#1

hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 21.09.2011 11:24
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

text aus dem forumgenommen

zuletzt bearbeitet 07.06.2012 10:30 | nach oben

#2

RE: hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 22.09.2011 12:12
von Gast (gelöscht)
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Erstmal die Kritik an Kleinigkeiten:

Zitat
Als sei dir sicher, es wird Tage geben


Meinst du hier nicht "Eins sei dir sicher"?

Zitat
Das, als defekt bezichtigte Gehirn wurde vernichtet


M.E. brauchst du hier kein Komma nach dem "Das".

Zitat
Also lediglich einer unter Zehntausend musste zurückbeordert werden.


Ich weiß nicht, weshalb, aber dieser Satz kommt mir irgendwie holprig und nicht ganz ins Gefüge passend vor.

Zitat
„Weiß du, was Schätzchen?“


Auch hier wieder ein überflüssiges Komma.

Und nun...
Ein fettes Lob zur Gesamtgeschichte - sie zeichnet eine ungewisse, nie vollends beschriebene Zukunft, in der Cyborgs - eine Mischung aus Mensch und Maschine - auf unserem Planeten leben. Sowohl die Herren als auch die Diener scheinen hier in gewissem Maße teilweise mechanisch zu sein, was ich auch daran erkannt habe, dass die Enkelin des Hausherren einen Spoiler hat und Monsieur Autil nicht mehr weinen kann.
Auch die Kinder scheinen nur noch durch Gentechnik zu entstehen - zumindest ist nirgendwo von einer Madame Autil die Rede - der Sohn wurde offenbar einfach wie ein Päckchen ausgeliefert und war von nun an der Sohn. Punkt.
Irgendwie eine sehr beklemmende, fast kafkaeske Zukunftsvision, bei der es mir kalt den Rücken herunterlief - rollen wir wirklich auf eine Welt zu, in der wir nur noch funktionieren, Generation für Generation? In der der Mensch einfach aussortiert wird, wenn er nicht mehr passt?
Gruuuselig.

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#3

RE: hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 23.09.2011 19:11
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

Hallo Evanesca;

Dnke für deine Korrekturanmerkungen, ich habe die angegeben Stellen geändert. Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat. Was funktioniert, wird selten hinterfragt, solange es keine Sperenzchen macht. Sind das funktionrende Lebewesen, ist es seltam, womir wir/sie uns oft abfinden, aus dem Glauben heraus, etwas müsse so sein. Eine gottgegebene Form, sozusagen. Es braucht nur etwas Zuckerbrot, einem Meister Fitz-Fetz (übern. aus Thor Kunkels "Subs") und ein Fehlen an anderen Aussichten. Wir sprechen oft über den Sieg der Sklaverei und sind uns nicht bewußt, daß auch das heutige Gesellschaftssystem kaum ohne auskommen würde. Klar, in Mitteleuropa bekommt man nicht soviel davon mit (offiziell zumindest, wenn man in migrantischen Schichten bohrt, wird man da sicher schnell fündig) und man hört oft "das gibts nicht mehr".
Aber mit den fundamentalen Worten Nitzsches gesagt: "Wo geherrscht wird, da gibt es Massen: wo Massen sind, da gibt es ein Bedürfnis nach Sklaverei." Und es gab wohl nie größere Menschenmassen als heutzutage.
Danke fürs Lesen und kommentieren.

mfg
Rainek

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#4

RE: hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 23.09.2011 21:56
von pistacia vera (gelöscht)
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Na ja,
ob es wirklich ein "Bedürfnis nach Sklaverei" gibt, wage ich zu bezweifeln. Denn dann erklärten sich weder die hoffnungslos überfüllten Psychiatrien noch die gefühlte Entwurzelung aufgrund der abverlangten Mobilität und auch nicht die stille Aufnahme der kleinen Helferlein zum Schlucken.
Nietzsche lebt nimmer mehr, deshalb will ich den nicht länger kommentieren. - Der Text selber ist gut und spannend geschrieben, verlagert die aktuelle Situation mit ihrer entfremdeten Arbeit in eine nahe Zukunft. Die Leser merken aber, dass es diese Realität schon längst gibt und dass sie selber zu funktionierenden Teilen eines perfiden Systems geworden sind. Die mit der Arschkarte nämlich.
Grüßle
pista

zuletzt bearbeitet 23.09.2011 21:56 | nach oben

#5

RE: hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 23.09.2011 22:19
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

hallo pistacia; jo, der gute nietzsche, der am schluß ja an hirnerweichung starb, dem ist sicher der ein oder andere unsinn zuzuschreiben; aber halt auch so manche unbequeme wahrheit; schlußendlich ist es ja ein ding der unmöglichkeit, die welt in solchen feudal-sätzen be-greif-bar zu machen; zum nachdenken reichen sie aber allenfalls;

schön, dass es dir soweit gefallen hat und danke fürs kommentieren;
mfg
rainek

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#6

RE: hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 26.09.2011 09:10
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
Zweinundzwanzig


Zitat
Ungeziefervertilgunsmittel



Hi RR,

unausrottbarer klitzekleiner Tippfehlerschnickschnack. Noch so oft gelesen, immer noch welche drin.

Die Story gefällt mir gut, zumal sie ohne Sex und Crime ankommt. Täter und Opfer gleichermaßen
manipuliert und emotional verkorkst. Dieses Gesetz, daß Geschöpfe einander bedingen, wird auch einer
automatiserten Zukunft widerstehen. HG - mcberry

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#7

RE: hörig

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 26.09.2011 19:27
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

hallo mcberry;

jo, man findets sie niemals alle; deswegen sind so rückmeldungen immer willkommen; (was ich zum beispiel nie sehe, sind meine eigenen, teilweise völlig verblödeten, beistrichfehler, wenn auch noch so offensichtlich)
ja der mensch und seine rollenvorstellungen; ich glaube auch, dass die technik und die wissenschaft gesellschafsstrukturen bei weitem überholt (hat) und noch mehrmals umrunden wird; aber wir harren der dinge, die da kommen mögen;

danke fürs kommentar;
mfg
rainek
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