Als der da in den Windeln lag und brüllte,
da war er reichlich jung und erst mal dumm.
Er war nur still, wenn ihn die Mama stillte,
er wusste gar nichts, kannte kein Warum.
Das kleine Balg wuchs auf und wurde groß.
Er fühlte sich als Mann, wie sich’s gehört.
So manches Mädchen saß ihm auf dem Schoß -
sein Jünglingsherz hielt stand, obwohl betört.
Zuweilen war er eben brav und schüchtern.
Was ihm die deutsche Schule beigebracht,
vergaß er nie, da war er viel zu nüchtern,
las es beflissen nach in finstrer Nacht.
Er dachte sich, das muss ja eine Lust sein,
wenn er dann mehr weiß als die ganze Welt.
Denn ausgesprochnes Bildungsbewusstsein
hat manchen Hintern auf den Kopf gestellt.
Die Bildung war ihm stets und ständig teuer.
Nun geht er allen Leuten auf den Geist.
Er weiß da was, das scheint ihm ungeheuer.
Und ist doch Schnee von gestern nur zumeist.
Er weiß genau, was die Regierung denkt.
Er dankt dem Glück, dass er jetzt so gescheit,
das hat ihn auf den rechten Pfad gelenkt.
Bis zum Orakel hat er’s nicht mehr weit.
Er kennt sich aus im deutschen Bundestag,
mimt jede Rede noch mal für sich nach,
das kommt enorm, dröhnt wie ein Hammerschlag,
im Urwald werden Papageien wach.
Und wer da anders denkt und ganz verkehrt,
dem stimmt’s im Oberstübchen leider nicht,
der wird von ihm in schönstem Deutsch belehrt,
dass er hübsch dämlich ist, der blöde Wicht.
Und wenn er nicht gestorben ist, der Mann,
belehrt er fürderhin die halbe Welt.
Er ist und bleibt der deutsche Untertan.
Egal, was man von dem Geschwafel hält.