:25 | nach oben

#4

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 13:18
von Salome | 140 Beiträge | 140 Punkte



hallo ihr alle, hallo erdebeermund,

komischerweise empfinde ich mcberrys "gestraffteres beispiel" als gar nicht gestraffter, besonders die suche nach dem wesen der engel ist mir zu gesucht. eine neunjährige - auch wenn sie später ältert, mit dem "seitdem" werden die leser_innen genau dort abgeholt, "sucht nicht das wesen", mein ich halt.

@erdbeermund, mir gefällt deine vergleichsweise "ungebügelte", weniger poetische version eigentlich sehr gut, nur das "nie wieder" kommt mir zu bedeutungsschwanger und pathetisch vor, denn ich mag gerade das unkomlizierte in deinen zeilen.
nur sio eine idee:
"wer glaubt schon an engel?"
das nähme so ein bisschen den direkte fingerzeig raus, glaub ich.

angesichts deiner fortführung der geschichte, joame, bleibt mir fast die luft weg, nicht unbedingt vor lachen.

liebe grüße, salome

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#5

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 14:02
von pistacia vera (gelöscht)
avatar

Zitat
angesichts deiner fortführung der geschichte, joame, bleibt mir fast die luft weg, nicht unbedingt vor lachen.

Dito.

Lieber erdbeermund,
den Veränderungsvorschlag von Salome finde ich gut, könnt mir selber sogar noch mehr Änderung/Verdichtung vorstellen, indem du nämlich den letzten Vers in den Titel gibst:

Zitat
Sie war doch erst neun

Er kam in der Nacht.
Und mit den Worten: „Vertrau mir. Ich bin dein Schutzengel“
kroch er zu ihr ins Bett.

Nie wieder konnte sie an Engel glauben.



Was meinst du? (Durch den korrekten Imperativ besserte sich noch der Klang).
Herzliche Grüße
pista

zuletzt bearbeitet 08.10.2011 14:02 | nach oben

#6

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 16:41
von Ringelroth | 213 Beiträge | 213 Punkte

Hallo ihr Lieben,
danke für eure Gedanken.
Mit einigen Vorschlägen kann ich mich gar nicht anfreunden. Doch haben sie mich dazu gebracht, die vier Zeilen nochmals zu überdenken, sodass ich mich entschloss, eine überarbeitete Variante unter das Original zu stellen.
@Pista
Ich akzeptiere deinen Vorschlag "vertrau", wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Version ohne "e" wirklich die korrekte ist - im Sinne von den Regeln entsprechend, aber es liest sich flüssiger.
Nur bin ich der Meinung, wenn ich in der Überschrift bereits "verrate", dass es sich um ein kleines Mädchen handelt, habe ich das Entsetzen schon vorweg genommen und dann ist die Luft raus.

Grüße
erdbeermund


Mein neues ebook: "Himmelthor und Hondo" - ISBN 978-3-7368-5196-2
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zuletzt bearbeitet 08.10.2011 16:41 | nach oben

#7

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 20:24
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

hallo erdbeermund;

ich habe mich schon öfter mal durch deinen dine texte gelesen und finde den großteil davon gar nicht schlecht (einige davon sogar richtig gut - beides ist natürlich von meinem persönlichen geschmack abhängig und sagt nix über die tasächliche qualität deiner schreibereien aus)
den hier finde ich aber ziemlich plump, wenn ich ehrlich bin;
sie konnte nicht mehr an engele glauben - sie war doch erst neun!
ist nicht unbedingt die feine klinge sondern ziemlich plattiert (wieder: subjektive meinung)
dabei würde doch gerade dieses thema nach nuancen und authentizität verlangen;

mfg rainek

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#8

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 21:05
von Ringelroth | 213 Beiträge | 213 Punkte

Hallo rainek,
ich danke dir für deine offenen Worte. Aber du wirst versehen, dass ich - was "Vertraue mir" angeht - nicht deiner Meinung bin.
In fünf knappen Sätzen habe ich die Sache auf den Punkt gebracht, ohne auch nur ein Klischee zu bedienen.
Kein Wort vom "lieben Onkel" - keine Erwähnung von Kindesmissbrauch und dem Zerstören einer Kinderseele.
Trotzdem weiß jeder, der die fünf kleine Sätze gelesen hat, um was es geht.
Was willst du als Autor mehr? Muss denn immer jedes Detail erwähnt und breit getreten werden?
Nein! Hier ist alles gesagt, was der Leser wissen muss. Der Rest ist Kopfkino.
So sehe ich das und so muss es eben nicht jeder sehen.
Gruß
erdbeermund


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#9

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 21:07
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Ich las es nochmals durch und muß pistacia vera rechtgeben, die Befehlsform Vertrau wirkt besser und glaubwürdiger.
Den Einwand von Rainek Radar schließe ich mich nicht an (nicht böse sein)

Zitat
sie konnte nicht mehr an engele glauben - sie war doch erst neun!


Es wird unterschiedlich sein, mit welchem Alter Kinder an Schutzengel glauben, falls sie an einen glauben. Es gibt schon für Kleinkinder 'Schutzengel-Gebete', soferne ich mich richtig erinnere.

Das Wort 'kroch' passt gut zur Beschreibung, unterstreicht es alleine schon durch den Klang beim Aussprechen das Schändliche. Prinzipiell passt: 'Lächelnd ...' wirkt als Wort hier zu positiv (wird und kann in der Kürze nicht näher als 'schmutziges Lächeln oder triumphierendes beschrieben werden). Zu überlegen wäre, eventuell das Wort 'keuchend' unterzubringen. Damit gebe ich dem Autor nur ein paar meiner unmaßgeblichen Gedanken bekannt.

Freundlichen Gruß
Joame

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#10

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 08.10.2011 21:12
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

Zitat
So sehe ich das und so muss es eben nicht jeder sehen.



ja, genau, sage ich ja; und kritik auszusieben ist immer was schwieriges; manche wird eben nur durch den geschmack indiziert; wie gesagt, meiner ist es nicht, dieser text, aber:

Zitat
In fünf knappen Sätzen habe ich die Sache auf den Punkt gebracht, ohne auch nur ein Klischee zu bedienen.


(obwohl da für mich schon das eine oder andere klischee zu entdecken ist); aber ich will gar nicht mehr länger drauf rumhacken; meine meinung habe ich ja jetzt gesagt und du, dass du damit nicht viel anfangen kannst und beides ist legitim; damit treffen wir uns wahrscheinlich in einem anderen faden und schauen dann, ob wir da mehr gesprächsstoff finden;

und hallo joame; ich bin über andere meinungen niemals böse, wenn ich nicht emotional involviert bin!

mfg
rainek

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#11

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 10.10.2011 10:51
von munk (gelöscht)
avatar

hallo erdbeermund,

in der zweiten version ist dir das fehlerteufelchen über den weg gelaufen: vertrau


lg, munkel

zuletzt bearbeitet 12.10.2011 00:01 | nach oben

#12

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 10.10.2011 23:58
von MarleneM (gelöscht)
avatar

mit dem ins Bett kriechen weiß jeder genau und sofort, was gemeint ist. Das Bild des Schutzengels - dan nhört es sich so an wie das was man tausendmal schon in irgendeiner Talkshow gehört hat.
ich möchte mich deshalb ( sorry) da Radek anschließen.
Es wird mit diesen Zeilen nut etwas dargestellt, was soll da an Kopfkino kommen, was man nicht schon zig mal durchdiskutiert hat?
Etwas tiefer, etwas aus den Ecken holen, was dieses Thema neu belebt, neu anfacht- auch das Feuer des Protestes.
Obwohl das Thema selbst mich sehr aufregt, oder grade vielleicht deswegen, scheint mir diese Umsetzung zu flach.
lG von Marlene

zuletzt bearbeitet 11.10.2011 00:00 | nach oben

#13

RE: Vertraue mir

in Zwischenwelten 11.10.2011 18:21
von Ringelroth | 213 Beiträge | 213 Punkte

Hallo Marlene,
wenn nur noch das Gültigkeit hat, was "neu" ist, dann kannst du 99,9% aller Beiträge in sämtlichen Foren der Welt vergessen. Es gibt kein Thema, das nicht bereits von anderen wenigstens angedacht wurde, oder sogar in den Plapper-Runden des TV durchgekaut wurde.
Es wird in diesen Zeilen etwas dargestellt - genau - und diese Darstellung findet im Kopf des Lesers statt, also salopp gesagt "Kopfkino".
Und wenn dir die meine Zeilen zu "flach" sind und du lieber das Feuer des Protestes mit Hügeln und Bergen versehen möchtest - bitteschön - tu es. Gerade dann, wenn dich das Thema sehr aufregt, warte nicht länger - schreibe!
Ich hoffe, du siehst zwischen meinen Zeilen, dass ich das nicht böse meine, sondern ich dich dabei anlächle ;-)
Gruß
erdbeermund


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