#1

Sonnengleich

in Gesellschaft 08.03.2005 10:24
von muh-q wahn (gelöscht)
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Sonnengleich


Siehe HeftigeDichte

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#2

Sonnengleich

in Gesellschaft 08.03.2005 16:26
von Stephan Santfort (gelöscht)
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Schreit Krieger, schreit!
Seit besiegt!

Gebt Moral, gebt!
Gebt überall!

Mach Feuer, mach!
Mach Erneuerung!

Lös dich, los!

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#3

Sonnengleich

in Gesellschaft 10.03.2005 19:16
von olaja (gelöscht)
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Zuerst dachte ich: Hey, der hat bei Hobbes abgeschrieben!
Die Pointe lässt aus dem Wolf aber wieder ein Schäfchen (Lämmchen ) werden.

Zur Metrik werde ich nichts sagen (oder war's der Inhalt? ). Warum: Du bist selbst fähig dazu, hängst ja doch an deinem Sturkopf und ich möchte dir nicht den Eindruck vermitteln, hier meine .com Seele durchscheinen zu lassen, was du verabscheust.

Inhaltlich: Bemerkenswerte Wende in den letzten Zeilen. Zuerst fühlt man sich in Terrorzeiten (Bspe. Katholische Kirche im Mittelalter: Ausrottung aller Andersgläubigen, Nazigedanken: keine Minderheiten, Rechts- oder Linksextreme: Toleranz ist gut, ausser gegenüber Intoleranten unseres Gedankenguts, Absolutismus: L'état c'est moi, Gedanken von Hobbes und anderen 'homo homini lupus', etc.). Mit der Werbung schliesslich wird man ins heutige Zeitalter zurückgeholt.
Allerdings muss ich gestehen: Obwohl die Auffordung sehr deutlich und ernst ist: Hasse alle, ausser dich selbst!, wusste ich, es muss Kritik daran folgen oder der Dichter will genau das dem Leser verdeutlichen: Wer wir eigentlich sind oder besser wie wir uns sehen und wie manipuliert wir durch die Gegend laufen, was in diesem Ausmass eigentlich verboten sein sollte. Man könnte darüber diskutieren, ob du nicht zu weit und zu krass abdriftest, bis du wieder zum Punkt kommst. Ebenfalls werden so die Gedanken natürlich eingeschränkt, aber ohne die Wendung am Schluss wären sie vielleicht zu verloren.

Auf eine bessere Welt!

Liebe Grüsse,
olaja

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#4

Sonnengleich

in Gesellschaft 10.03.2005 19:46
von sEweil (gelöscht)
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Hi muh.

In letzter Zeit, so muss ich gestehen, kann ich nicht so viel mit deiner Schreibe anfangen, für mich gesehen.
Was mir aber bemerkenswert erscheint ist deine Wortwahl. Gefällt mir von dieser Warte aus sehr.

Zum Ärgertum der anderen werde ich die Martermetrik durchmachen.

Warum zieht ihr nicht durch die Städte
und brennt die morschen Häuser ab ?
Was euch die Welt zu bieten hätte,
das nähmt ihr mit in euer Grab.


xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX

(nähmt von nehmen? muss es dann nicht nehmt heissen? )

Wo liegt der Sinn, sich anzupassen,
was macht den Reiz der Schmeichelei ?
Warum habt ihr verlernt, zu hassen,
was schmeckt so gut am Einheitsbrei ?


xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX

Verbrennt in eurem Geist die Schranken
Und hört nicht zu, wenn man euch sagt:
„Begrenzt die Anzahl der Gedanken
und längst gesagt, was ihr gesagt.“


xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX

Verachtet Frauen, Kinder, Alte
und alles, was zu Kreuze kriecht,
auf das der Wille wieder walte,
der nicht gebeugt am Zweifel siecht.


xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX

Denn der ist wahrlich auferstanden,
der diesem Widerspruch entflieht,
der aller Werbung widerstanden,
nun trotzig in die Sonne sieht.


xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX

Es ist vollbracht.

Lg sEweil.


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#5

Sonnengleich

in Gesellschaft 10.03.2005 20:03
von muh-q wahn (gelöscht)
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Vielen Dank, insbesondere an sEweil, der mit der Schreibe zwar nichts anfangen, mit seiner Fleißarbeit aber beweisen kann, dass olala-olajas Hinweis hier sehr kryptisch ist. Was ist an dieser 1a-Martermetrik auszusetzen ? Nüscht.

Der Konjunktiv von nehmen ist nähmen, da führt auch kein Weg daran vorbei, denn diese dort gemeinten nähmen nur mit, was ihnen die Welt etwa zu bieten hätte. Und was die Welt zu bieten hat, ist das, was wir tatsächlich mitnehmen und was das ist, wissen wir ja spätestens seit Anno Krug: nähmlisch nüscht !

@olaja: Ja, an meinem Sturkopf hänge ich. Und das Gedicht war in Version 1 noch wesentlich ausladender (da wurde noch mordend durch die Städte gezogen und da sollten Frauen, Kinder, Alte konsequenterweise getötet werden) und ohne Weichei-Schlenker in letzter Strophe. Aber ich wollte Rücksicht auf deine junge, unschuldige Seele nehmen.

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#6

Sonnengleich

in Gesellschaft 10.03.2005 20:05
von olaja (gelöscht)
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Nähmt ist auch meines Erachtens korrekt, obwohl eher ungebräuchlich (Konjunktiv 1 ?) Er wird aus der Präteritumform des Verbes gebildet.

ich nahm - ich nähme
ich gab - ich gäbe
ich sah - ich sähe
etc., sieht man aber nicht häufig

Irgendwann wirst auch du, muh, gegen die Schmerzen der Martermetrik immun sein.

Ich bin stolz auf meine Unschuld..., Liebster.

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#7

Sonnengleich

in Gesellschaft 10.03.2005 23:04
von Genesis (gelöscht)
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Hi muh,
leider kann ich damit relativ wenig anfangen, da die Bilder sehr plagiat wirken und zu stark versuchen mit offensiven Sprache den Leser zu bewegen. Dies kann man auch sehr gut an der Häufung der Fragesätze erkennen, das du es leider nicht schaffst den Leser auf eine subtile Art anzusprechen sondern nur auf so direktem Weg. Die letzte Strophe wirkt hingegen wieder geschickt aufgebaut mit einem starken Inhaltswendebild, dass du gut in den vorherigen Inhalt einbaust. Du solltest versuchen die oberen Strophen, dieser nachzuempfinden, da die oberen Strophen doch sehr schwerfällig und eher schwächlich ihre Wirkung auf den Leser auswirken können, was nicht zuletzt von der fehlenden Neuheit deiner einzelnen Metaphern abhängt.

Das kannst du auf jeden Fall besser

Thx & mfG GenEsis

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#8

Sonnengleich

in Gesellschaft 11.03.2005 09:24
von muh-q wahn (gelöscht)
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Zitat:

Genesis schrieb am 10.03.2005 23:04 Uhr:
... da die Bilder sehr plagiat wirken und zu stark versuchen mit offensiven Sprache den Leser zu bewegen.



Interessantes Adjektiv. Aber ich glaube zu wissen, was du meinst und kann nur zu meiner schwachen Entschuldigung anführen, dass das ein nicht unbeabsichtigter Nebenaspekt ist, dass das Kraftmeierische etwas platt (könnten wir uns auf diese Vokabel einigen ?) daherkommen sollte.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich das Gedicht nicht hätte kastrieren sollen. Ein Geniestreich wäre es wahrlich immer noch nicht gewesen aber vermutlich deutlich polarisierender und vielleicht wäre die Ambivalenz des lyr. Ich klarer gewesen.

Sei es drum, ich habe mich schwer getan damit und das merkt man dem Werk auch deutlich an. Ich muss mal eine Pause machen ...

Danke für deine Kritik.

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#9

Sonnengleich

in Gesellschaft 11.03.2005 10:54
von DOCC (gelöscht)
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Hallo muh,
also bei mir ist das immer so: ich lese erstmal ein Gedicht nur so runter - und entweder hats mich dann gepackt oder ich blättere zur nächsten Seite. Das Packen kann also bei mir nur zunächst über den Inhalt gehen, die Aussage, wenn man so will.
Das Teil hier hat bei mir zumindest eingeschlagen. Weil es provokant ist! weil es mich zwingt, Stellung zu beziehen. Ich glaube sogar, Deine erste Version (die blutige also), hätte diese Triebfedern noch mehr zum Springen gebracht.
Dann erst kommt bei mir die Form - aber da hab ich zumindest nüscht auszusetzen.
Einzig, was ich bissel bekritteln würde, wäre, ob man für die gwollte Aussage wirklich 5 Strophen braucht (aber das ist meist auch mein Problem - das Verdichten, meine ich)
Liebe Grüße von
DOCC

PS: ich muss auch wieder hassen lernen!

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#10

Sonnengleich

in Gesellschaft 06.04.2005 12:08
von muh-q wahn (gelöscht)
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Zitat:

Stephan Santfort schrieb am 08.03.2005 16:26 Uhr:
Schreit Krieger, schreit!
Seit besiegt!

Gebt Moral, gebt!
Gebt überall!

Mach Feuer, mach!
Mach Erneuerung!

Lös dich, los!



Da kannst du mal sehen, was ich für ein Idiot bin. Erst dank DOCCs Hinweis auf die Verdichtung habe ich deinen Kommentar bzw. Gegenvorschlag genauer betrachtet und gewertet und siehe da: Du hast natürlich völlig Recht und ich bin auch ein wenig beschämt.

Aber so ist das eben: Jeder muss so dichten, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und ich wälze mich eben gerne in Formulierungen bzw. liebe die umständliche, veraltete, gewundene und gebundene Sprache ...

Ohne Zweifel kann man aus deinem Gedicht die schmale Aussage meines Werkes (und mehr) herauslesen. Mir fehlt aber der sinnliche Genuss und ich bin und bleibe ein fürchterlicher Ästhet. Ich kann mir nicht helfen. Aber danke für die Anregung und entschuldige, dass ich nicht sofort reagierte.

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