Später: Danke mcberry für deine Vorschläge. Das kann aber nicht dein Ernst sein, dass du das ganze Spannungspulver schon in Z3 mit "Täter" oder "Verbrecher" verschiessen würdest, wo doch grade mal von ein paar Spritzern die Rede war? Dass es um irgend eine Untat gehen könnte, kommt doch erst viel später ins Spiel. LG gugol
Hey, danke. In der Tat ist er gestern Abend bei einem Essen zum entsprechenden Anlass entstanden. LG, d(e)r gugol ;-) Naaa, aber "in der Suppe" hätte schon was, also da muss ich mir doch nochmal Gedanken machen.
In Westeuropa wärs genau umgekehrt: Der Galgen ist eine sichere Sache (ob nun ersehnt oder nicht), hingegen auf den Deckenbalken würde ich mich eher nicht verlassen, ausser er stammt aus dem 17. Jahrhundert. LG gugol
Eine urschöne Liebeserklärung. Ich mag die Gedanken ebenso gern wie die Struktur, die das Gedicht auch ohne Reime und Metrum auszeichnet. LG gugol
Klitzekleine Anmerkung: Warum das "und sie" in der zweitletzten Strophe, wo du sonst immer mit "sie" beginnst? Nachdruck verleihen? Oder so ein "und übrigens, schön ist sie auch"?
Merci L A F: nun ist er wieder vorbei, dieser Sonntag, der den Übergang vom Tod in die Hoffnung und das Leben darstellt. Die Leute schmücken nun ihre Häuser anstelle der Gräber mit Lämpchen. Mir persönlich ist das innere Licht wichtiger. Dir und allen eine freudvolle Adventszeit, LG gugol
Thema von gugol im Forum Mythologisches und Rel...
Nebelschwaden wabern um die Friedhofsmauer und ich stehe da in meiner grossen Trauer, blicke tränenüberströmt auf dieses Grab, wünsche mir, ich hätte einen Zauberstab, wie ihn sonst ein Kind nur kennt.
Totensonntag, letzter Tag im Kirchenjahr, auf der Turmuhr fünf vor zwölf und um ein Haar wäre ich dem eignen Todeswunsch erlegen. Was, zum Teufel, spricht in dieser Nacht dagegen?
Trotz des Nebels setzt sich fahles Mondlicht durch und erleuchtet auf dem Grabstein diesen Spruch: "Weil sie Gott vertraute, wird sie ewig leben, denn sie lernte, sich und andern zu vergeben.” Glocken läuten zum Advent.
Ein melancholisches Gedicht von Abschied und Tod, dem das Mövenkind eine wunderschöne lebendige Note verleiht. Ich konnte mich sehr gut in die Szene hineinversetzen, finde die gewählten Bilder passend und stark. Auch sprachlich/formal nichts auszusetzen; der Wechsel von "dein" zu "sie" und zurück zum "dir" ergibt ein feines Spiel mit Nähe und Distanz für den Leser. Chapeau! LG gugol
Guten Morgen otto, die Mumie in der Vitrine sozusagen? Ja das hat was! Meist wird ja gesagt, ein Gedicht sollte nicht erklärt werden müssen, aber ich sehe es in einem Forum als Chance, ab und zu hinter die Intentionen eines Autors blicken zu dürfen - grade in diesem Beispiel mit der Mumie. Gänse wollen gefüllt werden, Adler brauchen ihre Freiheit. ;-) Nein im Ernst, das "so" ist ja keineswegs falsch, nur halt - naja, ein bisschen auffällig, weil "dem xy gleich" doch eine bekannte Redewendung ist. Hauptsächlich freue ich mich darüber, dass mit dir ein User wieder aufgetaucht ist, dem es hier um Gedichte zu gehen scheint und nicht um persönliche Nebenschauplätze. LG gugol (sehr gern begrüsst)
Nie im Leben würde ich dieses Gedicht mit der Dämmerung in Verbindung bringen. Am Anfang mit einem Herbsttag, am Ende mit Mitternacht vielleicht. Aber he nu, Titel kann/könnte man ja einfach ändern. Die Beschreibung des Sturms gefällt mir, wenn ich auch das "so" in S2 für ein metrumgeschuldetes Füllsel halte. Der gedankliche Übergang zu den Mumien (warum verglast?) gelingt mir nicht wirklich, aber danach ist die (kollektive) Erinnerung wieder sehr eingängig dargestellt. In der letzten Zeile würde ich unbedingt das einzige Komma entfernen. Metrisch finde ich den einsamen Auftakt in Z6 ein bisschen schade ("war" betonen und "früh" nicht, geht ja irgendwie nicht). Vorschlag: "Längst schon vergessen, wer weiss, wo es war" Insgesamt gern gelesen. LG gugol
22:25 Uhr (vorangesteller Nachtrag) Okay, dann hat sich die Geschichte ja aufgelöst. Den nachfolgenden Kommentar stellte ich davor ein, man möge ihn unter diesem Aspekt betrachten. LG gugol
Hier spielte sich eine Szene ab, bei der ich nicht weiss, ob es eine Ko- oder Tragödie sein soll: Es war einmal ein User A (seit geraumer Zeit gesperrt), der postete ein anstössiges Gedicht.
Drei Wochen später schreibt User B dieses fälschlicherweise (Freud lässt grüssen!) dem User C zu und verfasst einen bösen Kommi. User C nimmt es mit Humor und erklärt, dass er ja nicht Autor eben jenes Gedichts sei. User B löscht im Lauf des Tages seine falsche Anrede, nicht aber den Kommi und dessen Inhalt. Eine Entschuldigung hält er nicht für nötig.
Dann kommt der Admin ins Spiel und macht den Sack zu: Gedicht wird ins Erratum verschoben und User C - der einzige, der sich hier absolut fair verhalten hatte notabene! - wird verwarnt, mit der Begründung, er habe einen fremden Text ins Forum gestellt. Wäre es nicht so absurd, wärs zum Heulen....
Und die Moral von der Geschicht? Viel Sorgfalt waltet mancher hier beim Lesen nicht.
Seit ich heute früh erwachte, ist die Welt ganz weiss. Jeder Baum und alle Sträucher tragen einen Hut, meine Pfoten sinken ein, das find ich gar nicht gut! Hier, die Spur im tiefen Schnee ist dafür der Beweis.
Sollte ich… ich hab vergessen, Winterschlaf zu halten! Bin ich deppert oder was? Jetzt hab ich den Salat. Nein, denn hätte ich Salat, wärs nicht so desolat, könnte wenigstens was fressen, statt am bitterkalten
Eis zu nagen und mir noch den Magen zu verderben. Ja was mache ich denn nun? Wie finde ich den Schlaf? Meine Fettschicht ist zu dünn, ich hungerte ja brav, wollte schlank sein, um den schönsten Igel zu umwerben.
Und was hab ich jetzt gewonnen? Liess mich doch der olle stinkfrech ganz allein und ohne Rücksicht einfach sitzen, mich, die tollste Igelin des Waldes, so abblitzen. Ach was hab ich für ne Wut im Bauch und eine Wolle!
Nein, von wegen Wolle - würd ich dann so bitter frieren? Nackig bin ich, fühl ich mich zumindest, trotz der Stacheln. Hätte gerne einen Ofen mit so warmen Kacheln, aber nein, ich musste ja mit Blättern dekorieren.
Mit Verlaub, ihr könnt mich mal! Ich leg mich einfach nieder, rolle meinen Körper ein und zieh die Borsten an, steck die Nase in das Laub vom Igel nebendran. Irgendwann, ich weiss es sicher, kommt der Frühling wieder.
Hey yaya, nein Kommentare stören mich nicht, im Gegenteil. albas Kommi hat mir aber bewusst gemacht, dass das Gedicht für sich allein stehend eine Aussage hat, die so nicht beabsichtigt war. Genau, Oberflächlichkeit und Wahrung des Scheins sind ja Thema des Zyklus. Hier könnte man es aber auch so verstehen, dass Typen wie Lenz (an Büchners Lenz ist er nicht angelehnt, sondern einerseits reimgeschuldet und andererseits halt so ein nichtssagender Name wie Meyer oder Kunz, ein Nobody eben) wirklich minderwertig seien. Dabei geht es, wie du sagst, um die Kritik an dieser oberflächlichen Weltsicht. Fazit: Das Gedicht "funktioniert" allein nicht, muss es auch nicht - eigentlich... Merci für deine interessanten Gedanken, gugol
Das Gedicht ist allein für sich betrachtet wirklich etwas diskriminierend und mir persönlich ist eh egal, wer was trägt. Aber es ist ja Teil dieser Konferenzserie, wo es eben mit Lachs und Goldrandtellern und hochehrwürdigen Professoren, die für ihre Aktentasche einen eigenen Stuhl beanspruchen, super edel zu und her geht. In so einer Umgebung wirkt die Lenz-Figur eben ziemlich deplatziert. Ich denke, es war ein Fehler, die Konferenz-Gedichte auseinander zu nehmen und einzeln zu posten. LG gugol
Joame, du hast jedes Recht der Welt, dieses Gedicht persönlich nicht gut zu finden und das auch mitzuteilen. Des Weiteren jedoch entbehrt dein Kommentar jeder Sachlichkeit. Mit der Metapher des wackelnden Hundeohrs unterstellst du reine Willkür des Textes. Hast du dir auch nur einen Moment Zeit genommen, über die Strophen hinweg eine Struktur zu erkennen? Z1: Zeitangabe im Genitiv Z2: «Alles» plus ein Adverb Z3: Allein stehendes Adjektiv, die Situation beschreibend Z4: Vollständiger Satz in Ich-Form (Beschreibung des eigenen Zustands) Z5: Ortsangabe (Wald) Dazwischen freiere Zeilen Vorletzte Z: Vollständiger Satz in Ich-Form (Konsequenz aus der Strophe) Letzte Z: «Zeiten» plus ein Adjektiv, das diese näher beschreibt
Ausserdem wird mit dem Text ein einheitliches Bild gezeichnet - das des Waldes und des Sonnenlichts - und bis zum Ende durchgezogen. Ich werde als Leser nicht von bspw. der Tiefsee über Stoppelfelder auf den Vulkan geworfen, wie das in hier hochgelobten Gedichten ab und zu der Fall ist.
Die fragmentarische Sprache findest du in vielen modernen Gedichten. Man kann sie mehr oder weniger mögen. Inhaltlich ist die Aussage so weit abstrahiert, dass sich unterschiedliche Lebensgeschichten mit ihren Höhen und Tiefen darin denken lassen, auch meine eigene, wenn ich das will. Ich werde aber in nichts hineingezwungen.
Dass deine Kritik nichts Konkretes beinhaltet, macht sie in meinen Augen unnötig und verletzend. Schade… LG gugol
Ein durch und durch ehrliches Gedicht ohne Schnickschnack, weshalb auch das Happyend kein bisschen kitschig wirkt. Gerne schenke ich dir dazu ein Bild vom Morgensonnenlicht. LG gugol
Ein kleines Detail würde ich persönlich ändern: Z1 bis 5 haben ja in allen Strophen eine ähnliche Struktur, ebenso die letzten zwei Zeilen. Der Wald ist immer Z5, ausser in S3. Auch in S3 ginge wunderbar: Z4 Wie das Zwitschern der Vögel Z5 In diesem Wald Z6 Wie die ersten Sonnenstrahlen
Ich fragte mich erst auch, warum Rubrik "Gesellschaft". Als hitzeunbeständige Mitteleuropäerin hatte ich aber diesen Sommer einen Vorgeschmack davon, was es bedeutet, unter brütender Hitze zu arbeiten. In südlichen Ländern ist das ja tatsächlich ein gesellschaftliches bzw. wirtschaftliches Problem, dass es entweder zappenduster oder brütendheiss ist, bis auf die kurze Zeit zwischen Morgendämmerung und erneuter Tageshitze. Formal gehört es auch mMn klar in die jetzige Rubrik, was ja keine Abwertung bedeutet, denn wohl dem, der in wenigen Worten das Wesentliche ausdrücken kann. LG gugol
So ist aus drei einzelnen Haikus zu einem ähnlichen Thema (von denen ich jedes für sich mochte) ein Gedicht über die Regenzeit geworden, formal zusammengehalten mit den 5-7-5 / 5-5-7 / 7-5-7 Silben, die immer noch ans Haiku erinnern. Schön! LG gugol
P.S.: Was ich mich grade frage: Gibt es "Regen" in Mehrzahl? Regenschauer/Regengüsse/Regenfälle ja, aber einfach nur Regen? Müsste es allenfalls "sintflutartiger Regen" heissen? Oder aber, weil Regen als Nomen jetzt in ein und demselben Gedicht zweimal vorkommt, wäre auch "sintflutartige Schauer" denkbar.