#1

Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 07.08.2012 08:12
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Auf einem Weg vertrauter Leiden,
der unbemerkt ins Abseits glitt,
zuweilen hilft sich zu bescheiden
mit einem kurzen nächsten Schritt.

Und alle Energie zu sammeln,
vergiß was war, begreife neu,
was Dichten ausmacht oder Gammeln.
Oft trennt nur Schwung vom Weizen Spreu.

Denn Armut, Irrsinn, Schreibblockaden,
postiert als Wächter vor dem Tor,
Tribute fordern ohne Gnaden,
verhandeln kaum auf taubem Ohr.

Den Zutritt zu versperrten Bahnen,
wo seelenblind kein Sinn erhellt,
läßt manchmal Sterblichkeit erahnen,
wenn Schmerz und Gram sich zugesellt.

zuletzt bearbeitet 07.08.2012 09:32 | nach oben

#2

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 07.08.2012 15:40
von Kokoschanell (gelöscht)
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alles im leben ist endlich,mcberry- also auch die einfälle zum gedichteschreiben möglichweise.
ich denke, es braucht immer inspiration. schreiben wir nicht von uns selbst, sondern aus beobachtung, ist es vielleicht einfacher. verarbeiten wir nur "uns selbst", dann mag irgendwann der punkt kommen, wo keine inspiration mehr da ist.
im leben muss man immer flexibel sein. manchmal hilft es, das genre zu wechseln, sich an ganz neues heranzutrauen.
grüße von koko

zuletzt bearbeitet 07.08.2012 15:40 | nach oben

#3

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 09.08.2012 16:35
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

verstehe ich mehr augenzwinkernd als wirklich trübsinnig, mac,

als eine positive umdeutung nicht enden wollender mühsal und abgelatschter irrwege. ohne solch
negativ bewertete erfahrungen gelingt dichterische leistung nicht wirklich, bleibt flach, vergammelt.

wenn ich das ernst nehme, dann sollen wir uns auf den nächsten kleinen schritt konzentrieren. von
alten kümmernissen wäre zunächst abzusehen, dieselben wären in neue zusammenhänge zu bringen.

repress- oder regress- oder depressionen sind zu bewältigen wie feuerspeiende drachen, bevor sie evtl.
ihre schätze rausrücken. die leiden eines sterblichen als wegbereiter kreativen schaffens, meinst du das so?

vom wert des gammelns nunmehr überzeugt, dürfen künstlerische prosesse auch anderswo stattfinden. tschüs chip

zuletzt bearbeitet 09.08.2012 16:36 | nach oben

#4

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 13.08.2012 17:48
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
wenn ich "dichten und gammeln" unter einen Hut bringen müsste, dann vielleicht wie Charles Bukowski es getan hat. Beim dichterischen Ansatz im Reimformat sehe ich auch eher ein oder, denn "gammlige" Reime will wohl keiner lesen.
Von den angesprochenen Schreibhemmnissen wie "Armut, Irrsinn, Schreibblockaden" ist eigentlich nur letztere bedeutend, denn Armut und Irrsinn können durchaus motivierend sein.
LG
Perry

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#5

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 13.08.2012 19:21
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Danke Koko, Chip und Perry,

ja genau, die Blockaden fordern unseren Widerstand heraus und können erdrücken oder motivierend sein.
Ohne gelegentliche Widerstände wird uns nicht das notwendige Maß an Trainingseinheiten zuteil. Hg - mcberry

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#6

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 19.10.2012 11:55
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Sehr geehrter Herr Mcberry!

Bedauern will ich, doch nicht allzu tief,
das gute Werk noch nicht entdeckt zu haben.
Ich übersah es einfach oder schlief;
doch heute las ich es, konnte mich laben.

Joame

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#7

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 26.10.2012 23:05
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

wenn schmerz und gram sich zugesellt
ergreift mich gleich ein ahnen
dass mancher blick uns wird verstellt
durch mancher tränen bahnen

zuletzt bearbeitet 26.10.2012 23:06 | nach oben

#8

RE: Vom Dichten und Gammeln

in Düsteres und Trübsinniges 29.10.2012 05:02
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Doch flutschen im salzgen Gewässer
Die undichten Lasten oft besser.
Wo Treibhoelzer landen
Und Ufer versanden,
Im Schlick quellen Quallen viel kesser.

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