Ein kleiner Teddy liegt im Strassengraben:
Achtlos hingeschmissen?
Vom Regen mitgerissen?
Was mag es damit auf sich haben?
Ein Ohr halbiert und eine Tatze amputiert.
Er wird von einem Müllmann aufgelesen,
herzlos mitgerissen,
als Abfall weggeschmissen.
Das ist es also jetzt gewesen:
Sein Plüsch verdreckt und er mit Unrat zugedeckt,
bis Hunde ihn heraus- und weiterziehen.
Wieder weggeschmissen,
vom Adler hochgerissen
zum Horst - hier gibt es kein Entfliehen:
Der arme Bär, ach wenn er doch ein Vogel wär.
Im tiefsten Winter stürzt er aus dem Nest; der
Wind hat’s hochgerissen
und ihn aufs Eis geschmissen.
Dort bleibt er liegen bis Silvester:
Weil kaum noch Fell, gefriert der kleine Kerl ganz schnell.
Neujahr - da scheint wer sanft nach ihm zu greifen.
Nichts mehr wird geschmissen,
und nichts mehr wird zerrissen.
Man will ihm nur den Schnee abstreifen:
Es kommt schon gut. Der Bär schöpft neuen Lebensmut.
Der Finder nimmt das Bündel mit nach Hause,
näht, wo was zerrissen,
hat andres hingeschmissen
und gönnt sich auch nicht eine Pause:
Das Ohr geflickt und eine Tatze angestrickt.
gugol / L A F