#1

das los des lokführers

in Gesellschaft 23.02.2012 11:49
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

immer auf gleicher
strecke unterwegs
zu den selben zeiten

immer kürzer
der zug geringer
die zahl der reisenden

macht ihn einsam
lässt er den schalter los
ist er so gut wie tot

zuletzt bearbeitet 23.02.2012 16:07 | nach oben

#2

RE: das los des lokführers

in Gesellschaft 10.04.2012 22:54
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Warum haben wir denn den Zugführer einfach vorüber fahren lassen?

Die schicksalhafte Monotonie in S1, damit einhergehende Reduktion des inneren Erlebens in S2, eine folgerichtig resultierende Abstumpfung in S3, das alles könnte kaum besser beschrieben werden.

Wahrscheinlich färbt die Stimmung der Zeilen so sehr ab, daß Leser schlußendlich ihren Laptop loslassen. Aus
Angst vor einer Übertragung soviel monotoner Ausweglosigkeit in die Realität flüchten. Todesmutig grüßt - mcberry

zuletzt bearbeitet 10.04.2012 22:55 | nach oben

#3

RE: das los des lokführers

in Gesellschaft 10.04.2012 23:35
von yaya (gelöscht)
avatar

Hallo Perry,

auch ohne metrische Rhythmik höre ich beim Lesen die Lok vorüberrattern auf ihrer Fahrt ins Aus.

Mit erlöschender Vitalität rollt dieser Zug auf den Schienen weiter, ohne sein Ziel noch zu kennen.
Gespenstisches so tun als ob schafft Parallelen zur Realität mit ihren/unseren Zombies des Alltags.

Aus dem überfüllten Frachtwagon eines Güterzugs der Welt des schönen Scheins Grüße von Yaya

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#4

RE: das los des lokführers

in Gesellschaft 11.04.2012 13:29
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,
Lokführer sind es gewohnt mit der Einsamkeit umzugehen.
Letztlich muss jeder die Entscheidung selbst treffen, wann es Zeit ist den Schalter loszulassen.
Danke fürs Aufspringen auf den Zug des Lebens.
LG
Perry

Hallo Yaya,
ja ein wenig wollte ich mit den kurzen Zeilen auch das Monotone des Zugfahrens darstellen.
Zu Zombies werden wir nur, wenn wir es nicht schaffen uns von den Schaltern des Lebens zu lösen und rechtzeitig auf die "Güterzüge" umzusteigen.
Danke fürs Verstehen und das passende Alternativbild.
LG
Perry

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