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Es schuf einst Gott - so sagt man sich - die zwei Geschlechter: xXxX - xXxx - xXxXx (anzahl hebungen: 5/ silben: 13) eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach. xXxX xXxXx X (anzahl hebungen: 5/silben: 10) Seit jenem Tage denkt die Menschheit drüber nach, xXxXx xxXx XxX (anzahl hebungen: 5/silben: 12) ob eine andere Verteilung wär gerechter. xXx Xx x xXx XxXx (anzahl hebungen: 5/silben: 13)
geht für mich - trotz unterschiedlicher silbenzahl in den Z2 und 3 - auch und immer noch. ich weiß, "richtiger" oder "perfekter" und somit "besser" (für mein empfinden "aalglatter") wäre beispielsweise:
Es schuf einst Gott, so sagt man sich, die zwei Geschlechter: xXxX xXxX xXxXx eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach. xXxX xXxXx X Es denkt seitdem die Menschheit drüber nach, xXxX xXxXx X ob nicht die andere Verteilung wär gerechter. xXxX xXxX xXxXx
die zweite version macht recht wunderschön daDAdaDAdaDAdaDAdaDAda usw. usf. ich persönlich mag genau DAS nicht (zumindest finde ich es in den seltensten fällen mit dem inhalt als stimmige einheit, sondern meistens zu dominant, weil der inhalt oft hinter den singsang zurücktritt. zumindest für meine wahrnehmung beim lesen) und lese auch lieber lyrik, die - wie bei einem tanz - einmal mit einer im rahmen bleibenden kleinen gegenbewegung neue spannung aufbaut anstatt im ewigen gleichtakt-singsang weiterzuschweben.
klar kann man das rein literaturwissenschaftlich als "falsch" oder "inkorrekt" bezeichnen. das kann man auch in der malerei so betreiben, wenn man jemandem erklärt, dass er nicht flache mit räumlich-wirkenden elementen in einem einzigen bild mischen soll oder andere dinge, die heute alle gängig sind und - natürlich immer unter der voraussetzung, es ist gut bzw. mit erkennbarer absicht gemacht - legitim.
wer aber kann oder will das erkennen?
eben.
ich weiß, die, die anderen die texte x-en, machen sich da arbeit und mühe. weil sie den text so hingebogen sehen wollen, wie er ihren wertmaßstäben entspricht. da sie sich diese nicht von irgendwoher zusammengetragen und gebildet haben, ist auch verständlich, dass diese erwartung besteht. aber genau da ist der denkfehler.
ich weiß, ich habe einen schrägen zugang zur lyrik. was sicherlich daran liegt, dass ich bildende kunst studiert habe. ich sehe auch geschriebenes "freier" und dennoch in einem technisch relativ konkreten rahmen. der sich nur an anderen werten mit anderer kunstauffassung orientiert.
wir könnten hier ewig über metrum, hebungsanzahl und korrektheit diskutieren und würden dennoch nie auf einen gemeinsamen nenner kommen. nicht, weil ich dickschädliger bin, sondern weil ich aus anderen überzeugungen mit kunst und daher auch lyrik umgehe. sie auch anders lese, wahrnehme und einordne. ebenso die mittel, mit denen sie gebildet wird.
ich kann x-en. ich könnte das ganze gedicht auf "korrekt" umbauen. ich will aber nicht. nicht, weils mir zu mühsam wäre, sondern weil ich anders empfinde und wahrnehme. und weil ich eine andere einstellung zur "verwendung" und "orientierung an vorgaben" habe. regeln sind da, um sich zu orientieren. aber nicht die völlig ausnahmslos korrekte anwendung und befolgung derselben macht den wert eines kunstwerks aus, sondern der bewusste umgang damit. das kann auch ein regelbruch sein. eine kleine, gewollte "unsauberkeit" sozusagen.
dass oft davon ausgegangen wird, es wären solche unsauberkeiten einem urheber "passiert" ist schon der anfang vom aneinander-vorbei-lesen und -über-kunst-reden. zu der ich die lyrik auch und ganz besonders zähle.
das war mir noch wichtig klarzustellen. ich weiß, wie sehr man sich über kritikresistente möchtegern-dichter oder -maler ärgert. habe allerdings gelernt, wenn man sich ärgert, ist man selber schuld. man möchte doch eigentlich auch gern so genommen werden wie man ist. ohne sich ständig messen, beweisen oder verbiegen zu müssen.
muss man alles gut finden oder müssen einen alle gut finden? muss man deshalb ständig versuchen, andere umzuerziehen?
wie ich zur perfekten einhaltung von metrik stehe, habe ich ja schon andernorts erläutert. da werden sich wohl die geister auch weiterhin scheiden, MarleneM.
zur "fräglichen" unerträglichkeit kann ich beisteuern, dass ich den klang hier - weil so schön überzogen - passender fand als das jetztzeit-mäßigere "fragt" und
Zitat"er frägt" ist die stärkere Beugung und älter als die schwächere "er fragt". Bei "tragen" z.B. hat sich die schwächere "er tragt" überhaupt nirgends durchgesetzt hier heisst es durchweg in ganz Deutschland "er trägt".
was jetzt für wen ertrag...träglicher ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
danke für den aufmerksamen kommentar und die wiederholten, geduldigen metrischen anmerkungen. vor allem aber für das fest-machen des humors am schlüsselsatz, der die klischees "enttarnt" in ihrer bedeutung hier.
warrior (die man auch nicht weiter kennen muss. das meinte ich auch mit dem "hype", der hier künstlich vorgetäuscht wird durch joames kommentar, der mir alleine deshalb wirklich schon unangenehm ist. ich bin das, was im forum steht. aus.)
ich hab wohl heute einen schlechten tag. da kommt die masche "grad von dir hab ich besseres erwartet" und "wir sind hier e-literär" anscheinend noch schräger an als sonst. um nicht zu sagen, querliegend.
das mit der freude in lyrikforen ist so eine sache, die ich schon länger beobachte. ich lese nicht wenig kommentare - so ganz allgemein - , die mir nicht das gefühl vermitteln, dass hier freude am tun oder spaß an der freud im spiel ist. und wenn, dann meist sehr einseitig. wohlwollen lese ich so gut wie nie. auch kein "gemeinsames wachsen aneinander und verstehen wollen eines gegenübers in seiner eigenen schreib- und les-art". viel mehr lese ich geltungsbedürfnis (und nehme mich da gar nicht aus), kampf um verständnis, um den eigenen standpunkt, ein gemessen-werden an etwas, das einen gar nicht erfassen kann. weil kunst nun mal so ist und das gar nicht leisten kann und will.
so gesehen, sind foren in gewisser weise ein scheiterkonzept, sobald eine "wir"-wertigkeit ins spiel gebracht wird. irgendwie verführt das medium aber genau dazu. leichter als im realen leben, wo man viel eher wahrnimmt und akzeptiert, dass jeder jeck anders tickt, anders wahrnimmt und auf anderes wert legt. außer man ist im verein. ;P
abendgruß,
warrior
heut hats halt nicht geklappt mit dem dialog, so wie erhofft. so what.
dann kann ich dich wohl nicht lesen. etwas, das ich durchaus nachdenklich zur kenntnis nehme.
der begriff "schwachlächler" ist für mich z.bsp. nicht einordenbar. deine restlichen ausführungen anscheinend ja ebensowenig.
ich bezweifle nicht, dass ich dich nicht deinen intentionen entsprechend gelesen habe. bin allerdings ratlos, wie und ob das zu beheben ist. samthandschüh-chen können und sollen da nicht die lösung sein. ich weiß auch, dass ich oft falsch gelesen werde und kenn daher das gefühl auf beiden seiten. ein zustand, der nie schön ist und selten gutes hervorbringt.
nicht jedem menschen ist genau die gleiche sprache zu eigen. auch, wenn es an der oberfläche nach derselben klingt. ich weiß.
ich finde bedauerlich, was hier abgelaufen ist im dialog. auch, weil ich einfach das thema "wir hier auf e-literatum blablaba..." für völlig überzogen halte. ich bin jemand, der sich selbst versucht, nicht zu ge-wichtig zu nehmen und sich auch in gesellschaft die das mit sich selbst betreibt, nicht wohl fühlt... aber auch da lese ich wohl nicht die (vorhandene?) selbstironie dahinter. wie auch? dafür bräuchte ich einen anhaltspunkt oder erfahrung, das einzuordnen, wo es hinsollte. beides hab ich nicht. dafür kennen wir einander nicht lang und gut genug. und ich auch das forum nicht gut genug.
wie also sollte ich als relativer new-comer hier, das richtig einordnen? ich fühl mich hier, gelinde gesagt, grad ein wenig vorgeführt. etwas, das mich zum null-lächler macht.
wenn ein kommentar dermaßen groß und gewichtig wie deiner daherkommt, gehen die nuancierungen - auch nach entsprechender einleitung wie hier - leicht unter oder werden gar nicht erst erkannt. hier ist das wohl so geschehen. auch das kommt wohl öfter vor als der kommunizierenden menschheit lieb ist.
deute meine lesart deines komms auch als das, was sie noch aussagt: dass ich dir und deiner meinung nicht wenig gewicht hier als moderator beimesse. ein ins rennen geführtes "wir" lässt sich da nur schwer ignorieren. vor allem, wenn ich von mir ausgehend annehme, dass ein solches "wir" dann auch wirklich die meinung einer mehrheit darstellt. aber vielleicht ist es ja mein fehler, dass ich dich zu ernst nehme.
im moment mag ich aber darüber nicht mal schwachlächeln. ich hatte freude an etwas. mehr sollte es nicht sein. das scheinbare (?!) gewicht deines kommentars hat das für mich doch sehr in frage gestellt. nein, ich bin nicht hier, um in die dichterischen ruhmeshallen einzuziehen. wie auch - ich sehe keine.
ich weiß eigentlich im moment gar nicht, was ich sehe.
ich werd drüber nachdenken.
lieber gruß,
warrior
ps: nachtrag, weil erst jetzt gelesen, da zeitgleich gepostet mit mcberry:
@mcberry
du kennst meine haare doch noch gar nicht. ;) woran also hättest du dich schon gewöhnen können?
wir sind uns auch nicht in die haare geraten. zumindest ist für mich keine strähne "zerrupfter" als zuvor. meine antwort kann natürlich aufgeregter gelesen werden, als ich sie meinte. klar, ist es kein feines gefühl, vorgeführt zu werden.
wir haben eher wieder etwas übereinander gelernt, würde ich sagen. und das ist ja nie schlecht.
dennoch: so ganz toll finde ich nicht, sich hinter einem "wir" eines e-literären forums zu verstecken, um schwachlächelnde spiele mit jemandem zu betreiben, der eben zu anderen anlässen und gelegenheiten humorig bzw. ernsthaft ist und das dann dementsprechend wahrnimmt.
so recht kann ich die kommunikation hier im forum auch nicht einordnen. bin wohl zu sehr mädl dafür. damit kann ich aber leben. (auch, weil ich sehr wohl geschlecht hinter kunstschaffen wahrnehme und mit-betrachte. es zu leugnen, wäre ein scheiterkonzept eines selbstbetrugs).
Zitataber an irgend einer Stelle sollte der Hinweis erfolgen, daß wir im E-Literatum sind. Das kann eine strengere Bemessung von Qualität durchaus rechtfertigen. Wenn das fachliche Wissen und geprüfte Können des Schreibers mit berücksichtigt werden, sehe ich mich schon mit einem Problem konfrontiert. Das kann ich trotz meiner allgemein bekannten Liebenswürdigkeit keine allzu nette Kritik abgeben, wo alles als bestens und gut qualifiziert wird.
ich poste hier nicht, joame,
um von allen mit "netter kritik" bedacht zu werden. ob das "wir", auf das du dich hier als basis für den bewertungsmaßstab beziehst, so einheitlich ist, wie du meinst, wage ich einmal in frage zu stellen. meine ganz persönlichen wertmaßstäbe würden sicherlich das ein oder andere urteil hier begründen, das doch auch wieder sehr abweichend erschiene von anderen. und das ist normal und gut so. und jeder bildet sich sein urteil auf grund dessen, was er in seinem erlebnis- und bildungshorizont so zur verfügung hat. die schlüsse, die dabei gezogen werden, dürften da ganz natürlicherweise sehr unterschiedlich ausfallen.
ich hätte mein werk hier nicht gepostet, wenn es meinem gefühlten, eher vortrags-lesenden und -schreibenden anspruch an lyrik (der natürlich nur ein ganz persönlicher sein kann. wie bei jedem anderen auch) nicht ausreichend qualitativ gelungen erschiene. ob das nun beim gegenüber auch so ankommt, habe ich nicht in der hand.
ich lese deine kreuzstich-muster und sehe, was sie belegen sollen. der laut gelesene vortrag jedoch lässt bei mir nichts ins holpern oder stocken geraten. das leicht verschraubte und minimal wechselnde in der silbenanzahl erzeugt für mich dynamik, wie sie in humoriger lyrik durchaus ihre berechtigung und funktion hat. ich bin und war generell noch nie verfechterin des sauber-perfekt durchgehaltenen metrums, da ich das sehr rasch als geleiere empfinde oder als zu dominant im vergleich zur eigentlichen aussage. denn selten gehen inhalt und form tatsächlich eine derart stimmige einheit ein, dass diese rechnung aufginge.
wäre das so, wären wir wohl alle nicht mehr hier in foren tätig, sondern gern- und vielgelesene bekannte und hochgelobte lyrik-autoren "da draußen". so ganz kann ich also den hype hier nicht nachvollziehen.
dass ich hier klischees bediene und du es kritisierst, sagt mir, du bist mit großem bier-ernst an einen text herangegangen, der sich ganz anders versteht als du ihn anscheinend gelesen hast. da kann natürlich nicht richtig ankommen und schon gar nicht richtig eingeordnet werden, was zwischen autor und leser eigentlich hätte transportiert werden können (wenn auch nicht zwingend müssen).
welche "bekanntheit" du hier meinst, ist mir nach wie vor ein rätsel. ich habe so gut wie gar nichts geschrieben die letzten jahre. man findet auch kaum neues von mir. und wenn, dann eher fingerübungen aus spaß an der freud.
wenn das dem "euch" des e-literatums zu un-e-literär sein sollte, kann ich damit leben. dann muss man es mich nur wissen lassen. so von "wir" zu "du". dann passe ich hier eben nicht her. soll vorkommen und ist für mich jetzt kein beinbruch. auf jeden fall kein ärgernis wert.
die außerordentliche verzückung kann und will ich gar nicht bieten. die liegt ohnehin immer nur im auge das betrachters. insofern hat mich dein kommentar hier mitsamt dem betriebenen aufwand eher - verzeih mir - leise amüsiert. das wechselbad findet jedenfalls nicht auf meiner seite statt, wie mir scheint.
ich habe es schon andernorts gesagt: ich bin nicht das, was hier in mir gesehen werden will. ich war da schon letztens erstaunt und bin es auch jetzt - nach diesem kommentar - wieder.
liegt der eigentliche clou darin, dass das lyrDu als sprecherIn des abschluss-statements ebenfalls geschlechtlich unspezifiziert bleibt.
das gefällt mir insofern sehr, weil ich diese art von "sickerndem" mag, das sich nicht aufdrängt, wenn man es nicht wahrnehmen will (und somit den engstirnigen weiterhin dumm sterben lässt. ganz schmerzlos und verständnisvoll * )
und @joame,
orden "bastelt" man(n) nicht. man erschafft sie, um damit großzügig und ruhmreich ehrenvoll mit eigenem gütesiegel auszuzeichnen.
Es schuf einst Gott - so sagt man sich - die zwei Geschlechter: eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach. Seit jenem Tage denkt die Menschheit drüber nach, ob eine andere Verteilung wär gerechter.
So liegt des Weibes Stärke nicht im Stricken, sondern im Reden, wortgewandt ohn' Unterlass. Auch lauscht die Frau selbst leisem Wuchs von Gras, derweil der Mann eifrig versucht zu flicken,
zu reparieren, retten, kämpfen und errichten. Was er erschafft, das soll bestehen ewiglich! "Welch Spuren hinterlass ich?", frägt er sich und sucht sein Leben derart zu gewichten.
So schleppt er - schwerbeladen - sich samt Säcken. Die Frau an seiner Seite kommentiert. (auch dann, wenn nichts Bedeutendes passiert). Ihr Wort ist 's, das ihn macht zum Recken!
Vielleicht war Gott ja doch viel weiser, (wenn er es war, der Mann und Frau gemacht) als man auf Anhieb erst einmal gedacht. Ich glaub, er lacht. Nie laut, doch oft (und leiser).
mit dem wort "verschlungen" hab ich so meine persönlichen probleme. das hat etwas endgültiges. das "verschlingen" bleibt da offener. ersteres ist der gourmand, der den 1-mal-genuss sucht und sich dann nach neuem umsieht. letzteres möchte man doch immer wieder mit demselben gegenüber tun. egal, ob nun ineinander oder sich gegenseitig
und "verschlungen halten" müsste m.E. "umschlungen halten" heißen. aber dann fiele die doppeldeutigkeit des "ver-schlingens" weg. auf die würd ich ungern verzichten.
@michael munk
schön, dass du es so empfindest, dass die leidenschaftlichkeit des ersten versprechens im text durchgehalten wird. das freut mich sehr. danke!
sind die jetzt so charmant, die schamhaare oder wie? auszupfen (und zwar einzeln) hilft.
ich hoffe, du hast die prügelpause gut genutzt. ;)
@joame
atemlosigkeit kann - im richtigen maß und augenblick - doch wunderschön sein. außerdem hat der atem ja gereicht für den kelpwald. und sogar bis zum auftauchen.
@mcberry
ZitatParallel zur Realitätsebene bilden Unterwasserwelten ein Symbol, ein ikonographisches Motiv, für das menschliche Unterbewußtsein. Wie bei Eisbergen liegen 7/8 jenseits der bewußten Wahrnehmung.
das sind sehr leis-weise gedanken, die da sehr unprätentiös ausformuliert schön präsentiert werden, phlox.
der luftwiderstand, der nur bestünde, läge das ganze leben noch vor einem, kann sich nicht halten und sucht. für den rest des niemals ganz vor ihm liegenden lebens. bis auf das eine mal.
die frage tut sich mir auf, ob in diesem einen augenblick der luftwiderstand, der mit einem ersten schrei durchbrochen wird, nur nicht erkennt, dass er sich wandeln müsste. ganz gleich, in was. in etwas, das sich spürt.
lyrIchs aussage kann man vielfach interpretieren. entweder hat es den moment vergessen, in dem das ganze leben vor ihm lag. oder es betrauert, dass die erinnerung daran nicht greifbar ist. oder aber es bezweifelt, den zeitpunkt bestimmen zu können, an dem ein ganzes leben vor ihm lag.
da lese ich die angst vor dem lauf der zeit. die sehnsucht nach einem spürbaren halt im zeitfluss. das "sich-enthalten",nicht durch ein wir verunreinigt - kann das überhaupt gelingen? der mensch will beides: sich in einger gemeinschaft gehalten sehen UND sich "allein" im sinne von einzigartig und selbstbestimmt fühlen.
sein ur-dilemma.
der titel selbst eröffnet weitere deutungsmöglichkeiten im zusammenhang mit dem text. allerdings bin ich da noch am rätseln, welche gemeint sein könnte. ich gestehs. weichtier-artig zu sein - hier als wunsch oder als fluch gemeint?
schön verwortetes und fein verpacktes lese ich hier. und ahne: da ist noch mehr. es aufzuspüren bereitet große lesefreude. danke!
ich sehe in trochä-en und verwe-hen keinen keinreim, MarleneM,
lasse mich aber gern per Beleg durch Exempel eines besseren belehren. keinesfalls bin ich mit der arroganz der dichterfürstin "eins". ich sehs einfach nicht. und ich hörs nicht, dass das nicht reimt. jeckig oder nicht. daher kann ich deine verbesserungsanmerkungen auch nicht als solche wahrnehmen. nicht aus arroganz, falls du das so empfindest.
auch das holpern hör ich nicht, wenn ich auf "mehr" betone. hab aber nach deiner anmerkung ein wenig gesucht und könnte ein
ZitatEs ist, nach jahrelangem Üben, heut soweit! Die Welt steht still, hält ihren Atem an und zittert. Sie hat des Dichtergenius' Duft wohl schon gewittert. Bin zur poetischen Beglückung nun endlich bereit!
anbieten. oder das "mehr als" oder das "endlich" ganz wegzulassen....??? je länger ichs mir vorlese, umso verwirrter wird mir, was silben und betonung angeht.
wäre das dann besser in deinen ohren?
fürstentitel verleihe ich ohnehin keine. nicht mir und auch nicht anderen. keine bange.
dafür ist das textlein auch gedacht in all seiner bescheidenheit. *gg
"mehr als bereit" betone ich auf "mehr". nicht auf "als". lyrIch, die fürstin, ist eben nicht nur bereit sondern mehr als bereit. (ev. etwas, das nur wir ösis so sagen?)
mit dem reim "trochäen - verwehen/bestehen" kann ich fürstlich genug leben. dass er sich nicht reimt, empfinde ich so nicht. es gibt weitaus unsauberere reime als diesen, die ihre legitimation haben. da steh ich hoheitlich drüber.
aber du hast recht: grade satire sollte dann beim handwerklichen nicht zu nachlässig sein. ich bin damit zufrieden. sonst hätte ich es nicht so belassen. verbesserungsvorschläge nehme ich aber dennoch gerne an. auch eine fürstin kann noch immer nach höherem streben. nä?
Es ist, nach jahrelangem Üben, heut soweit! Die Welt steht still, hält ihren Atem an und zittert. Sie hat des Dichtergenius' Duft wohl schon gewittert. Bin zur poetischen Beglückung nun mehr als bereit!
Versiert mess wendig ich euch Verse aller Arten. Wer meine Perfektion nicht würdigt, ist ein thumber Tor. Mir macht man X-en nicht als Kreuzstichmuster vor! Wer jetzt noch nicht erleuchtet ist, muss weiter warten.
Bin eure Dichterfürstin, herrsch über Trochäen, auch Anapäste, Jamben, Spondä- und den Daktylus. Kein Zeitensturm wird je mein Werk verwehen!
Gönn ab und an auch meiner Muse einen Kuss! Weiß: ohne mich könnt sie nicht lang bestehen. Ich bin's - der Dichterweisheit letzter Schluss!