#1

wehmut

in Natur 20.09.2016 10:53
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

gelb blüht der stechginster
und unter krumm gewachsenen
bäumen zaust der wind
das heidekraut
matt spiegelt sich der himmel
in den pfützen und
laut krächzend steigen raben auf
ihre schatten fließen
über graues felsgestein

zwei schwarze federn
schweben über mir
wie im schlaf gestörte geister

zuletzt bearbeitet 21.09.2016 11:39 | nach oben

#2

RE: wehmut

in Natur 20.09.2016 11:30
von salz (gelöscht)
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Hallo Ugressmann,

das ist sehr schön gedichtet finde ich. Die schwarzen Federn wie böse Omen über sich zu wissen
und voller Vorahnung unterwegs zu sein. In den Büschen, windzerzaust. Ganz das wirkliche Leben.

Den Text schreibe ich mir ab. Danach kann ich das Gedicht dann oft auswendig. Salzige Grüße XXX

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#3

RE: wehmut

in Natur 20.09.2016 17:44
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
gelb blüht der stechginster
/und unter krumm gewachsenen /bäumen
zaust der wind /das heidekraut
matt spiegelt sich der himmel /in den pfützen

und /laut krächzend steigen raben auf
nassglänzend fließen ihre schatten
über graues felsgestein

zwei schwarze federn /schweben über mir
wie im schlaf gestörte geister


Ja mir gefallen die Zeilen auch, liebe Ugressmann,

über Absätze dächte ich nochmal nach. Denn da hätte ich etwas entdeckt, was mit immer weniger Zeilen
in den gestörten Geist mündet. Also, nur um den Vorschreiber zu zitieren, ganz wie das wirkliche Leben.

Ob Z6 Schatten nass glänzen, das lassen wir mal offen, von wegen dichterischer Freiheit und subjektiver
synästhetischer Empfindungsverwirrung. Zwar gäbe es auch flirrende Schatten oder verwischte, aber im
Grunde kommen mir die Bilder alle gut aus. Vor allem verschlafene Geister nominiere ich vllt. Hg - mcberry

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#4

RE: wehmut

in Natur 20.09.2016 17:45
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Danke salz - geht mir auch so, z.B: Vorträge muss ich erst aufschreiben, dann kann ich sie halten.
Grüße von Uschi

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#5

RE: wehmut

in Natur 20.09.2016 17:49
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Einer (oder mehrere)Überlegungen wert, lb. mcberry. Ohne das "und" hört es sich aber wie eine Aufzählung an.
Grüße von Uschi

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#6

RE: wehmut

in Natur 20.09.2016 19:27
von Antigone | 85 Beiträge | 85 Punkte

Liebe Uschi,

du sagst es, das Gedicht ähnelt stark einer naturalistischen Aufzählung. Das ist die Schwierigkeit bei Naturgedichten, ich habe ja selbst eine Zeitlang Naturgedichte geschrieben und kenne die Fallen. Um einem Naturgedicht Substanz zu geben, das ist meine Erfahrung, braucht man eine zweite Ebene. Du versuchst es mit den Federn, obwohl es so, wie du es geschrieben hast, mir ein bisschen zu dick vorkommt, so dass da ein etwas kitschiger Touch reinkommt.

Gruß, Antigone

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#7

RE: wehmut

in Natur 21.09.2016 11:41
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

nein, Schatten glänzen nicht mcberry - dem konnte ich mich nicht verschließen. (Klang nur so schön)
Grüße von Uschi

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#8

RE: wehmut

in Natur 21.09.2016 11:44
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Tja, was soll ich da sagen lb. Antigone. Außer: Danke für deine Beschäftigung mit dem vorliegenden Text.
Grüße von Uschi

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