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Morgens berührt ihr rocksaum den thymian.
Und später, am strand,
Legt sich der riesige hund darauf.
Hinter der tamariske steht er, verborgen.
Das mädchen verschwimmt in den wellen
Im licht der aufsteigenden morgensonne.
Einen fisch legt er zum rock,
Zum milchkrug, dem hund,
Einen zweig noch vom baum,
Genug.
Dann, am haus,
Sieht er durch das geöffnete fenster
Ihr haar im spiegel,
Salz in den wimpern,
Und ihre hände,
Die spange stecken,
Hoch über den kleinen elfenbeintürmen.
zarte bilder, lieber otto, erotik fein verwebt.
ein fast mystisches zermemoniell, was sicherlich etwas zu bedeuten hat wie etwa brot und wein:
milch ,ein zweig, ein fisch
eine ehrehrbietung sozusagen. milch für das weibliche, zweig für das schützende, fisch für das meer als mutter allen lebens.
lg von koko
hallo lieber otto
ich finde mich in den worten kokos wieder. manet, monet begrüssen mich in deinem text impressionistisch, fast noch beweglicher, bewegter dein lyrisches, eine impression mobile.
hier wird der liebesreiz thymianisch geweckt. das bild ist vulnerabel. es weckt auch eros und wird, mit dem wissen der verletztbarkeit, beim gang ins ungebundene, durch die präsenz eines starken freundes, beschützt.
der junge, nimmt dies, aus der distanz, doch nah genug, unbefangen wahr. die unberührtheit, bleibt ihm, dem verborgenen, nicht verborgen; sie berührt ihn, bewegt ihn zu einer symbolischen handlung. die „ehrerbietung“ geschieht im zuge von tour d'ivoire, im verinnerlichen des erhabenen, des edlen und reinen. die drei dinge stehen für koko’s deutung, verehren unisono, um das unfassbare, dieses wunder der natur, im ganzen zu begreifen.
dennoch, reicht es dem jungen nicht, sich am bild der unnahbaren zu erfreuen. er begehrt einen weiteren blick, der ihm noch mehr, eine expression mobile, offenbart.
gern gelesen
der munkel
Also, ihr Schmeichler!
Unsere Augen sehen und erkennen ja in den verschiedenen Lebensabschnitten das Gleiche so unterschiedlich. Nur Zuschauer sein wäre ein einsames Schicksal. Dennoch mit dem Hinschauen berührt zu sein, mahnt dazu, das Leben nicht nur aus der Anschauung kennen zu lernen. Im Anschaulichen liegt die Chance selbst zu erfahren, möglich paart sich auch der Neid dazu. Z.B. im Alter. In der Jugend vielleicht Neugier, scheu vor der Erfahrung.
Ihr drei habt meinen Text gut beurteilt, danke dafür. Ich vermute, dass ihr Erfahrungen gemacht habt. Und hoffentlich noch viele vor euch habt, die euch entflammen.
Liebe Grüße, dir lieber perry, der koko und dem Michael.
otto spürt schon die herbstliche Kühle.
Die ersten vogelschwärme
Bezeichnen hoch den Himmel.
So wunderbare Züge
Bereisen südenwärme.
Ich werde federn säen,
Mir flügel daraus schneidern,
Und steige wie die schwärme,
Der wind kann mich verstehen.
Und näher, immer näher,
Zu dir dem sonnenkinde,
Spiel ich die wolkenschaukel,
Ich werde träumeseher.
RE: Der junge
in Liebe und Leidenschaft 09.10.2012 15:03von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Das gefällt jetzt wieder mir sehr gut,, lieber Otto,
aber weil ich gern herumnörgle: Z2 wäre "bezeichnen" passender und auch schön doppeldeutig.
Passender, weil sich die Vogelschwärme meistens schwarz abzeichnen von unten aus gesehen.
Und weil "mahlen" an Mühlen erinnert und die malenden Marderhaarpinsel ohne H auskommen.
Aber ansonsten ein wirklich hübsches und einladendes Herbstgedicht. Gerne gelesen - mcberry
hallo, otto,
habe zwischendurch bei dir und Perry mal viel durchgesehen, bin dabei auf diesen Jungen gestoßen. Was für schöne Verse, was für ein schönes Motiv! Wie so viele Gedichte von Dir, ist auch dies gut gelungen. Die Bilder, der Ablauf, der Schluß, das ist alles in schöner Sprache sehr wirkungsvoll. Ein kleiner Hinweis wäre, daß die letzten beiden Zeilen zu einer Zeile werden, das gäbe so einen schönen langen ausklang. Wie ich dazu komme?
Ich bin ja Neuling hier, war vorher bei einem anderen Forum. Bin da mit einer Freundin zumsammen aber weggegangen. War mir zu schnulzig das alles. Und deshalb bin ich plötzlich überrascht. Denn dies Gedicht fand ich dort mit kleinen veränderungen in einigen versen. Manches scheint mir in der Variation sogar etwas besser. Wie zum Beispiel die letzte Zeile. Auf jeden Fall ist das ein gutes Gedicht und ich beglückwünsche dich dazu.
Viele Grüße
Madame Bleibtreu
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