Kaum steh ich hier vorm Spiegel
Da fallen sie mir ein
Die vielen fetten Sünden
Die Chips, das Bier, der Wein

Ich dreh mich, halt die Luft an
Frontal und im Profil
Schau hin mit einem Aug nur
Die Wampe ist zuviel

Ich fasse den Entschluss nun
Da kenn ich kein Pardon
Ich muss sofort was ändern
Und zwar ab morgen schon

Auch wenn’s mir nicht grad leicht fällt
Muss konsequent ich sein
Was mir das Leben schwer macht
Erzeugt nur Seelenpein

Ich greif den blöden Spiegel
Und packe feste zu
Schiebe hintern Schrank ihn
Jetzt ist Ruh

Guten Abend, Erdbeermund!

Verheissungsvoll lustig begann es, ließ schon erahnen, worum es geht. Dann aber kam der letzte Vers, den ich nicht als gelungen bezeichnen will. Eine Übearbeitung könnte für Dein 'Konsequent' nur von Vorteil sein.

mit Gruß

Hallo Joame,
es ist schade, dass du den Gag in der letzten Strophe nicht so recht verstanden hast.
Erinnere dich an den Titel: Konsequent. Der Leser erwartet selbstverständlich, dass die Konsequenz dieser unangenehmen Selbstbetrachtung das Abnehmen sein wird.
Aber wie das beim Menschen oft ist, der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. Und so geht der Protagonist den einfachen Weg und versteckt den "bösen" Spiegel.
Du wirst mir nicht böse sein, wenn ich mit dem Gedicht zufrieden bin.
Gruß
erdbeermund

Schönen Tag, Erdbeermund!

Ich habe die Aussage verstanden. Wenn Du mit dem Gedicht zufrieden bist und ich deswegen böse wäre, bedingte eine eigenartige Einstellung von mir, die ich nicht habe.
Es war nur meine nicht zu überbewertende Meinung, die ich zu Deiner Veröffentlichung schrieb, da mir insbesondere die Strophe nicht gefiel:

Zitat

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Ich greif den blöden Spiegel
Und packe feste zu
Schiebe hintern Schrank ihn
Jetzt ist Ruh

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Gruß
Joame

Sei gegrüßt, Erdbeermund, mir gefallen Thema und Umsetzung.

Für den Feinschliff, d. h. Metrik und sowas, sind Foren wie dieses ja da. Darf ich auch mal:

Ich pack ihn fest am Rahmen /und schieb ihn hintern Schrank.
So halt ich ihn zum Narren /mein Spiegelbild bleibt blank.

Hallo Joame, hallo mcberry,
wenn man das Gedicht vorträgt wird vor der letzten Zeile eine kleine Pause gemacht, dadurch wirkt "jetzt ist Ruh" natürlich als Gag stärker, als beim Lesen, dabei ist die Metrik unbedeutend, ja sie verstärkt den Pointeneffekt sogar.
Die gelesene Fassung würde ich so ändern:

Ich greif den blöden Spiegel
Ich packe feste zu
Schiebe hintern Schrank ihn -
Jetzt hat die Seele Ruh

Gruß
erdbeermund