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  • WeißDatum14.02.2014 14:54
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Weiß

    Hey GB,

    schön Dich hier zu lesen. Und begeistert Deinen Gedanken zu meinem Gedicht gefolgt. Ebnet mir ein bisschen wieder mehr den Weg zu meinen eigenen Gedanken und der Welt der Lyrik sowieso. Bin etwas raus, zugegebenermaßen. Fand das Ding dann aber doch so gelungen, dass ich es einstellte.

    Liebe Grüße durch die Stadt.

  • WeißDatum13.02.2014 18:04
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Weiß

    Aso. Ja. Verstanden. Ja, doppelte Verneinung ist doch ein veritables Stilmittel. Ist hier schon bewusst eingesetzt. Man kann natürlich sagen, die Aussage hebt sich semantisch auf. Und man fragt sich, ja was ist denn nun mit dem Knistern? Aber man kann es ja auch als Verstärkung verwenden. So ist es hier gedacht.

  • am ende seeleDatum13.02.2014 15:48
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema am ende seele

    Hallo hannes,

    erstmal muss ich etwas subjektive Stilkritik loswerden.
    Die Verwendung des Partizip 1 ist in aller Regel nicht schön, sollte sehr sparsam eingesetzt werden. In dem kurzen Gedicht kommt es ganze drei Mal vor.
    Dabei habe ich den Eindruck, dass der Text kein Standbild ist, sondern durchaus einen Verlauf darstellt.

    Da ist also einer, der als Preis für Verfehlungen erst zum Schreien und dann zum Schweigen gebracht wird. Das Thema Schreien und bestimmte Töne oder gar Vierteltöne kriege ich nicht zusammen, weil keiner Schreit in Tönen. Ein Schrei ist ein Geräusch, das so wie Stille eher ein Gegenteil von Tönen darstellt.

    Wie auch immer. Nach der Stimme schweigt das Herz, dann wird nur noch gebaumelt. die sprachliche Ästethik überzeugt mich nicht, da es für mich melodisch nciht funktioniert und vom Sinn her sehe ich aktuell keinen Grund. Kann aber daran liegen, dass mir da ein paar Sinnebenen abgehen.

    Da es hier um Töne geht, hätte mir eine klassischere Gedichtform beseer gefallen, aber das ist gewiss rein subjektiv. Ich hoffe zumindest, ich habe das Stück halbwegs verstanden. Allerdings kriege ich in dem Text auch die Seele aus dem Titel nicht ganz unter. Da wird ja nur ausgehaucht und gestorben.

    Wenn sich der Text allerdings auf die letzten Minuten eines Schweins im Schlachthof handeln würde, das ja wirklich eher in Tönen quiekt, dann fänd ich das ganze schon wieder interessante, auch mit der Seelenfrage. Aber dazu sehe ich im Text keine Hinweise. Fänd das aber wieder interessant.

    So viel von mir.

    Grüße,
    G.

  • WeißDatum13.02.2014 15:25
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Weiß

    Hi Uschi,

    danke Dir für die Rückmeldung.
    Entschuldige, dass ich Deine Notation nicht ganz blicke.
    Was heißt - x - = + ?

    Grüße,
    G.

  • WeißDatum13.02.2014 11:20
    Thema von GerateWohl im Forum Ausgezeichnete Lyrik

    Im Fenster der Erinnerung brennt noch
    ein Licht. Der Rest ist dunkel. Auch kein Laut
    fällt auf. Kein Knistern dringt durch gar kein Loch.
    War das jetzt echte Kälte auf der Haut?

    Ich spüre mehr als wirklich existiert,
    weil ich es will, weil ich es kann und weil
    doch wichtig ist, dass irgendwas passiert.
    Die Wirklichkeit folgt ihrem weißen Pfeil,

    dem längsten auf dem großen weißen Bild
    mit weißen Linien voll, das immer ruft,
    wo's langeht. Je nachdem ein Hinweisschild,
    ein Ausweg, eine Mauer oder Luft.

    Ich weiß noch wie es war, als es geschah.
    Ich träumte nicht. Nein, ich war wach und hier.
    Wie jetzt. Und du warst immer noch nicht da.
    Und als du kamst, war ich schon fort mit dir.

  • SprunghaftDatum06.11.2010 15:18
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Sprunghaft

    Hallo Landloper,

    guter Hinweis. Während ich so schrieb, dachte ich an dieser Stelle, spätestens jetzt müsste es ja jeder kapiert haben. Daher entsprang dieser Satz wohl meiner Angst, mir vom Leser ein "Öh, ich weiß ja jetzt schon wie es ausgeht" abzuholen. Aber selbst wenn, hast Du recht.

    Habe jetzt den Absatz geändert. Zur Nachvollziehbarkeit hier noch mal die alte Fassung:

    Zitat
    ch musste das tun, von dem ich annahm, dass sie es nicht von mir erwartete, weil sie genau das von mir erwartete. Sie lenkte mich mit ihren Gesten, ihren Blicken, ihren Worten, und je weniger diese mir galten, desto mehr beherrschten sie mich. Dabei war Nadja gar nicht real. Ein spukendes Gespenst in meinem Kopf, ein lebende Schaufensterpuppe, die in den Auslagen meiner Schaufensteraugen lebte und sich in meinen Blick nach draußen einfügte wie ein Teil der Außenwelt.



    Danke und Grüße,
    GW

  • SprunghaftDatum05.11.2010 18:24
    Thema von GerateWohl im Forum Kurzgeschichten, Erzäh...

    Sprunghaft

    Auf dem Dach lag schon der Abend. Es war, als wären wir hinaufgestiegen, um etwas früher in ihm herum laufen zu können. Die Aussicht über den Rand war riesig, wenn auch nicht gerade weit. Das flache Gebäude unter unseren Füßen steckte wie in den Boden gerammt zwischen Baustellen, Wohnhäusern, Kränen und Türmen, die es allesamt überragten. Wie hoch mochte es sein? Acht Meter? Fünfzehn Meter? Egal. Genau richtig. Ein graues müdes Betonkind an der Hand zwischen Erwachsenen, und wir auf seinem Kopf.
    Nadja balancierte auf der niedrigen den Rand des Daches umgebenden Mauer wie eine Seiltänzerin, tat permanent ein bisschen so als würde sie taumeln, schaukelte mit ihren ausgestreckten Armen auf und ab, machte Faxen. Super sah sie aus, dachte ich und ignorierte sie dabei so gut es ging. Anders konnte ich ihr nicht nahe sein.
    „Könnte ein bisschen wärmer sein, findest du nicht?“, piepste mir Felicitas von der Seite her zu. Sie hatte sich in meinen linken Arm eingehakt, weswegen ich die Hand aus der Tasche hatte ziehen müssen und jetzt ein bisschen verkrampft dastand, ständig darauf Acht gebend, mich mit meiner Armbanduhr nicht in den weiten Maschen dieses verknoteten Haufens rosa Fusseln zu verfangen, den sie als Pullover trug.
    „Nein, könnte es nicht. Es ist perfekt“, sagte ich und befreite mich dabei aus ihrem Griff. „Komm, beweg dich ein bisschen. Dann wird dir warm.“
    Ich ging in Nadjas Richtung, zumindest ungefähr in ihre Richtung. Genau so sehr nicht in ihre Richtung, dass sie, sobald ich den Dachrand erreichen würde, auf mich zu kommen musste und nicht ich auf sie. Doch als ich dort ankam und möglichst sinnverloren über den erhöhten Rand auf die Fassade des gegenüberliegenden Hauses starrte, wechselte Nadja in meinem Augenwinkel den Kurs um 180 Grad und balancierte wieder zurück. So eine coole Sau, dachte ich. Und das, obwohl sie irgendetwas Schlager-artiges vor sich hin lala-te. Unglaublich.
    Dazu lief Felicitas extrem uncooles Kontrastprogramm. „Pass auf, dass du nicht runter fällst.“
    Nadja lachte amüsiert auf.
    Weiter mich bemühend, sie zu ignorieren, stieg ich auch auf die Mauer und rief Felicitas zu: „Krieg dich mal wieder ein. Ich falle schon nicht.“
    Scheiße, war das tief! Ein Blick bis hinunter zur untersten Fensterreihe der Fassade vor mir, reichte aus, zu ermessen, dass ich einen weiteren winzigen Schritt vorwärts mit einem Totschlag des Bürgersteigs in meine Fresse bezahlen müsste oder zumindest mit einem Tritt in den Unterleib, der mir alle Knochen südlich des obersten Lendenwirbels brechen würde. Da war auch kein Dachsims oder so. Einfach nur der Scheißabgrund. Aber nun stand ich schon mal hier oben. Mit jedem Schritt zurück würde ich mich lächerlich machen.
    Dann schrie Felicitas auch noch: „Pass auf, du Idiot! Komm da runter! Ich kann das nicht mit ansehen.“
    Blöde Kuh. Nach dieser Bemerkung gab es endgültig kein Zurück mehr. Ich heftete meinen Blick auf die mittlerweile wieder auf mich zu balancierende Nadja, in der Hoffnung, dass ihr großartiger Anblick und ihre Gelassenheit mich vor der aufsteigenden Panik bewahren würden, der Panik vor nichts anderem als der Panik selbst, der Angst vor der Angst, dem einzigen, was mich tatsächlich bedrohte, wenn ich es mir nüchtern überlegte, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch fühlte es sich an, wie die Mündung einer gespannten Knarre in meinem Nacken. Ich versuchte, die Problematik im stummen Dialog mit mir wegzudiskutieren. Was könnte mich denn wirklich in den Abgrund werfen? Ein Luftstoß? Es war Flaute. Ein Fehltritt? Ich stehe doch. Ein Einstürzen des Daches? Unwahrscheinlich. Der Boden unter mir war fest, rauh und zuverlässig, nur eben zehn Zentimeter vor mir zu ende. Eine Ohnmacht? Noch verlor ich kein Blut. Ein sich plötzlich in mir Bahn brechender Todeswunsch, lange, vielleicht Zeitlebens in meinem Innersten verborgen, oft erahnt aber nie gefasst und zur Rede gestellt, nie bewältigt oder gelöscht, dafür geduldig wie eine Venusfliegenfalle aber schwach, nur auf diesen Moment lauernd, bei dem es lediglich eines kleinen Winks bedarf, mich zur Strecke zu bringen, den Moment, in dem alle meine Sinne gestrafft, gespannt und abgelenkt sind und das einkippen eine kleinen Lüge, einer Intrige, eines Gerüchts in die Befehlskette meiner Bewegungsabläufe ausreicht, um mich über die Klippe stürzen zu lassen? Vielleicht.
    Nadja legte plötzlich neben ihren Blick in meinem Gesicht ihre Hand auf meine Schulter, und ich entspannte mich ein wenig, fühlte mich sicherer. Dabei war sie auch so ein Gerücht, eine schummelnde Fantasie in meinem Unland der begrenzten Möglichkeiten. Aber eine, die sich nicht in meine Bewegungen, sondern in meine Gedanken, meine Wünsche, meine Erwartungen einschlich. Ich musste das wollen, von dem ich glaubte, dass sie es wollte. Ich musste das tun, von dem ich annahm, dass sie es nicht von mir erwartete, weil sie genau das von mir erwartete. Sie lenkte mich mit ihren Gesten, ihren Blicken, ihren Worten, und je weniger diese mir galten, desto mehr beherrschten sie mich.
    „Ich hasse dich“, sagte ich und meinte es so wie ich sie liebte. Das ist der große Vorteil an coolen Frauen. Man kann ihnen diese Worte sagen und entweder sie wissen wie man es meint oder es ist ihnen egal, aber man wird jede Silbe los mit all ihrer Schwere, ihren Scherben und Kanten.
    Von hinten spürte ich Felicitas Körper sich nähern. „Was sagst du?“
    „Ich spreche nicht mit dir“, schrie ich, überrascht von mir selbst, während ich weiter Nadja ansah.
    Felicitas blieb stehen und wurde zu einem entsetzten Wehklagen: „.Hast du etwa wieder deine Medikamente abgesetzt?“
    Nadja sagte ganz ruhig, „Spring doch. Dann bist du frei“, und ich wusste dass sie es so meinte, und dass sie es gut meinte. So funktionierte sie. Keine Kompromisse, kein Rückwärtsgang, keine Chance zu klein, keine Bedrohung zu groß. Ursachen schaffen, Wirkung zeigen, egal welche. Unglücklichsein war verboten, auch Gleichgültigkeit, manchmal das Denken an morgen. Sonst nichts. Ein Sprung wäre nicht gleichgültig. Und unglücklich wäre ich währenddessen auch nicht. Höchstens danach. Doch das wäre morgen.
    „Frei von dir?“ fragte ich.
    „Wovon sonst.“
    Aber das war wieder eine Lüge, wenn auch eine wahre. Natürlich wäre ich frei von allem, auch von dem was mich bedroht, wenn nichts mehr da wäre, was mich bedrohte. Aber es wäre keine Freiheit zu entscheiden, Freiheit, Dinge zu tun die ich wollte. Es wäre eine Befreiung vom Willen selbst, von den Dingen und ihrem Tun. Eine Befreiung von der Freiheit so zu sagen.
    Felicitas saß mittlerweile auf dem Boden und weinte Worte wie "Mit wem sprichst du" und "das ist ein Alptraum". In diesem Moment wollte ich in ihre Augen voller Trauer gesehen, aber Nadjas Blick war in dem Moment mein mich auf dem Ende der Welt haltender Anker, auch wenn sie diejenige war, die mir empfahl zu springen und nicht die, die mich bat zurück zu kommen. Denn ihr Vorschlag implizierte auch das Gegenteil, die nicht-Befolgung, die Option das Gegenteil zu tun, die Möglichkeit einer eigenen Entscheidung. Ich konnte mich entscheiden, hier stehen zu bleiben und nicht zu fallen oder zu stolpern. Felicitas Verletztheit und ihre Angst um mich gäben mir keinen Halt, sie brächten mich wahrscheinlich aus dem Gleichgewicht. Und es gibt nichts Wichtigeres, wenn man am Abgrund steht, als Gleichgewicht. Dabei wollte ich Felicitas Leid, das ich wieder einmal verursacht hatte, teilen. Das halbe Leid. Meinetwegen auch das ganze. Aber in diesem Moment hätte wahrscheinlich ein Viertel gereicht, um mich vom Dach zu werfen.
    „Ich kann nicht frei sein, wenn ich tue was du sagst“, sprach ich in den Raum in dem Nadja vorgab zu existieren.
    "woher willst du das wissen? Das hast du doch noch nie getan. Du bist nicht frei, weil du es nicht tust.“ antwortete sie. Wieder meinte sie es. Das wusste ich und das erste Mal seit ich sie kannte, glibberten Tränen in ihren Augen, „Du hast keine Wahl.“ Sie schwappten über und rannen über ihre perfekten Wangen.
    „Warum weinst du?“ fragte ich.
    „Weil du weinst“, antwortete Nadja und meinte die Zukunft. Dann blickte sie hinab in den Abgrund, nahm meine Hand und sagte: „Komm, wir springen gemeinsam.“
    „Du zuerst“, erwiderte ich und sie tat es. Das Fallen begann in ihrem Körper. Ihre Hand sank von meiner Schulter, ihr Blick fiel über meine Füße auf den Boden. „In Ordnung. Aber du weißt, was passiert, wenn du es nicht tust?“
    Ich nickte: „Ich verspreche es dir.“
    Noch einmal erklommen mich ihre Augen und sprachen einen stummen Abschied. Als sie fiel, rang ich kurz um Balance, fing mich wieder, wandte zu Felicitas zu, die immer noch am Boden des Daches kauerte und hüpfte mit einem Satz vor ihre Füße. Sie sah zu mir auf und sagte, „Du Scheißkerl. Ich dachte, du springst.“
    „Bin ich doch“ erwiderte ich mit einem bescheuerten Grinsen. Felicitas erwiderte es auf unergründliche Weise, während ich wachsenden Straßenlärm und Geschrei wahrnahm. Denn ihr Mund grinste zurück, ihre Augen taten es nicht. Das machte mir Angst. Was sollte ich jetzt tun? Stolz darauf sein, dass ich mir anscheinend nahtlos nach Nadjas Entschwinden nicht mehr nur einen einzelnen Menschen, sondern ganze Straßentummulte inklusive Sirenengeheul einbliden konnte? Oder entsetzt darüber sein, dass ich es musste? Erst mal sehen, was die Medikamente sagen, welche auch immer.

  • Neuer FreundDatum04.11.2010 13:03
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Neuer Freund

    Hui! Vielen Dank Euch beiden für das Lob.

    Viele Grüße,
    GerateWohl

  • Neuer FreundDatum04.11.2010 08:40
    Thema von GerateWohl im Forum Humor und Fröhliches

    Neuer Freund

    Ich halte den Rekord mit mir,
    denn keiner hielt es länger aus.
    Des Nachts bin ich zwar nicht bei mir,
    doch täglich geh ich mit mir raus.

    Ich höre mir beim Reden zu
    und lache, wenn ich witzig bin.
    Ich helf mir morgens in den Schuh
    und kratze mir den Dreck vom Kinn.

    Im Grund bin ich ein Pflegefall,
    weil ich die ganze Hilfe brauch.
    Stünd ich nicht bei mir überall,
    ich stünde ziemlich auf dem Schlauch.

    Doch jetzt bist du da, lieber Freund,
    und ich verlasse mich auf dich,
    bin nicht mehr in mir eingezäunt,
    denn, wie gesagt, verlasse mich.

    Verbringe nur noch Zeit mit dir.
    Hab mich schon lang nicht mehr gesehn,
    doch wünschte manchmal, ich wär hier.
    Kannst du mal bitte nach mir sehn?

  • So ein GlückDatum20.10.2010 17:50
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema So ein Glück

    Hallo Pedro,

    ich kenne den Text von Dietrich Schnurre nicht, aber von meiner tiefenpsychologischen Warte aus ist der Text ziemlich gut. Jeder Teil dient der Geschichte. Die Figuren sind greifbar. Die Pointe zündet.

    Worum geht denn der Schnurre-Text?

    Grüße,
    GerateWohl

  • Landschaft mit UnfallDatum20.10.2010 13:21
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Landschaft mit Unfall

    Hallo Perry,

    danke Dir. Ich finde übrigens auch Deinen einleitenden Kommentar konstruktiv.
    Die Verschachtelung ist gewollt und ist gewiss nicht jedermanns Sache.
    Ob der Text kunstfertig ist oder nicht, will ich selbst nciht beurteilen, aber ich verstehe, wenn es auf Dich nur kompliziert wirkt. Es ist ja auch kompliziert. Aber letztlich schreibt ja jeder im Idealfall Texte, die er auch gerne lesen würde. Ich mag es kompliziert solange es auch mein ästhetisches Empfinden fordert.
    Das mag mir bei Lsern nicht gelingen und vielleicht ist der Text misslungen.

    Doch Dein Interpretationsansatz gefällt mir. Diese Beziehungsebene zwischen dem lyrischen Ich und dem Du ist natürlich vorhanden. Das Verunfallen der Beziehung als solches war zwar so nicht intendiert (mir ging es eher um Abhängigkeit und die schmerzliche Befreiung), aber ist eine interessante Lesart.

    Danke für Deinen Kommentar.

    Viele Grüße,
    GerateWohl

  • einfallswinkelDatum20.10.2010 13:07
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema einfallswinkel

    Stimmt wohl Perry,
    wenn Du, wie Du schreibst, aus der Schilderung einer anderen, von Deiner abweichenden, Sicht auf Deinen Text nichts Kontruktives entnehmen kannst und Subjektivität als Willensfrage betrachtest, dann ist ein Kommentar wie meiner wenig hilfreich für Dich.

  • Der BlickDatum20.10.2010 11:07
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Der Blick

    Hallo Stummer Poet,

    was mir an Deinem Gedicht gut gefällt, sind die Verse eins und zwei der zweiten Strophe. Das ist zu der Kommunikation über blicke eine gute Formulierung.
    Hingegen die Liebesmetaphern Herz und Amor aus der ersten Strophe finde ich ein wenig kitschig, also verbraucht, da Du sie hier auch nicht gerade besonders neu aufmöbelst, ironisierst oder sonst etwas.
    Die Blicke als Gewehrschüsse sind okeeee, aber jetzt auch nicht gerade eine metaphorische Revolution.
    Zorn und Friedensbotschaft sind mir von der Wortwahl zu patetisch. Ich würde mich bei dem Thema weniger dem großen allgemeinen Ganzen widmen, sondern mich lieber auf eine konkrete Situation beziehen. Den Blick auf das Ganze geben die Zeilen in der Form und der Kürze nicht her. Meine Meinung.

    Grüße,
    GerateWohl

  • InshallahDatum20.10.2010 10:47
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Inshallah

    Na, geht doch.

  • Landschaft mit UnfallDatum20.10.2010 08:42
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Landschaft mit Unfall

    Hallo Erik,

    danke Dir für Deinen Kommentar und Deinen guten Hinweis. Du hast recht mit dem Klang in dem Vers. Ich pendele jetzt zwischen heraus in raus ändern oder es ganz weglassen. Das lasse ich mir noch durch den Kopf gehen.

    Schönen Gruß,
    GerateWohl

  • InshallahDatum20.10.2010 08:39
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Inshallah

    Zitat von Pedro
    Lieber GerateWohl,

    Zitat
    mir klingt das zu bemüht, ohne dass sich wirklich Mühe gegeben worden wäre.


    - Ein wahrer Psychologe hier im Forum und Kenner der deutschen Sprache! (Bemüht, ohne sich Mühe zu geben!!!)
    Da muss ich wohl auch auf den Rest des Kommentars nicht eingehen.
    Gruß
    Pedro



    Pedro, kein Grund polemisch zu werden. Du liest offensichtlich, wie Du schreibst. Ich wusste nicht, dass ich Dich mit dem Untschied zwischen "bemüht klingen" und "sich wirklich Mühe geben" schon überfordere. Aber es erklärt, warum der Text so ist, wie er ist.

    Im Übrigen ist es ein Irrtum, dass ein entsprechender Text mit einem Minimum an Substanz unter einem Roman nicht zu machen ist.

    Kleiner Tipp: Wenn Du immer davon ausgehst, dass Dinge, zu denen Du noch nicht in der Lage bist, einfach nicht möglich sind, wirst Du Dich als Autor nicht weiter entwickeln. Deshalb nimm gut gemeinte Ratschläge an, auch wenn sie Dir nicht schmecken, da sie Deinen Stillstand nicht beweihräuchern sondern Kritik enthalten, die Dich weiterbringen könnte.

  • einfallswinkelDatum19.10.2010 18:56
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema einfallswinkel

    Hallo Perry.

    Der Text steht unter Liebe und Leidenschaft. Aber irgendwie musste ich beim Lesen an den Werbespot aus der Kinowerbung denken, bei der zwei Typen in der Küche sitzen, einen in der Mikrowelle aufquellenden Schokokuss anstarren und eine Stimme aus dem Off sagt: Na, heute wieder nichts los? Da betrachtet das lyrische ich die Schlieren in seinem Coffee-to-Go und rührt sie sommerschaumig. Ich hätte jetzt Probleme ein besseres Bild für Leidenschaftlosigkeit zu ersinnen.
    Für die erste Strophe bin ich zu sehr Naturwissenschaftler und denke, nee, Sonnenflecken sind keine sonnenbestrahlten Flächen der Erde, sondern schon konkret die dunklen Abschnitte der Sonnenoberfläche. Der Begriff ist, da er keinen Bezug zu den eigentlichen Sonnenflecken zieht, einfach falsch und nicht metaphorisch verwendet. Übrigens gähnt auch dieses Szenario, bei dem Straßenflächen besonnt und von Autos überfahren werden vor Ödnis.
    Der dritten Strophe entnehme ich, dass die ganze Ödnis das Vermissen einer Person mit Leberfleck am Hals ausdrücken soll. Und genau hier liegt vielleicht mein Problem.
    Wenn ich ausdrücken will "Ohne Dich ist alles so öde", dann würde ich das eher tun, indem ich etwas im Grunde Aufregendes schilderte, aber sagte, dass mich das nicht reitzt ohne das Du. Aber hier wird eher etwas geschildert, was mit dem Du vielleicht etwas weniger öde wäre, aber Sehnsucht drückt das für mich nicht aus.

    Grüße,
    GerateWohl

  • InshallahDatum19.10.2010 18:33
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema Inshallah

    Hallo Pedro,

    mir klingt das zu bemüht, ohne dass sich wirklich Mühe gegeben worden wäre. Was will mir der Text sagen? Das es islamistische Selbstmordattentäter gibt? Und dass die Menschen wie Du und ich sind? Geschenkt. Ich erfahre eigentlich nichts über die Person selbst. Da geht ein Klischeeislamist in eine typische Menschenmassensituation und zieht an der Schnur.
    Letzteres ist eigentlich die einzig interessante Info an dem Text, dass diese Attentäter ihre Bomben mit einer Reißleine zünden. Das wusste ich nicht.
    Der Rest ist Abziehbild ohne gedanklichen Tiefgang oder erzählerische Breite. So wie er jetzt ist, finde ich den Text überflüssig.
    Entweder noch mal richtig in die Situation einsteigen und wirklich etwas darüber erzählen oder vergessen und einstampfen. Meine Meinung.

    Viele Grüße,
    GerateWohl

  • Landschaft mit UnfallDatum19.10.2010 10:15
    Thema von GerateWohl im Forum Diverse

    Landschaft mit Unfall

    Mich trägt dein Gepäckträger
    in voller Fahrt über das Blatt.
    Ich halte mich
    fest wie ein dringend notierter Gedanke,
    und fürchte trotzdem,
    übermalt zu werden.

    Mein Schritt in die verwischten Speichen
    schlägt plötzlich einen Berg
    in die Linien,
    den Schatten,
    die unterbrochene Fahrt.

    Deine Iris hält mich kurz,
    wie das Hinterrad
    meinen Fuß lange.
    Eine gelöste Wimper mit
    schmerzendem Knöchel
    wischst du
    aus dem Hinterauge heraus.

    Ihr folgt der Berg,
    das Auge,
    die Schatten,
    und auch der Rest wird Notiz
    bis er verschwindet.

  • wie? gut.Datum18.10.2010 08:28
    Foren-Beitrag von GerateWohl im Thema wie? gut.

    Hallo etta,

    bloß weil Du etwas nicht bewusst so geschrieben hast, wie mancher es interpretiert, heißt es noch lange nicht, dass Du es nicht unterbewusst genau so gemeint hast, insbesondere wenn Du sagst, dass Du gar nicht so genau weißt, warum Du etwas so geschrieben hast, wie Du es tatst. Und wenn du es auch unterbewusst nicht so gemeint hast, ist mir das auch egal. Denn ich hab den Text gerne gelesen.

    Gruß,
    GerateWohl

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