#1

kälte

in Natur 01.12.2019 12:47
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

weißschuppig der himmel
dazwischen verwaschenes
winterblau

frost spannt glitzernd fäden
zwischen den zweigen
und hingeschmiegt
an morsche zäune winden sich
raureif bedeckte ranken

klirrend zersplittert der tag

wolkenscherben
fallen herab und
kaltgesichtig spiegelt sich
der mond im see

zuletzt bearbeitet 13.01.2020 12:00 | nach oben

#2

RE: kälte

in Natur 01.12.2019 15:59
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Ugressmann,

schon beim Lesen fange ich mir Frost ein, was der Schönheit einer Schneelandschaft
keinen Abbruch tut. Verschneite Flure und Wälder sind märchenhaft, wenn auch kaum
bewohnbar. Dem Mond zu begegnen nach einem kalt zersplitterten Tag scheint gewiß.

Die Stimmung, diese glasklar glitzernde Unbarmherzigkeit des Winters, ist getroffen.
Sehr gerne gelesen. Zwischen Eiskristallen grüßt mcberry

zuletzt bearbeitet 02.12.2019 15:50 | nach oben

#3

RE: kälte

in Natur 02.12.2019 12:08
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Ich freue mich, lb.mcberry, dass du meine Intension teilst. Bewusst geschieht es ja nicht beim Schreiben. Das Gedicht schreibt sich aus mir heraus.

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#4

RE: kälte

in Natur 15.12.2019 18:07
von munk (gelöscht)
avatar

von dieser kälte gibt es allzuviel auf der welt. mein blick, mein gemüt, meine gegenwart spüren auch diese kälte, die du in deinen zeilen aufgespürt hast.


lg munkel

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#5

RE: kälte

in Natur 17.12.2019 16:47
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Danke lb.munkel für dein "Hineinspüren" - oder besser gesagt - dass du dich eingelassen hast, auf mein Gedicht.

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#6

RE: kälte

in Natur 22.01.2020 22:59
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

Zitat von ugressmann im Beitrag #1
weißschuppig der himmel
dazwischen verwaschenes
winterblau

frost spannt glitzernd fäden
zwischen den zweigen
und hingeschmiegt
an morsche zäune winden sich
raureif bedeckte ranken

klirrend zersplittert der tag

wolkenscherben
fallen herab und
kaltgesichtig spiegelt sich
der mond im see

hallo Ursula

das gefällt mir. es erinnert mich nicht nur wegen des Klirrens an Hölderlins „Hälfte des Lebens“ und beschreibt in der ersten Ebene mit schlichter Schönheit den langsamen Übergang vom Tag über die Dämmerung bis in die frostige Wimternacht.

Gruß
Alcedo


e-Gut
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#7

RE: kälte

in Natur 23.01.2020 17:49
von ugressmann | 942 Beiträge | 929 Punkte

Hallo Alcedo, ich freue mich darüber, dass dir mein Gedicht gefällt. Gruß Ursula

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