Hey L A F, danke, freut mich, dass der kleine Blödsinn ankommt. Wer sollte denn hier was gegen Schafe haben, die nicken? Okayokay, Ja-Sager sind langweilig ;-) LG gugol
Bauer Ulli fragt verdutzt, ob er mich mal scheren solle. Ich, die Situation genutzt, sag ihm: Nein, das ist das Tolle, drunter bin ich ganz verschmutzt, also lass mir meine Wolle.
Ausserdem hilft dickes Fell gegen Pfeile jeder Art. Fiesem Spott erliegst du schnell, mich dagegen trifft's nicht hart, deshalb find ich generell so ein Zottelhaar ganz smart.
Muss im Winter auch nicht frieren und mir keine Decke stricken - hab ja Wolle um die Nieren. Bin geschützt vor geilen Blicken, brauch mich niemals zu genieren. Bloss: Der Pelz stört sehr beim ...
Danke fürs Gefallen. Genau, ich beurteile es bei mir selber, und da kann das sehr heilsam sein. "Dummheit ist lernbar" sagte Jürg Jegge. Ich finde: Aus Dummheiten kann man was lernen. Bei anderen dagegen wäre ich mit dem Wort in der Tat vorsichtig. Es gäbe auch Alternativen wie z.B. ollen/vielen/schweren/allen meinen Zweifeln LG gugol
Ich kam soeben... Lustig wird es für mich da, wo ich einen Blick in den Duden bei "schwül" werfe. Dieses Regelwerk gilt ja nun wirklich nicht als poetisch, ist vielleicht die Ausgeburt der Sprödheit schlechthin, aaaber - oh Wunder - da steckt sogar ein Haiku drin, L A F's Haiku :-), das mit den unterschiedlichen Bedeutungen des Adjektivs spielt:
"1. durch Schwüle (a) gekennzeichnet Beispiele ein schwüler Sommernachmittag es ist heute furchtbar schwül (...) 3. betör[t]end, erotisierend Beispiele der schwüle Duft der Blüten schwüle Fantasien"
Der Rest ist dann schon zünftig schwarzer Humor, den kann man mögen oder weniger. Bei mir kommt es auf die Stimmung an, ich glaube heute mag ich ihn, weil dieses "dann kommt der Kopf" so unerwartet furztrocken nüchtern kommt. LG gugol
Mit europäischen Regenvorstellungen sind die Zeilen kaum einzuordnen, aber hier gibt es eben auch keine Regenzeit, und was wir als "Starkregen" und "Sturm" bezeichnen, dürfte in Monsungebieten ein "kleiner Schauer" bzw. ein "Windstoss" sein. Bei mir klopfen grade die Bagger an die Bürotür... Ich stell mir darunter den Regen vor und gehe also mit bei "Ungebeten" und "Umbau" (im wahrsten Sinne des Wortes hihi). Beim zweiten mag ich den coolen Titel in Zusammenhang mit der Z1 - könnte von Noah sein, der holte sich auch seine Liebsten ins Boot und machte die Tür hinter sich zu. :-) LG gugol
Die Zagerei gabs schon in der Übersetzung der Ilias: Jetzt wäre Troas Heer, durch Zagerei entmannt, gen Ilion vor der Achäer Kriegeswuth entflohn (Ilias 6).
Es geht nicht um den Titel, sondern um das, worauf das Gedicht hinarbeitet (in der letzten Zeile): "Dantes Inferno vorbei" Und ja, da sollte das Thema mMn nicht verfehlt sein. Aber klar, man kann sich auch einfach an der schönen Sprache oder an den einzelnen Bildern erfreuen. Und immerhin schrieb ich doch "hier gelingt es dir, eine triste Stimmung zu erzeugen", was ich nicht infrage stelle. Nein, grade habe ich keine Lust auf infernale Schreibe, aber vielleicht irgendwann, wer weiss. LG gugol
Zitat von mcberry im Beitrag #5Matt phosphoresziert Meeresgetier in unergründlicher Tiefe wo jenseits (der Reichweite) des Lichts der Gesang der Wale verstummt.
Natürlich haben diese Zeilen etwas Inspirierendes! Aber gerade die von dir, mcberry, hervorgehobenen eben nichts, was auf ein vorbeiseiendes Inferno hinweist, denn so ist das mit dem Meer: Diese scheinbar toten, walgesanglosen Tiefen werden nur noch von den Laternenfischen und ähnlichem Getier schwach beleuchtet. Ein wunderbares Bild und gut beschrieben von der Autorin, nur mMn eben kein Indiz für den Zustand nach einem Inferno. LG gugol
Wieso? Klar mag ich schulmeisterlich, wenn es Hand und Fuss hat. Wofür sonst sollte ich meine Sachen hier posten? Nur muss ich erst damit klarkommen, was genau das Problem ist, weil dass es eins ist, scheint offensichtlich. Im Grunde heisst es ja: "Genug habend von meiner Zagerei und auch von meinen dummen Zweifeln, lasse ich mich hinter mir." Ich denke, da fehlt nur ein Komma nach "Zweifeln", nicht? Ich meinte, weil kein Verb ist in diesem Satzanfang, komme keins. Aber das ist falsch, denn genau, dieses "habe" oder "habend" muss man sich mitdenken, sonst kommt es falsch heraus. Und dann beginnt eben nach "Zweifeln" der Nebensatz. Da soll mal einer sagen, Kommasetzung sei Nebensache! Ich korrigiere das mal so oben und bin gespannt, was du nun zum Satzbau meinst*. Danke für den Hinweis, LG gugol
Später: *...und/oder zu den beiden Varianten. S1Z3-5: Genug von meiner Zagerei und auch von meinen Zweifeln! Mutig lasse ich mich hinter mir. Es reicht! Ich bleibe stehen.
Okay akzeptiert, ich verzichte auf eine physikalische Erklärung zum Thema Farbe/Licht/Schatten und in Zukunft auch darauf, dich auf Brüche in der Logik hinzuweisen. Jede(r) kann schliesslich schreiben, wie er/sie mag. Nichts für ungut. LG gugol
Liebe ugressmann, nun hab ich ein wenig durch deine Gedichte geblättert, mich fragend, ob ich einfach deinen Stil verkenne. Ich bleibe dabei, alles was du schreibst, klingt beim ersten Lesen schön und stimmig. Aber z.B. hier, wenn ich wieder genau hinsehe, dann passt es eben teilweise doch nicht so ganz: S1: Du beschreibst einen furztrockenen Hitzetag, aber dann ist das Kornblumenblau verwaschen. Warum denn nicht ausgebleicht? Das ist doch optisch genau dasselbe, passt aber viel besser ins konstruierte Bild. Wasser/waschen dagegen kommt vom Regen, den ich hier nicht haben will, denn er brächte die Kühlung und würde dein ganzes schönes Konzept torpedieren. Dann S3: Farblose Schatten: Schatten sind immer farblos, dieses Adjektiv ist nicht nur überflüssig, sondern suggeriert, Schatten seien normalerweise bunt. Du meinst wohl "nicht tiefschwarz". Zartgraue Schatten? Das mag pingelig klingen, aber ich finde, dass gute Gedichte eine bewusste, in sich stimmige Wortwahl verdienen, damit sie den Leser nicht aus dem Bild werfen. LG gugol
Danke dir. Sich selbst mal aus Abstand betrachten, über sich selber den Kopf schütteln oder lachen, kann echt heilsam und befreiend sein. Dazu dient so ein kleines Gedankenexperiment mit Perspektivenwechsel. LG gugol
Ich laufe manchmal vor mir selbst davon und schau mir dann verdrossen hinterher. Ermattet von der Zagerei und auch von meinen dummen Zweifeln, lasse ich mich hinter mir. Es reicht! Ich bleibe stehen.
Dort sehe ich mich um die Ecke flitzen und stell verwundert fest: Es geht ja doch, ich muss mir nur mal selbst den Laufpass geben. Und welch ein Glück, nach all der Selbsterkenntnis, da hole ich mich jeweils wieder ein.
Nach einer Katastrophe kann es noch fast infernalischer sein als mitten drin. Hier gelingt es dir, eine triste Stimmung zu erzeugen und beim ersten Lesen dachte ich "jawoll". Die ersten vier Zeilen dünken mich auch jetzt noch in sich recht stimmig, obwohl: Licht dringt auch ohne Katastrophe nicht bis in unendliche Meerestiefen, das ist eigentlich ganz normal. Die weiteren Zeilen passen irgendwie nicht so ganz zum Anfang. War der Vulkanausbruch die Katastrophe und ist nun wieder still? Aber was stört das die Wale? Die verbrannten Netzhäute sind total hinüber, da ist es dann irrelevant, ob noch was drauf eingebrannt ist, ausserdem wird dadurch suggeriert, dass es mal so etwas wie einen Beobachter gegeben hat. LG gugol
Oh mcberry, ich habe dieses TACK gehört (echt wahr!), es war ein scharfes, schneidendes, giftiges, alles vernichtendes TACK. Stell dir die Situation vor: Leeres Email mit mp4 im Anhang, morgens um 6, du hast keine Ahnung, was dich erwartet, hörst erst dieses ewige gleichförmige ticktack tickticktack; du hast dich schon ein kleines Bisschen damit abgefunden, dann... TACK!! Höllischer geht fast nicht mehr. Aber ich geb dir ja auch irgendwie recht: Wer es nur liest und sich ein langweiliges TACK vorstellt, wäre eher für ein WAWUMM. LG gugol
Das kommt hier Schlag auf Schlag! In Z1 und 2 musste ich rhythmisch zweimal ansetzen, aber es lässt sich okay lesen. Ich finde, du hast sehr treffende Beispiele witzig aneinandergereiht, wobei es ja auch ein durchaus ernstes Thema ist. Selten verlinke ich ein eigenes Gedicht in einem fremden Faden, aber hier dünkt mich unser Drahtseilakt wirklich passend: Die gesunde Mitte finden zwischen Chaos und Struktur. Gern gelesen und gelacht. LG gugol
Warum denn wirr/Unsinn? Warum "aus jedem Zusammenhang gerissen"? Abgesehen davon, dass dem Gedicht die Zeilenumbrüche fehlen bzw. durch / ersetzt sind, ist da mMn wenig wirr, sondern es handelt sich um eine gekonnt erzählte, sehr vielschichtige Geschichte. Ein KZ-Häftling findet oder besitzt eine (Rasier)klinge, die er unter der Zunge versteckt, was natürlich gefährlich ist, durch das Wortspiel mit "klinge" im Heilewelt-Weihnachtslied aber konterkariert wird. Er findet auch ein kariertes Heft, das er unter seinem gestreiften Sträflingshemd versteckt. Mit den beiden Dingen macht er sich davon - in der Wunschvorstellung raus aus dem KZ, real nur in eine einsame Ecke. Dort beginnt er Scherenschnitte zu gestalten, erst grafische Muster (auch hier wieder sein Traum von Freiheit in Wortspielereien wie z.B. "Flucht-punkt-perspektive"); später Heileweltszenen mit den Schnucken auf der Heide, Kirchenfenstern mit grün als Symbol der Hoffnung hinterlegt usw. Das Gedicht ist voll solcher Hinweise. Neben dem Häftling geht das gewohnte Lagerleben mit dem Geschrei der Aufseher und ihren bellenden Hunden seinen Gang, er nimmt es jedoch nur als eine Art Kulisse wahr, ganz in seine Arbeit vertieft. Aber am Ende blitzt doch seine Wut auf den ganzen Laden da durch. Je öfter ich den Text lese, desto mehr versteckte Symbole und Hinweise kommen zum Vorschein. Und in das alles ist gekonnt mit S p e r r s c h r i f t (nennt man doch so, nicht?) dieser (Kinder)Spruch von Wilhelm Busch eingeflochten, der im hiesigen Kontext doch recht zynisch wirkt, auf den aber wiederum das Gedicht selbst hinweist ("Kindersprüche in die Mitte").
Gerne habe ich hierfür nicht alle Nadeln an der Tanne, auch wenn ich es im Grunde schade finde, ein Gedicht dermassen zu zerreden. Aber die egozentrische Haltung: "Wer mein geniales Zeug nicht versteht, ist einfach zu blöd. Wer so schreibt, dass ich es nicht verstehe, ist einfach unfähig", hab ich langsam satt und sie scheint in letzter Zeit hier zu grassieren. LG gugol