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Hyaena
zoos are fun
you can see
lazy lions
dozing in the sun
and birds on trees
happy baboons
rattling at bars
and smiling crocodiles
eating dead chicks
tigers are jogging
up and down
just like eager athletes
in our town.
eagles and falcons
circle figures
of eight
in cages
goats and guinea pigs
are fooling around
and getting spoiled
by the people's
tenderly patting hands
look, zoos
as you can see
are places of harmony
apes and monkeys
dolphins and salmons
spiders and tigers
tapirs and bears
live together
holy cow!
and when it's dark
you can still hear them
mating and yelping
roaring and snoaring
shrieking and calling
even
the rattling
at the bars
is audible.
RE: Hyaena
in Diverse 03.02.2017 16:21von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Hi Artbeck,
du stellst ein traditionelles Freizeitvergnügen unserer Zivilisation in Frage, wenn ich das richtig verstehe?
An Gitterstäben rüttelnde Affen sind eventuell nicht ganz so "happy". Auch diese joggenden Tiger nicht.
Erst recht keine kreisenden Adler und Falken, denen der Durchmesser eines Käfigs zur Verfügung steht.
Zwergziegen und Meerschweinchen erleiden chronische Verwöhnungschäden in der Hand der Menschen.
Und darauf verweist uns nächtlicher Lärm, denn die Zoobesatzung leidet offenbar unter Schlafstörungen.
Da ist natürlich was dran. Tierschützern könnte das Gedicht gefallen. Ich werde Alba mal fragen. HG - mcberry
Guten Abend, mcberry!
Vielen Dank für die Darstellung deiner Sichtweise und für deine pointierte deutsche Zusammenfassung - besonders für die "chronischen Verwöhnungsschäden" und der "unter Schlafstörungen leidenden Zoobesatzung"!
Es ist schon eine schizophrene Sache mit den Zoos: Man sperrt das ein, wonach man sich sehnt - die bei uns fast gänzlich abhanden gekommene Wildnis...
Gruß,
Artbeck
iss gut gemeint artbeck
aber nicht die sicht der gefangenen fürcht ich weil die andere maßstäbe haben als menschen
denn eine hälfte findet die sicheheit gut weil auch die tiger eingesperrt sind
und mögen das regelmäßige futter ohne trockenperioden oder herbststürme
will sagen sie sind nicht alle so dermaßen unglücklich
sogar die pointe ist menschlich weil nachtaktive arten die zoobesucher verpennen und nix vermissen
aber schließlich kannst du es aus menschlichem blickwinkel schreiben
und hast noch immer einen punkt getroffen denn der preis ist zu hoch - was bedeutet die hyäne sag mal maunz alba
Guten Abend, Alba!
Vielen Dank für deinen differenzierenden Blick an dieser Stelle!
Ich stimme dir zu, dass vermutlich nicht alle Tiere im Zoo so leiden, wie das lyrische Ich es hier suggeriert und dass dies auch eine Vermenschlichung und eine dichterische Übertreibung beeinhaltet. Auch sind positive Effekte nicht abzustreiten (z. B. Artenschutz und Aufzucht seltener Tiere, die Begeisterung der Kinder für wilde Tiere zu wecken etc.).
Mir kam es aber darauf an, das Gefühl von Unnatürlichkeit herauszuarbeiten, das mich beim Zoobesuch beschleicht, und manche größere Tiere wirken auch hospitalistisch, trotz der sehr aufwändig gestalteten Umgebung und der "Beschäftigungsprogramme". Dennoch gehe ich immer mal wieder hin...
Den Titel habe ich gewählt, weil die Geräusche der Hyäne eine Anspielung auf ein Zerrbild menschlichen Gelächters und auf die verrückte, unnatürliche Situation sein soll ...
Gruß,
Artbeck
hallo Art
für Lou Reed gehörte der Zoobesuch zum Perfect Day ( https://de.wikipedia.org/wiki/Perfect_Day_(Lou-Reed-Lied) ). aber wo Reed schreibt „When it gets dark, we go home“ da bringst du: „when it’s dark you can still hear them“. das sind verschiedene Botschaften. und es stimmt, denn jeder erlebt einen Zoobesuch anders.
als ich 1989 zum ersten Mal die Wilhelma in Stuttgart besuchte, war ich verblüfft wie lieblos die Amurtiger, Menschenaffen und Seelöwen dort gehalten wurden. der Tigerkäfig war kaum größer als der Verschlag in einem damaligen Zirkus und hatte nur wenig dem Bukarester Zoo und anderen aus dem Ostblock voraus. ein Schock war es für mich gewesen, wie die Seelöwen dahinvegetierten: in einem runden Springbrunnen im maurischen Garten, mit so viel Platz wie in einem beliebigen Springbrunnen zur Sommerzeit in einer Großstadt in der Fußgängerzone. das hat sich mittlerweile geändert. die großen Sibirischen sind verschwunden. die Außenanlage des jetzigen Tigergeheges ist so weitläufig, und wegen des Wassergrabens, so weit von den Besuchern entfernt, dass die sich langweilen und kaum noch dort anhalten. die Innenanlagen sind aber einen Tacken größer als früher, immerhin, und die Tiere (Sumatra-Tiger) haben ein wenig Abwechslung von Drinnen nach Draußen. auch die Anlage für die Seelöwen ist artgerechter und weitläufiger geworden. die Fütterungen sind zu einer Art Zirkusshow geworden, aber den Tieren kommt es gelegen, da sie die Fische dann eimerweise bekommen und da sie dabei ihren Bewegungsdrang ausleben können, auf die künstlichen Felsen hochspringen dürfen und brav dabei das Publikum unterhalten. ihr Bettelgejaule ist dabei bis weit in die Stadt hinein zu hören und übertönt sogar den Lärm der angrenzenden Hauptstrasse.
was mich bei alledem fasziniert - und da differiere ich von deiner Sichtweise, Art - sind jene Arten, die das Biom Zoo freiwillig zu ihrem Aufenthaltsort gewählt haben. bei der Seelöwenfütterung kommen regelmäßig wilde Reiher vorbei und luchsen den Seelöwen und dem Animateur regelmäßig Futterfische ab. die Pampashasen (Maras) und Meister Lampe beäugen sich gegenseitig von der Südamerikaanlage aus und vom angrenzenden Stadtpark, wobei das Gras bei den Maras sehr, sehr viel kürzer ist (schönes Beispiel für evolutionäre Konvergenz, nicht wahr?) und Reineke Fuchs holt sich manchmal nachts Flamingos und Brillenpinguine aus den gut zugänglichen Bereichen. der Stuttgarter Zoodirektor hatte sich dann die Freiheit genommen die Füchse nach Besucherschluss selbst zu bejagen, was ihm den Hohn der ganzen Stadt und eine Treibjagd auf ihn selbst in der Lokalpresse einbrachte. finde es jetzt lustig, wie um das Pinguinbassin, bis heute, jeden Abend ein Elektrozaun aufgebaut wird um Reineke den Braten nicht zu gönnen. die Sperlinge, Meisen, Krähen und Möwen lassen sich aber nicht aussperren und sie bedienen sich fleißig an den gut gefüllten Futternäpfen und kommen durch fast alle Gitter. nur bei den Keas haben sie jetzt feinmaschigere angebracht, weil die Keas es wohl gelernt haben, den einen oder anderen Spatz zu erwischen und weil man es offenbar den Besuchern nicht zumuten möchte, dass ein süßer Kea einen Sperling rupft und zerfleischt.
da gehe ich mit den Dänen. ich finde es gut, dass dort überschüssige Löwen öffentlich geschlachtet werden und Kinder ein Löwenherz in der Hand wiegen dürfen, bevor es an die Hyänen verfüttert wird. das Herz, nicht das Kind, wohlgemerkt. in D ist man immer noch so scheinheilig, die Zweitgeburten bei Giraffen und anderen Wiederkäuern, sowie sonstige überschüssigen Tiere geheim zu halten und was damit geschieht.
Hyänen werden selten in Zoos gehalten. in Berlin gibt es, glaube ich, alle drei großen Arten. der Tüpfelhyäne gebührt dabei ein Sonderstatus. ich habe sie selbst leider nur ein mal gesehen, damals in Berlin.
es sind Katzenartige, näher mit den Fossas und den Mungos verwandt als mit Luchs und Puma, aber mit einem hochkomplexen Sozialverhalten, welches jenes der Löwen und das anderer Säugetiere (wie Nacktmulle oder Nacktaffen) bei weitem an Komplexität übertrifft, vor allem beim Sexual- und Jagdverhalten und damit habe ich die Brücke zu uns geschlagen, zum Menschen.
so, das reicht. habe ich jetzt alles? holy cow! nein, Art. ich habe mich lediglich - alles in allem nur etwa eine Stunde lang - mit deinem Text beschäftigt und kann ihn beileibe nicht umfassend würdigen. aber ich weiß, wenn ich demnächst wieder einen Zoo besuche, oder wenn ich Lou Reed irgendwann wieder im Radio höre, dann werde ich wahrscheinlich an diesen Text hier denken, Art, und das ist das, was ich an Deiner Lyrik liebe.
Gruß
Alcedo
Hallo, Alcedo!
Vielen Dank für deine sehr ausführliche Rückmeldung!
Deine Beobachtungen im Zoo habe ich sehr gerne gelesen und ich war mal wieder bass erstaunt ob deiner biologischen Kenntnisse und genauen Wahrnehmungen. Musste oft schmunzeln, besonders über die von dir beschriebenen Aktionen im Stuttgarter Zoo...
Viele Details in deinen Schilderungen habe ich wiedererkennen können, besonders, was die zugereisten Tierarten betrifft. Bei uns sind es auch viele nistende Störche. Und manchmal packt sich ein Pelikan auch eine Taube…Hyänen gibt es übrigens auch im Osnabrücker Zoo.
Danke auch für den Link mit Lou Reeds „Perfect Day“ – habe ihn mir gerade angehört, sehr entspannt. Wieder eine weitere interessante Facette, wie man Zoos wahrnehmen kann!
Freut mich sehr, wenn ich die eine oder andere Assoziation im Alltag wecken kann.
Gruß,
Artbeck
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