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Es geht um die Reverenz, im Allgemeinen mit Achtung, Ehrerbietung und Wertschätzung übersetzt. Soweit ich weiß kommt das Wort vom lateinischen reverentia = Scheu, Ehrfurcht.
Im Allgemeinen ist etwas eine Reverenz oder man erweist jemanden die Reverenz.
Kann man aber auch jemandem Reverenz zollen? Zweifellos kann man Achtung oder Wertschätzung zollen, aber auch Reverenz? Ich habe einen google-Treffer und zwei bei AlltheWeb vorzuweisen... nicht gerade überzeugend, andererseits: was weiß denn die Masse? Was sagt Euer Sprachgefühl?
Ein schönes Haus, das viele Zimmer hat!
Und gleich beim Eingang einen großen Saal
In Gold. Dort finden die Empfänge statt,
Für Neuankömmlinge. Und ihre Zahl
Ist groß. Dabei zu sein, man hats bald satt,
Und bleibt in seinem Zimmer. Ists auch schmal
Und ohne Schmuck, hats einen Blick zur Stadt,
Die droben liegt, am Berg, hoch überm Tal.
Dort blinken Abends Lichter her. Man spricht,
Daß alle, deren Führung gut gewesen,
Die Lichterstadt zum Aufenthalt bekämen.
Dort also wohnen auserlesne Wesen.
Die Engel gar! Ich müßte mich dort schämen,
Und mir genügt der Blick auf Stadt und Licht.
(c) Georg Britting,
mit freundlicher Genehmigung von Frau Ingeborg Schuldt-Britting (http://www.britting.com)
Thema von Don Carvalho im Forum Liebe und Leidenschaft
Zuviel für mich
Bin jederzeit bereit mich auch zu streiten,
den Kopf zu schütteln ist mir täglich Brot.
Doch sucht mich jemand zaghaft anzuleiten,
dann geh ich vorschnell, gänzlich ohne Not.
Und sehe ich in Deine dunklen Augen,
die Trauer bin ich nicht bereit zu sehen,
denn Du willst offenbar auch nicht verstehen,
dass nicht mein Ziel ist, irgendwas zu taugen.
So nutze ich Dein Licht und bin am Zündeln
und unser Fundament brennt lichterloh.
Du hilfst mir nur mein Feuer noch zu bündeln,
Du möchtest Wasser sein und bist nur Stroh!
Und sehe ich auf Deine zarten Hände,
die Hilfsbereitschaft werde ich nicht sehen,
denn Du kannst offenbar auch nicht verstehen,
dass ich mein Dasein niemandem verpfände.
Je mehr ich Nähe suche, ich sie meide,
je mehr Du Liebe gibst, Du sie verschenkst.
Doch was mir niemand glaubt, ist, dass ich leide -
wohl mehr, als Du es Dir womöglich denkst.
Thema von Don Carvalho im Forum Philosophisches und Gr...
Neuronales Rauschen
"Das Reich der Freiheit ist auch das Reich der Täuschungen."
(Hermann Hesse)
Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wollen, was wir tun - gebotne Denkkontrollen, doch das Handeln ist immun.
Die klar bestimmten Ziele sind gezielt vorherbestimmt, und die Gedankenspiele schon auf Resultat getrimmt.
Ich tue, was ich tue, weil es so nur gehen kann, dien statt der Seelenruhe dem Synapsenrahmenplan.
Ach, wo ist nur dies neuronale Rauschen, Wille, Zufall, Chaos, Reissackfallera? Lasst uns die Schemata doch wieder tauschen mit des alten Geistes Scheinnarkotika!
P.S.: Inspiriert wurde ich übrigens unter anderem durch ein <a target="_blank" href="http://www.fr-aktuell.de/_inc/_globals/p...n/das_gespraech">Streitgespräch</a> zwischen dem Hirnforscher Wolf Singer und dem Philosophen Julian Nida-Rümelin, das mir beim Lesen viel Vergnügen bereitet hat.
Befehlend ist Dein Ton, autoritär,
und duldet nicht, dass ich Dir widerspreche.
Dein Griff belastet meine Schulter schwer,
ich folge furchtsam, weil ich sonst zerbreche.
Doch unvermutet bist Du abgelenkt
und lässt mir damit eine kleine Lücke.
Die Chance bleibt bei mir nicht unverschenkt:
indem ich dich beherzt beiseite drücke,
fällst Du erbärmlich rudernd in den Dreck.
Ich bin so frei, dass ich mir selbst vergebe,
denn unverkennbar dient das nur dem Zweck,
dass ich in meiner Freiheit lang noch lebe;
und eh Du es bemerkst, bin ich schon weg,
lass Dich zurück und Deine Gitterstäbe.
alte Version:
Befehlend ist Dein Ton, autoritär,
und duldet nicht, dass ich noch widerspreche.
Dein Griff belastet meine Schulter schwer,
ich folg in Furcht, weil ich wohl sonst zerbreche.
Doch irgendwann bist Du dann abgelenkt
und lässt mir damit eine kleine Lücke.
Die Chance bleibt bei mir nicht unverschenkt:
indem ich dich beherzt beiseite drücke,
fällst Du erbärmlich rudernd in den Dreck
(ich bin so frei, dass ich mir selbst vergebe).
Dies hat für mich allein nur diesen Zweck,
dass ich in meiner Freiheit lang noch lebe;
und eh Du es bemerkst, bin ich schon weg,
lass Dich zurück und Deine Gitterstäbe.
Thema von Don Carvalho im Forum Liebe und Leidenschaft
Vertraute Wut
Ich habe Dir bedingungslos vertraut,
doch wusst ich Deine Worte nie zu deuten -
und immer mehr hat sich die Wut gestaut.
Mein Körper gab sich hin mit Haar und Haut,
im Glauben, dass wir uns an uns erfreuten,
ich habe Dir bedingungslos vertraut.
Verzaubert bin ich schließlich aufgetaut,
doch prompt kam der Verrat vor fremden Leuten.
Und immer mehr hat sich die Wut gestaut.
Das erste Mal. Ich hatte Dich durchschaut,
doch meine Zweifel sich alsbald zerstreuten.
Ich habe Dir bedingungslos vertraut.
Mein Leben hatte ich auf Dich gebaut
und nicht auf das, was wir einstmals bereuten,
und immer mehr hat sich die Wut gestaut.
Nicht ich habs diesmal neuerlich versaut,
Du konntest mich nur nicht vollends erbeuten!
Ich hatte Dir bedingungslos vertraut,
doch immer mehr hat sich die Wut gestaut.
Thema von Don Carvalho im Forum Humor und Fröhliches
Markuelia
Wikipedia - Artikel des Tages am 15.03.2006
Als ich starb, da hätt ich nicht gedacht,
dass ich in tausenden von Jahren
paläontologisch eine Sensation bin.
Hätte ich davon erfahren,
(Mund vorausgesetzt) ich hätt gelacht!
Und das steingewordne Spiegelbild
gibt Aufschluss über fremdes Werden?
Freilich, meiner Meinung nach schon reichlich Unsinn!
Keineswegs sind das Beschwerden -
wo den Ruhmesdurst postwurm ihr stillt!
Thema von Don Carvalho im Forum Düsteres und Trübsinniges
Das Schweigen Deines Nackens
Kein Klagen will ich von Dir hör'n,
und will ich, dass Du springst, dann springe.
Noch jeder kostete die Klinge,
das kann mich wirklich nicht verstör'n!
Ich bin Dein Herr und Strafgericht
und mein ist Deine schwache Seele.
So stirb, wie ich es Dir befehle,
denn todgeweiht, mehr bist Du nicht!
Und liegst Du nieder, starr Dein Blick,
so warte nicht auf mein Bedauern -
schon viele wollten darauf lauern,
doch immer war ich Henkersstrick.
Falls es Dich jetzt noch glücklich macht:
auch mich trifft bitter Deine Strafe.
Ach, scheinbar tief ich nur noch schlafe,
denn Du bist Teil ein jeder Nacht.
es geht mir um das Wörtchen "Prelude": mir ist klar, dass es richtig "Prälüd" mit Betonung auf zweiter Silbe gesprochen wird (oder irre ich bereits hier?).
Ich bin aber der Meinung, auch ziemlich oft "Prälüde" gehört zu haben. Stimmt das? Und wenn ja: ist es eine übliche, akzeptable Eindeutschung oder ein echter Schmerzbereiter (so wie wenn man zB "beige" buchstabengetreu und nicht "besch" ausspricht).
Ich hätte es ja ganz gern, dass sich die "Prelude" auf "müde" reimt, aber nur, wenn es erträglich ist... und da bin ich mir irgendwie nicht sicher !
Thema von Don Carvalho im Forum Düsteres und Trübsinniges
Ankerstein
Ich webe keine Fäden, sondern Taue -
klebrig, unverwüstlich und verschlingend -
und Festung ist, was ich bevorzugt baue,
Leichtbauweise war mir niemals zwingend.
Mein Denken ist in Ankerstein geschlagen,
zieht mich auf den dunklen Meeresboden
zu all den unbeantworteten Fragen
früherer Schlechtwetterperioden.
Den Wölfen mein Stück Fleisch sei hingeworfen,
Krähen picken meine Welt hinfort
und treiben mich zu einer streng amorphen -
glückverheißend letzter Zufluchtsort.
Thema von Don Carvalho im Forum Düsteres und Trübsinniges
Ochsenhunger
Ich kitzle mir die Zähne aus dem Mund
und würge meine Seele Dir zu Füßen.
Ich bin allein entbehrenswerter Schwund
und trachte nur danach, mich zu versüßen.
Ich habe doch so vieles schon versucht
und konnte dennoch nie an mir genesen.
Ich kann nicht mehr, es bleibt nur diese Flucht,
und lebe, doch bin langsam am verwesen.
Thema von Don Carvalho im Forum Liebe und Leidenschaft
Leidenschaft
In der Halle der Tränen
im verlorenen Tal,
dort wo Liebende wähnen
der Glückseligkeit Gral,
steht ein Bildnis aus Stein
mit Marmor verziert,
präsentiert jenes Sein,
das selbst sich verliert.
Und das Wissen darum
in dem Lichte der Kerzen,
es geht leise nur um,
doch zerstört es die Herzen
die gerade noch brannten
voll Leben und Kraft
und den Gruße entsandten
der Leiden erschafft.
Thema von Don Carvalho im Forum Düsteres und Trübsinniges
Terminale Sedierung
Sachte säuseln Stimmen mir ins Ohr,
mein Atem ist entspannt und erstmals friedlich.
Könnt ich lachen nähm ichs mit Humor,
doch wäre das den Umständen nicht würdig.
Hände streicheln mich in tiefen Schlaf,
der mich noch schreckt, ist er doch so endgültig.
Keine Angst, ich wehr mich nicht, bin brav,
entrücke diesem Sein...unwiederbringlich...
Thema von Don Carvalho im Forum Liebe und Leidenschaft
wo bin ich
"Ist es wirklich wahr, dass Du der Meinung bist, ich würd Dich hassen?
Ist es wirklich wahr, dass Du mir vorwirfst, ich würd unsre Liebe nur verprassen?
Kann es sein, dass meine Seele Deine lang schon nicht berührte
und ich nachts, wenn ich Dir überkam mechanisch Körpers Hülle nur verführte?
Stimmt es nicht, dass meine Worte schon seit langem keinen Zugang
mehr zu Deinem Innern haben? Warum antwortest Du nicht? Dein Schweigen ist mir
unerträglich! Shit, die schwitzendheiße Zeit als ich noch durchdrang
und noch irgendetwas zu bewirken in der Lage war - dahin! Was ist? Wir
sollten endlich ehrlich sein! Beginne doch mal zu erkennen
und sieh ein, dass es vorbei ist. Was soll das denn! Hör doch bitte auf zu flennen,
mir bringts nichts und Dir doch auch nicht!
(seufzt)
Komm her in meine Arme..."
Selbstaufgabe.
Glück für Dich und mir ein elend Fluch, dass ich mich stets erbarme.